Südafrika – vom Krügerpark ans Kap

„Wir werden eine Gesellschaft errichten, in der alle Südafrikaner, Schwarze und Weiße, aufrecht gehen können, ohne Angst in ihren Herzen, in der Gewissheit ihres unveräußerlichen Rechtes der Menschenwürde, eine ‚Regenbogennation‘ im Frieden mit sich selbst und mit der ganzen Welt.“

Nelson Mandela, 1994

An einem Abend im November machten wir uns mit South African Airways von Frankfurt aus auf den Weg nach Südafrika. Nach einem angenehmen Nachtflug (ca. 10,5 Stunden) erreichten wir am Morgen Johannesburg, wo uns unser Guide bereits erwartete. David stammt aus der Schweiz, lebt aber schon seit etwa 30 Jahren in Südafrika und ist aus Kapstadt angereist. Unser erster Weg führte uns in das Apartheidmuseum. Es ist das einzige Museum, das ausschließlich der Apartheid gewidmet ist, und gibt Einblicke in die schwierige Vergangenheit des Landes. Der Eingang ist zweigeteilt: Eine Seite ist für Weiße, die andere für Nicht-Weiße bestimmt, ein Vermerk auf der willkürlich verteilten Eintrittskarte verrät, welchen Eingang jede*r Besucher*in nutzen darf. Der Besuch des Museums war ein bewegender Auftakt unserer Reise.

Apartheidmuseum

Anschließend besuchten wir Soweto (kurz für „South Western Townships“). Der lebhafte Vorort Johannesburgs spielte in den 70er Jahren eine große Rolle im Widerstand gegen die Apartheid. Von einer Bewohnerin erfuhren wir Interessantes über das heutige Leben in Soweto.

Soweto
Soweto

Anschließend fuhren wir nach Pretoria, wo wir übernachteten.

Am nächsten Morgen statteten wir den Union Buildings in Pretoria einen Besuch ab. Wir besichtigten den Sitz der südafrikanischen Regierung von außen und spazierten durch die angrenzenden Gärten. Hier befindet sich seit 2013 eine große Statue von Nelson Mandela.

Nelson Mandela-Statue vor den Union Buildings

Dann machten wir aus auf den Weg Richtung Krüger-Nationalpark. Eine Überraschung erlebten wir an einer Raststätte, an der wir einen Stopp einlegten: Hinter dem Gebäude befand sich ein Teich, an dessen Ufer zahlreiche Tiere grasten! Wir sahen u.a. Büffel und Nashörner – die Vorfreude auf den Besuch des Krüger-Nationalparks wuchs!

Auf der Panoramaroute fuhren wir weiter zum Blyde River Canyon. „Grand Canyon Südafrikas“ wird die Schlucht gern genannt. Wir genossen den grüßartigen Ausblick und schossen zahlreiche Fotos.

Blyde River Canyon
Blyde River Canyon

Weiter ging es zu den Bourke’s Luck Potholes. Wir spazierten durch die „Glücks-Strudellöcher“, Felsformationen, die durch Auswaschungen und Strudel entstanden und nach dem Goldsucher Tom Bourke benannt sind.

Bourke’s Luck Potholes
Bourke’s Luck Potholes

Anschließend unternahmen wir eine kleine Wanderung zum das „Fenster Gottes“ genannten Aussichtspunkt. Am Abend erreichten wir unsere Lodge außerhalb des Krüger-Nationalparks.

Am folgenden Tag hieß es früh aufstehen! Wir wollten dabei sein, wenn die zahlreichen Tiere des Krüger-Nationalparks die Savanne zum Leben erwecken. Ausgestattet mit einer Frühstücksbox machten wir uns um ca. 5.00 Uhr auf den Weg. Gegen 6.00 Uhr begann unsere Safari im offenen Geländefahrzeug. 8 Personen passen in die tarnfarbenen Fahrzeuge, die von erfahrenen Rangern gelenkt werden. Die Ranger sprechen Englisch, unser Reiseleiter begleitete ein Fahrzeug, in dem er übersetzte. Unser Ranger sprach dank seines Aufenthaltes in Deutschland sogar ein wenig Deutsch und verbreitete von Anfang an gute Stimmung, indem er die Musik des Films „König der Löwen“ abspielte und mit vollem Körpereinsatz mitsang (natürlich nicht während der Safari, um die Tiere nicht zu verschrecken).

