Norwegens atemberaubende Westküste 2023

Erster Tag

Zeitig um 6 Uhr machen es sich 22 Teilnehmer am Busbahnhof im Bus von Herr Schmitt bequem. In Mannheim steigen noch zwei weitere Reisende zu. Heute steht die über 750 km lange Autobahnetappe bis kurz vor Flensburg auf dem Programm.
Nördlich von Hannover verlassen wir sogar die Autobahn und fahren über Celle und Bergen bis wir nahe Soltau wieder auf die BAB wechseln. Den letzten großen Stau haben wir vor dem Elbtunnel. Wir können so auch einen Blick auf die Köhlbrandbrücke und die Hafenanlagen von Hamburg werfen.

Nördlich von Hamburg fahren wir durch die Baustelle des „Hamburger Deckels“. Die Einhausung der BAB 7 dient dem gesetzlich geforderten Lärmschutz der Anwohner, wenn die Autobahn auf sechs bzw. acht, abschnittsweise sogar auf zehn Fahrstreifen erweitert sein wird. 2028 sollen die Baumaßnahmen abge-schlossen sein. Um 18:30 Uhr haben wir unser Tagesziel, den Historischen Krug in Oeversee erreicht.
Nach dem einfachen Abendessen machen wir noch einen kleinen Rundgang durch den Ort. Wir kommen auch an der mit Feldsteinen gebauten Wehrkirche St. Georg aus dem 12. Jh. vorbei.

Zweiter Tag

Da wir heute ganz Dänemark von Süd nach Nord durchqueren müssen (fast 400 km) geht es heute Morgen um 6 Uhr ohne Frühstück bereits wieder los. Die Lunchpakete verzehren wir bei der ersten Rast. Herr Schmitt hat dann auch glücklicherweise bereits den Kaffee aufgebrüht.
Wir kommen so aber rechtzeitig knapp eine Stunde vor Abfahrt der Fähre nach Kristiansand um 11:45 Uhr am Fahrableger der Fjord Line in Hirtshals an. Nach kurzer Wartezeit können wir alle im Bus auf die Fähre fahren.


Es handelt sich nicht um ein „normales Schiff“, sondern um einen als Katamaran gebaute Schnellfähre die hier seit 2021 eingesetzt wird. Ihr Name ist Fjord FSTR.

Die Überfahrt dauert mit ihr nur 2 Std. 25 Min. bei einer maximalen Geschwindigkeit von 32 Knoten. 404 PKWs und 1200 Passagiere kann sie an Bord nehmen. Die Alternative auf dieser Route nach Norwegen zu kommen ist das Superspeed Schiff der ColorLine das für die Strecke 3 Std. 15 Min. braucht.

Nachdem wir von Bord gefahren sind, werden wir von der Reiseleiterin Uta Svardal begrüßt. Sie wird uns in den nächsten Tagen viel Interessantes von Norwegen erzählen. Wir starten dann gleich einen kleinen Rundgang durch Kristiansand.

Anschließend geht es auf der letzten Etappe am heutigen Tag auf einer zum großen Teil neu gebauten Straße nach Mondal. Die E39 startet hier unten in Kristiansand und wir werden mehrere Etappen auf ihr zurücklegen da sie an der Westküste entlang über Stavanger, Bergen, Alesund bis nach Trondheim führt.

Unser Hotel in Mandal liegt direkt am Fluss Mandalselva der hier ins Meer mündet.

Beim Abendessen werden wir mit etwas Exotischem überrascht. Es hat aber gut geschmeckt, wenn die Vorspeise auch etwas Fingerspitzengefühl beim Herauslösen des Krabbenfleisches benötigte.

Schneekrabbe auf Salat dann Seeteufel mit Fenchel mit Topinambur mit Creme Fraiche und Parmesan

Dritter Tag

Heute fahren wir erst um 9 Uhr los. Das wird auch die nächsten Tage so sein. Auf der rund 200 km langen Strecke machen wir zwei kurze Pausen.


Bevor wir Stavanger kurz vor 14:00 Uhr erreichen machen wir noch einen Abstecher zu den „Schwertern im Berg“. Das Denkmal erinnert an die Schlacht am Hafrsfjord im Jahr 872, in deren Ergebnis Harald Schönhaar erster König Norwegens wurde, und ist ein Symbol für die damit erfolgte nationale Vereinigung Norwegens. Die drei Schwerter mit ihren drei Kronen symbolisieren die drei Hauptregionen Norwegens, den Norden, den Südosten und den Südwesten.

