Die New York Times hat Leipzig 2020 zu einem der angesagten „Places to Go“ gekürt. Denn die ostdeutsche Metropole habe sich seit der Wende bewundernswert gewandelt – vom schrumpfenden Industriezentrum zur „newest cool-kid town“. Und das, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Galerien, Lofts, Werkstätten und Clubs neben stattlichen historischen Bauten, eine lebendige Kulturszene und mehr als 40.000 Studenten, die sich hier wohlfühlen, sprechen für sich.

Leipzig, wo sich seit alters die Handelswege kreuzten, ist Messestadt seit Jahrhunderten. Alljährlich wartet das literarische Deutschland gespannt auf die Shortlist zur Leipziger Buchmesse. Das architektonische Erbe der wohlhabenden Kaufleute sind die Passagen, ursprünglich Messebauten, wie die berühmte Mädlerpassage mit Auerbachs Keller, wo lange vor Goethes fiktivem Dr. Faustus auch schon der echte Martin Luther zechte.

Leipzig ist eine Stadt der Musik, wo Johann Sebastian Bach den Thomanerchor und Felix Mendelssohn Bartholdy das Gewandhausorchester dirigierten, wo Robert und Clara Schumann lebten, Richard Wagner geboren wurde und Edvard Grieg studierte. Bis heute werden hier erstklassige Klaviere gebaut und Musik verlegt, das Neue Gewandhaus und die Thomaskirche zählen zu den musikalischen Top-Adressen Deutschlands.

Mit der friedlichen Revolution von 1989 und Montagsdemonstrationen der DDR-Opposition verbunden ist die Nicolaikirche. Und selbst der prächtige, aufwändig zum Einkaufszentrum gestaltete Hauptbahnhof ist eine Sehenswürdigkeit.

Auch Europäische Geschichte wurde in Leipzig geschrieben: Das düstere Völkerschlachtdenkmal aus 300.000 Tonnen Granit erinnert an den Sieg der internationalen Allianz gegen Napoleon 1813. Ganz in der Nähe, beim Gohliser Schlösschen hatte Schiller übrigens einige Jahre zuvor seine Ode an die Freude gedichtet, unsere Hymne für das heute geeinte Europa.

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