Gespannt und voller Vorfreude fuhren wir los. Das erste Highlight erwartete uns nach nicht einmal einer halben Stunde Fahrt: Ein Leopard kam aus dem Gebüsch und lief an unserem Auto vorbei über die Straße – völlig unbeeindruckt von den Fahrzeugen um ihn herum. Die Ranger sind untereinander per Funkgerät in Kontakt und melden interessante Sichtungen.

Im weiteren Verlauf sahen wir auch die übrigen 4 der zu den „Big Five“ zählenden Tieren: neben dem Leopard auch Elefanten, Nashörner (leider nur aus großer Entfernung), Löwen und Büffel. Außerdem sahen wir Giraffen, Warzenschweine, Impalas, Affen und zahlreiche Vögel. Wir hatten Glück, dass es an diesem Tag nicht so warm war (Decken lagen im Jeep bereit) und sogar teilweise geregnet hat.

Nachmittags fuhren wir zurück zur Lodge und ließen den Tag in der schönen Anlage mit großzügigen Wiesenflächen und einem kleinen Pool ausklingen.

Am nächsten Tag fuhren wir zurück nach Johannesburg und flogen am frühen Nachmittag mit South African Airways nach Port Elizabeth, am Indischen Ozean gelegen. In unserem dortigen Hotel war auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft während der WM 2010 untergebracht. Wir spazierten durch die Stadt und entlang des Stadtstrandes.

Unser nächster Weg führte uns zum Tsitsikamma-Nationalpark: Im größten und ältesten Waldgebiet Südafrikas unternahmen wir einen Spaziergang zur 192 m langen Hängebrücke über die Mündung des Storms River und genossen einmalige Ausblicke auf das Meer und in die Schlucht.

Tsitsikamma-Nationalpark
Tsitsikamma-Nationalpark
Tsitsikamma-Nationalpark
Tsitsikamma-Nationalpark

Weiter fuhren wir über die Gartenroute in den Ferienort Knysna. Das hübsche Städtchen bietet kleine Läden und einen schönen kleinen Hafen, der zu einem Bummel am Wasser einlädt. Unser Ziel war Wilderness.

Knysna
Wilderness

Unser nächstes Ausflugsziel war Oudtshoorn in der Kleinen Karoo, wo wir faszinierende Tropfsteinformationen in den Cango-Höhlen bewunderten. Eine der örtlichen Führerinnen demonstrierte am Ende der Führung die großartige Akustik durch eine Gesangseinlage.

Cango-Höhle
Cango-Höhle

Auf einer Straußenfarm erfuhren wir im Anschluss Wissenswertes über die faszinierenden Laufvögel. Wer mochte, konnte in der Mittagspause Straußensteak verkosten.

Straußenfarm
Straußenfarm

Am folgenden Tag befuhren wir eine der schönsten Straßen Südafrikas, die Route 62.

Einen Stopp legten wir bei Ronnies Sex Shop ein. Dieser eigentlich unspektakuläre Rastpunkt wurde dadurch berühmt, dass Ronnies Freunde das Schild „Ronnies Shop“ um ein Wort ergänzten. Ursprünglich wollten sie ihm damit einen Streich spielen, schlussendlich trugen sie damit zum Erfolg dieses kleinen Ladens bei.

Unser Tagesziel war Stellenbosch. Wir unternahmen eine orientierende Stadtrundfahrt und bezogen dann unser Hotel, wo wir zunächst den großen Pool testeten. Den Abend verbrachten wir individuell in Stellenbosch.

Am nächsten Tag erkundeten wir Stellenbosch zu Fuß. Wir sahen die vielen Häuser im kapholländischen Stil sowie das Schießpulverhaus und besuchten die älteste Kirche der Stadt, die Moederkerk, mit strahlend weißer Fassade. Schließlich kamen wir zum berühmten Antiquitätengeschäft Oom Samie se Winkel, das es schon seit über 100 Jahren gibt. Hier kann man Handarbeitsprodukte, alte Puppen, Süßigkeiten, Weine und Trödel erstehen.

Moederkerk
Schießpulverhaus
Oom Samie se Winkel

Natürlich darf bei einer Reise durch Südafrika eine Weinprobe nicht fehlen! Zunächst fuhren wir zum Weingut „Blaauwklippen“, wo wir verschiedene Weiß- und Rotweine verkosteten. Rund um das Weingut fand an diesem Tag wie jeden Sonntag ein großer Markt statt. Man könnte hübsche Dinge kaufen und sich an kleinen Ständen mit Süßem und Herzhaftem stärken, eine Band verbreitete gute Stimmung. Anschließend stand eine zweite Weinprobe bei „Spier“ auf dem Programm. Inmitten einer idyllischen Anlage verkosteten wir Weine mit geschmacklich passender Schokolade.