Auf dem Weg zum Norwegischen Ölmuseum wo wir parken bekommen wir bereits eine Stadtrundfahrt von der durch Erdöl- und Erdgasindustrie geprägten Stadt. Hier starten wir unseren Rundgang durch Stavanger.

Zwei Kreuzfahrtschiffe liegen hier im Hafen, die kleinere Balmoral (218 m) und die Celebrity Silhouette (315 m) für knapp 2.900 Passagiere. Am Hafen vorbei geht es in den Stadtteil Gamle Stavanger was im deutschen Alt Stavanger bedeutet. Hier befindet sich eine Vielzahl historischer Holzhäuser. Die meisten Häuser sind nach dem Stadtbrand von 1760 entstanden.

Anschließend geht es wieder zurück zum Hafen.


In der Ferne erkennen wir die Insel Grasholmen vor der Stadt Stavanger. Über der Insel verläuft die 1978 fertiggestellte Stavanger Bybru.


Wir sehen hier unser Hotel Scandic Stavanger City das am Rand des Hafens steht.


Heute Abend gibt es Buffet. Wir sind die erste Gruppe, nach uns kommen mindestens zwei Gruppen aus Spanien die mit Bus hierher angereist sind. Wir sind dann aber bereits satt. Einige von unserer Gruppe gönnen sich trotz der hohen Bierpreise hier oben ein oder zwei Bier zum Abendessen. 12 bis 14 EUR kostet umgerechnet der Preis für 0,4 bzw. 0,5 L frisch gezapftes Bier. In den meisten Fällen ist es von der dänischen Brauerei Carlsberg. An zweiter Stelle liegt Hansa (aus Bergen) gefolgt von Ringnes aus Oslo (zu Carlsberg gehörend).
Im Supermarkt bekommt man eine Dose von Hansa oder Ringnes (mit normalem Alkoholgehalt) für etwa 3 EUR. Es darf aber nur werktags bis 20 Uhr verkauft werden. Die großen Supermärkte haben aber meist bis 21 oder 22 Uhr offen. Viele Supermärkte sind auch am Sonntag geöffnet. Es gibt zahlreiche kleine Märkte die eine Kombination aus Supermarkt und Kiosk sind.
Was auffällt ist der extrem geringe Anteil von Waren aus dem Ausland und dass im Verhältnis zu Deutsch-land die Lebensmittel in Norwegen sehr teuer sind. Das liegt an der höheren Mehrwertsteuer, dass Norwegen kein EU-Land ist, an höheren Transportkosten. Zum anderen verdient man in Norwegen aber auch mehr.

Vierter Tag


Heute geht es nach Bergen. Kurz hinter Stavanger fahren wir durch den ersten Unterwassertunnel auf der Reise. Mit 223 Metern Tiefe unter dem Meeresspiegel und einer Länge von 5.875 Metern ist der Byfjord¬tunnel einer der längsten und tiefsten Unterwassertunnel der Welt. Die größte Steigung bzw. das größte Gefälle des Tunnels beträgt ca. 8 %.
Wenige Minuten später geht es durch den Mastrafjordtunnel. Er ist 4.424 Meter lang. Der tiefste Punkt liegt etwa 133 Meter unter der Meeresoberfläche. Wenige Kilometer später kommen wir zur ersten Inlandsfähre mit der wir von Mortavika nach Arsvagen übersetzen. Die Überfahrt dauert gut 20 Minuten.

Auf der weiteren Strecke liegt der Bomlafjordtunnel, mit einer Länge von 7.888 Metern ist das Bauwerk aktuell Norwegens zweitlängster Unterwassertunnel. Die größte Steigung bzw. das größte Gefälle betragen 8,5 %. Der tiefste Punkt liegt 262,5 Meter unter der Meeresoberfläche. Auf der Insel Foyno geht es dann gleich über die Stordabrua Hängebrücke auf die Insel Stord. Sie ist 1.077 m lang und hat eine Spannweite von 677 m. Am nördlichen Ende der Insel kommen wir zur nächsten Fähre.
Sie fährt von Sandvika nach Haljem. Hier sind wir fast 40 Minuten unterwegs.
Kurz nach 13:30 erreichen wir Bergen, brauchen aber noch fast eine halbe Stunde bis wir den Bus vor der Floyenbahn abstellen können. Das Wetter ist heute so dass es Sinn macht auf den Berg hochzufahren.


