Es muss ja nicht gleich die Toskana sein. Wir brauchen gar nicht weit zu fahren, um sanft gewellte Landschaften mit Weinbergen und ein beinahe südliches Lebensgefühl anzutreffen, freundliche Menschen, die den Augenblick zu genießen wissen. Die Pfalz, der Rhein und die Mosel stehen für Weingenuss und Kultur. Und das seit den Römern, die genau wussten, weshalb sie sich hier niederließen.
Der Rhein war bedeutender Verkehrsweg, Grenze, Zeuge spannungsreicher Geschichte. Attraktive Städte, zahllose Burgen und ein ganzer Sagenschatz erzählen davon, von den Nibelungen bis zur verhängnisvollen Loreley. In Speyer, Worms und in der Landeshauptstadt Mainz zeugen die romanischen Kaiserdome von Machtzentren des Mittelalters.

Der schönste Flussabschnitt  und UNESCO-Welterbe ist das Obere Mittelrheintal, wo die Ufer schmal sind und die Weinterrassen halsbrecherisch steil aufragen. In hübschen Weinstädtchen wie Bacharach wandeln wir auf den Spuren der Romantiker und sind wie sie hingerissen von den Burgen, die in großer Zahl die Szenerie beherrschen: steingewordene Träume des 19. Jahrhunderts oder echte Mittelalter-Relikte wie die nie zerstörte Burg Eltz über der Mosel.

Zwischen Koblenz und Trier entdecken wir die Mosel mit ihren vielen Flussschleifen und Rebhängen - und so manchen guten Tropfen. Das Jugendstilstädtchen Traben-Trarbach exportierte schon vor 100 Jahren Mosel-Riesling in die ganze Welt. Und Trier, Deutschlands älteste Stadt, lädt zur Zeitreise von den römischen Kaisern bis Karl Marx ein.