Weinprobe

Zufrieden und ein bisschen beschwipst setzen wir unseren Weg nach Kapstadt fort. Einen ersten Eindruck erhielten wir bei einem Bummel entlang der „Victoria & Alfred“-Waterfront mit ihren historischen Hafengebäuden und moderne Bauten sowie den zahlreichen Restaurants.

Waterfront
Waterfront
Waterfront
Waterfront

An diesem Tag befuhren wir eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, den Chapmans Peak Drive, die uns in Richtung Kap der Guten Hoffnung führte. Zunächst besuchten wir das Cape-Point-Naturreservat, wo wir zum Leuchtturm aufstiegen und die Brandung des Meeres unter uns bewunderten.

Cape-Point-Naturreservat

Anschließend fuhren wir zum berühmten Kap der Guten Hoffnung, dem südwestlichsten Punkt Afrikas (der südlichste Punkt heißt Kap Agulhas und befindet sich ca. 150 km entfernt).

Kap der Guten Hoffnung

Mein persönlicher Höhepunkt dieses Tages schloss sich an: Wir besuchten die Pinguinkolonie am Boulders Beach! Ursprünglich verirrte sich nur ein Pinguinpärchen hierher, mittlerweile leben etwa 3000 Exemplare an diesem Strand. Es war eine Freude den putzigen Tieren zuzuschauen, wie sie badeten und am Strand entlang watschelten. Außerdem gibt es dort Schildkröten und Klippschliefer zu sehen.

Boulders Beach
Boulders Beach
Boulders Beach

An diesem Tag hätte eigentlich auch ein Besuch des Tafelbergs auf dem Programm gestanden, den wir von Kapstadt aus immer im Blick hatten. Leider konnten wir ihn wegen des starken Windes nicht per Seilbahn befahren. Alternativ besuchte unser Reiseleiter mit uns Lion’s Head, einen anderen Hausberg Kapstadts, damit wir die Aussicht über Stadt nicht missen mussten.

Im District Six Museum, im gleichnamigen Viertel gelegen, erfuhren wir am nächsten Tag Wissenswertes über das Leben während und nach der Apartheid. Eine weitere Erkundung per Fuß und Bus schloss sich an. Wir sahen die Stadthalle an der Grande Parade, besuchten die St. George’s Kathedrale und spazierten durch den Company’s Garten und vorbei am Iziko South African Museum.

Stadthalle
Company’s Garten mit Iziko South African Museum

Im ca. einen km² großen Stadtteil Bo-Kaap sahen wir die zahlreichen bunten Häuser unterhalb des Signal Hill.

Bo-Kaap
Bo-Kaap

Den vier Friedensnobelpreisträgern Südafrikas (Albert John Luthuli – 1960, Desmond Tutu – 1984, Frederik Willem de Klerk und Nelson Mandela – 1993) begegneten wir auf dem Nobel Square.

Nobel Square

Wir bummelten durch den Watershed Markt und fuhren dann zurück zum Hotel. An unserem freien Nachmittag bummelten wir noch einmal durch Bo-Kaap und erstanden letzte Souvenirs. Von der Terrasse unseres Nachbarhotels aus genossen wir bei einem Cocktail und strahlendem Sonnenschein einen letzten Blick über die Stadt. Am Abend trafen wir uns in einem typisch afrikanischen Restaurant und nahmen bei einem guten Essen mit Unterhaltung Abschied von diesem faszinierenden Land.

Den letzten Vormittag unserer Reise verbrachten wir beim „Streetwire“-Projekt: Hier kreieren einheimische Künstler typisch südafrikanische Perlentiere und andere Gegenstände aus Draht und kleinen Perlen. Wir versuchten uns selbst daran und stellten unser eigenes Mitbringsel her. Nach einem Bummel durch den kleinen Laden wurden wir zum Flughafen gebracht und flogen mit South African Airways über Johannesburg zurück nach Frankfurt.

Die Vielfalt Südafrikas können Sie auch mit Hirsch Reisen entdecken: https://www.hirschreisen.de/reiseziele/afrika/suedafrika/