Seit dem Umbau der Standseilbahn wurde die Beförderungskapazität deutlich erhöht.

Blick Richtung Hafen (gut zu sehen die Abgase eines Schiffes der NCL) und im nächsten Bild Richtung Lille Lungegårdsvannet (kleiner See), Busstation und Bahnhof. Bergen hat etwa 272.000 Einwohner.


Nach dem überwältigenden Panorama hier oben fahren wir zum Hotel und bringen das Gepäck die die Zimmer bevor es mit einem Stadtrundgang weitergeht.


Das Hanseviertel Bryggen (früher Deutsche Brücke) aus der Hansezeit ist Weltkulturerbe der UNESCO und ist natürlich ein Muss. Man erkennt, dass immer größere Restaurierungsarbeiten an den Holzhäusern anstehen. So kann man unten drei zugehängte Gebäude sehen. Auch in den kleinen Gässchen wird gearbeitet.


Die „Statsraad Lehmkuhl“ ist Norwegens größtes und ältestes rahgetakeltes Segelschiff. Es werden Tagestouren mit Büfett angeboten. Als wir vorbeikamen war gerade ein solcher Empfang im Gang.

Blick auf den Floyen (399 m)
Der Ulriken ist der höchste der sieben Berge rund um das Zentrum der norwegischen Stadt Bergen. Der Gipfel liegt 643 Meter über dem Meeresspiegel. Mit einer Seilbahn kann man bequem hochfahren.

Fünfter Tag

Wir verlassen Bergen in nördlicher Richtung, dann geht es längere Zeit am Sørfjord und Veafjord entlang.


Unser nächster Stopp ist in Voss am Vangsvatnet-See. Auf den Hausberg führt sogar eine Seilbahn. Bis hierher mussten wir bereits durch 25 Tunnel fahren und wir hatten kleinere Pausen wegen Straßenarbeiten.

Am Wasserfall Tvindefossen wird angehalten. Es ist unser erster Wasserfall, leider nicht so imposant da trotz der vielen Regenfälle in den letzten Tagen nicht so viel Wasser über die 100 Meter herunterfallen.
In Vinje verlassen wir die weiter nach Stalheim führende Strasse und biegen Richtung Norden ab. Diese Straße ist schmäler und im folgenden Bild kann man erkennen, dass es in einigen Kehren nach oben auf die Hochfläche Vikafjell (in ca. 900 m Höhe).

Im Skjelinfavatnet fehlt einiges an Wasser wie man gut erkennen kann. Auch hier gab es keine größeren Niederschläge. Hier oben auf der Hochfläche kann man an feuchten Stellen Wollgras finden.

Der Ort Hove bzw. Hopperstad. In der Bucht von Vikoyri können wir ein kleines Kreuzfahrtschiff erkennen.

Wir besichtigen hier als erstes die Kirche von Hove. Sie wurde um das Jahr 1170 erbaut und ist eines der ältesten Gebäude Norwegens.

Die heutige Kirche ist eventuell der Nachfolgebau einer noch früheren Kirche. Insgesamt sind über den Bau der Kirche nur wenige Fakten überliefert.

Einen Kilometer weiter liegt die nächste Kirche die wir besichtigen, die Stabkirche von Hopperstad. Sie ist eine der ältesten der 30 noch existierenden authentischen Stabkirchen.

Die Stabkirche Hopperstad wurde um das Jahr 1070 erbaut und befindet sich noch an ihrem ursprünglichen Standort. 1997 wurden sieben dendrochronologische Proben zur Ermittlung des Alters aus dem Holz der Kirche entnommen. Das daraus ermittelte Alter des Holzes wird auf den Zeitraum von 1034 bis 1116 geschätzt.

Nach der Besichtigung geht es weiter an Vik vorbei bis nach Vangsnes wo wir die Fähre nehmen müssen. Die elektrisch betriebene Fähre wird stets während der kurzen Liegezeit über den rechts zu sehenden Stromanschluss aufgeladen. Die Fähre fährt aber nicht direkt nach Dragsviki sondern macht einen Zwischenhalt in Hello. Hier muss der Bus runter von Schiff, an Land drehen und dann wieder zurück aufs Schiff. Nur so kann er am Ziel direkt von der Fähre fahren. Dort gibt es keinen Platz zum Drehen.
Kurz nach 17 Uhr sind wir dann am Ziel in Balestrand. Innerhalb von 10 Minuten kommen zwei weitere Busse aus Deutschland an. Wir werden feststellen, dass noch weitere Gruppen u.a. aus Spanien auch hier untergebracht sind. Beim Abendessen wird wohl einiges los sein.

Die folgenden Bilder vermitteln ein paar Eindrücke über das sehr umfangreiche Buffet das wir heue Abend bekommen haben. Glücklicherweise ist unsere Reisegruppe am Rand des großen Speisesaals untergebracht und nicht mitten drin. Hier war der Geräuschpegel deutlich niederer.

Ein paar Eindrücke über das sehr umfangreiche Buffet, das wir heue Abend bekommen haben.

Sechster Tag

Heute steht die Etappe nach Geiranger auf dem Programm. Beim Kofferverladen regnet es. Das wird auch eine Zeit lang so bleiben. Mit der Fähre geht es dieses Mal nur bis Hella. Am Sognefjord entlang fahren wir weiter. Leikanger ist die viergrößte Obstbaumgemeinde im Land mit etwa 80.000 Bäumen (Äpfeln, Birnen und Pflaume). Inzwischen wird auch der Anbau von Himbeeren vorangetrieben. Kaum zu glauben finden sich hier auch ein paar Parzellen mit jungen Reben. Hier versucht sich wohl jemand mit dem Weinbau. Durch mehrere bis zu 6,5 km lange Tunnel geht es heute. Vor dem Frudalstunnel müssen wir gut 20 Minuten warten. Bei der Fahrt durch den Tunnel stellen wir fest, dass umfangreiche Arbeiten stattfinden. Es wird ein Seitenstollen von der Hauptröhre weg gebaut. Gegen 11:20 Uhr treffen wir am Gletscher¬museum in Fjærland ein. Gleichzeit aber auch gleich zwei weitere Busse. Hier erfährt man alles über Gletscher. Der neue Panoramafilm der hier auf einer riesigen Leinwand in 15K Technik gezeigt wird ist atemberaubend. Man meint man würde hier mitfliegen. Anschließend fahren wir nur ein kleines Stück. Am Brevatnet machen wir eine kurze Rast um ein paar beeindruckende Bilder des Gletschers aufzunehmen.


Wenige Meter später geht es durch den Fjærlandstunnel. Der Tunnel ist 6.397 Meter lang und der einzige Tunnel der Welt, der unter einem Gletscher (Bøyabreen) verläuft. Im Ort Skei machen wir Mittag.
Auf der Weiterfahrt über Utvik und Olden treffen wir zum ersten (und einzigen) Mal auf Kühe auf der Straße. Schafe sahen wir immer nur neben der Straße und größere Tiere nur auf Warnschildern.

In Loen mit der steilsten Pendelseilbahn der Welt legen wir nochmals eine Rast ein. Wenige Kilometer hinter dem Ort Hjelle geht es durch das Gebirge weiter. Serpentinen und mehrere Tunnel Ospelitunnel (2.549 m), Grasdaltunnel (3.720 m), Oppljostunnel (4.537 m) bringen uns von Meeresniveau auf knapp 1.000 m Höhe und zur Straße die von Lom nach Geiranger verläuft.

Auf dem gleichen Weg geht es wieder rauf. So hat dann auch jeder Appetit auf das hervorragende Buffet das uns heute hier geboten wird. Es übertrifft das von gestern sogar. So kann man beim Dessert aus acht verschiedenen Kuchen auswählen. Die anderen süßen Kalorienbomben nicht gerechnet.
Außer uns sind wieder sechs weitere Gruppen hier im Hotel. Die weiteste Anreise hatten die Österreicher aus Bad Bleiberg in Kärnten.

Siebter Tag

Heute Morgen geht es nach einem variantenreichen Frühstücksbuffet nur wenige Meter bis zu Fähranleger. MeinSchiff 1 von TUI liegt vor Anker und ziemlich viele Busse warten auf die Passagiere um die unterschiedlichen Landausflüge machen zu können.

Verglichen mit diesem Koloss (316 m für 2894 Passagiere) wirkt die 50 Jahre alte Fähre Bolsoy mit ihren 68 m fast wie ein Spielzeug. Hier ist noch ein konventioneller Antrieb verbaut.

Adlerweg der einen auf kurzer Wegstrecke auf eine Höhe von 600 m bringt. 10 Serpentinen helfen dabei.

Die Fahrt nach Hellesylt dauert etwa eine Stunde. Im folgenden Bild sehen wir den Bergbauernhof Knivsfla. Er liegt 250 m oberhalb des Fjords zu dem das Gelände extrem steil abfällt. Der Hof galt als der ertrag¬reichste Bauernhof am Geirangerfjord. Bedingt durch seine Lage an einem Südhang kommt es zu einer frühen Schneeschmelze und guten Weiden. Die dauerhaften Wohnnutzung des Hofs ist schon lange aufgegeben, die Besitzer bewirtschaften den Hof inzwischen von Geiranger aus. Das Heu wurde über Seile zum Fjord hinuntergelassen und nach Geiranger gebracht.

Nach einer Stunde Fahrzeit haben wir das Ziel Hellesylt erreicht. Den Wasserfall im Ort kann man von Ferne bereits erkennen.

Auf der weiteren Fahrt können wir nochmals Gletscher unterhalb des 1.540 m hohen Regndalstindane sehen.

Auch die zweite Fähre am heutigen Tag lässt nicht lange auf sich warten. Wir müssen auf die Halbinsel übersetzen auf der Alesund liegt. Die Überfahrt dauert keine halbe Stunde.
Nach dem Anlegen sind es dann nur noch wenige Kilometer bis zu unserem heutigen Ziel Alesund. Ein Muss bei so schönem Wetter ist die Auffahrt zum Aksla, dem 189 m hohen Hausberg der Stadt.

Im Hafen liegt die AIDAsol. Im Vergleich zu den anderen Kreuzfahrern die wir bis bisher haben ist diese nur 253 m lang, fasst aber doch rund 2.700 Passagiere.

Direkter Weg über 418 Stufen in die Stadt

Es wurde bei uns bereits diskutiert ob es Sinn machen könnte, am frühen Abend nochmals hier hoch zu fahren um den Sonnenuntergang zu bewundern.

Nach dem Abendessen gibt es noch ein paar Impressionen direkt vom Hotel aus. Auf den Aussichtsberg wollte dann doch niemand mehr.

Achter Tag

Heute am Sonntag fahren wir eine Stunde später ab, man kann somit noch einen kurzen Rundgang durch Alesund machen. Im Vergleich zu den Menschenmengen gestern Nachmittag (Samstagnachmittag, „Fressmeile“ am Hafen und die Kreuzfahrer) ist heute Morgen nichts los.
Wenige Minuten vor Abfahrt der Fähre erreichen wir den Anleger in Furneset. Heute am Sonntag verkehren die Schiffe nur alle 30 Minuten. Die Überfahrt nach Molde dauert etwa 35 Minuten. Die MF Vestrefjord wurde erst vor einem Jahr in Dienst gestellt und hat daher einen Elektro¬antrieb.
Das markanteste Gebäude auf der Seeseite der Stadt ist der Glasbau des Scandic-Seilet-Hotels, dessen Architektur an die Gestalt eines Segelschiffs erinnert. Daben liegt das Aker-Stadion des Fußballvereins Molde FK.

Nachdem wir wieder an Land sind fahren wir auf den Aussichtsberg Varden. Einige Gruppen mit E-Bikes der Mein Schiff 1 die wir bereits in Geiranger getroffen haben, haben dasselbe Ziel.

Nach einer halben Stunde geht es wieder runter und wir machen noch einen kleinen Stadtrundgang.

Nach der Mittagspause geht es dann weiter zum heutigen Höhepunkt, der Atlantikstraße. Bis wir dorthin kommen geht es teilweise über schmale Nebenstraßen. Leider lässt hier einmal das Wetter zu wünschen übrig. Die Atlantikstraße ist 8.274 m lang. Durch ihren Verlauf mit acht Brücken über mehrere kleine Inseln ist sie eine Touristenattraktion.

Die Storseisund-Brücke ist die längste der acht Brücken der Atlantikstraße. An einem Parkplatz auf der Insel Lyngholmen machen wir eine Rast und die meisten von uns Umrunden den 22 m hohen Berg. Der Regen hat glücklicherweise aufgehört.

Wir können feststellen, dass es hier auch Unterschiede zwischen Ebbe und Flut gibt. Der Tidenhub ist aber nur etwa 1 m.

Um nach Kristiansund zu kommen müssen wir noch durch den Atlanterhavstunnel. Er hat eine Länge von 5.779 m und liegt rund 250 m unter der Meeresoberfläche.

Nordlandet Kirche aus dem Jahre 1914

Nach wie vor ist der Fischfang und dessen Verarbeitung zu Klipp- (gesalzener, getrockneter Kabeljau) oder Stockfisch (nicht gesalzen, nur getrocknet) ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Konservierung des Stockfisches erfolgt nur noch zum kleinen Teil im Freien auf den Felsen. Der Stockfisch wird auch heute noch hauptsächlich in die Länder Südeuropas exportiert. Die beiden Statuen im Hafen von Kristiansund erinnern an diese Zeit.

Neunter Tag

Heute steuern wir unseren nördlichsten Punkt Trondheim an. Wir nehmen den 5.086 m langen Freifjordtunnel der etwa 130 m unter dem Meeresspiegel verläuft.
Mit der Fähre Kanestraum – Halsa überqueren wir in einer halben Stunde den Halsafjord. Die MF Korsfjord wurde 2020 auf Batteriebetrieb umgebaut. Sie hat denselben „Ladestecker“ wie die MF Vestrefjord.
An einer kleinen Raststation am Sovatnet gibt es eine kurze Pause. Die warmen Waffeln mit der Marmelade mit dem intensiven Fruchtgeschmack sind ein Gedicht.

Wie bei vielen Hütten üblich gibt es auch hier ein „grünes“ Dach.

Um 13 Uhr haben wir Trondheim erreicht. Wir machen zuerst einen kleinen Stadtrundgang. Von der alten Brücke hat man einen schönen Blick auf die restaurierten Gebäude am Nidelva.

Der Nidarosdom in Trondheim zählt zu den bedeutendsten Kirchen in Norwegen, er gilt als Nationalheiligtum. Er war seit 1152 die Kathedrale der norwegischen Metropoliten

Wir haben heute Nachmittag eine Führung durch diese imposante Kathedrale.

Westfassade mit 76 Skulpturen bedeutender christl. Persönlichkeiten, norwegischer Könige und Bischöfe
Neubauten für etwas wohlhabende sind natürlich auch gebaut worden.

Gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Schauer erreichen wir wieder unser Hotel.
Heute Abend steht ein Buffet auf dem Programm. Das kulinarische Highlight kommt dann aber am nächsten Morgen mit einem nicht mehr zu überbietendem Angebot beim Frühstücksbuffet.
Man konnte sich Omeletts frisch zubereiten lassen, eine Barista war da die verschiedene Kaffeevarianten frisch zubereitet hat und ein Koch hat frische Crumbles mit Waldbeeren und Vanillesauce angeboten. Wer wollte konnte sich in die Kindheit zurückversetzen lassen. Lebertran den alle in schlechter Erinnerung hatten wurde zusammen mit verschiedenen besser schmeckenden „Shots“ angeboten.
Es fällt auf, dass hier mehrere Doppeldeckerbusse der Bahngesellschaft Vy am Hotel vorbei Richtung Bahnhof verkehren. Sie tragen die Aufschrift Oslo oder Lillehammer als Ziel. Grund hierzu ist das Hochwasser das weiter südlich in Norwegen größere Überschwemmungen angerichtet hat. So ist am 14. August die Eisenbahnbrücke bei Rongebu eingestürzt. Der eingestürzte Pfeiler war bereits vergangene Woche durch die Wassermassen schwer beschädigt worden. Inzwischen liegen Teile der Brücke aber im Wasser und es ist noch völlig unklar wann hier wieder ein Zug zwischen Dombas und Lillehammer fahren kann.

Zehnter Tag

Von heute an geht es nur noch nach Süden Richtung Heimat. Wir müssen heute auf der E6 etwa 410 km zurücklegen, das ist die längste Strecke in Norwegen. Zum größten Teil ist es eine zweispurige Straße.

Unsere Mittagsrast machen wir in Dombas wo auch die E136 aus Alesund – Andalsnes einmündet. Hier finden wir in einem Einkaufszentrum auch eine Filiale von Vinmonopolet. Diese Gesellschaft hat das nationale Monopol für den Verkauf von Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als 4,75 Volumenprozent. Beispielsweise erhält man hier auch die deutschen Biere mit mehr als 5 % Alkohol oder auch eine große Zahl von Belgischen Bieren. Der Preis liegt aber deutlich über den rund 3 EUR für eine 0,5 l Dose Hansa oder Ringnes. Was wir nicht im Supermarkt gefunden haben war Radler mit oder ohne Alkohol. Bei den Bieren gab es schon ein größeres Angebot bei Coop, Bunnpris, Rema 1000 oder Kiwi. Die alle waren auch hier in Dombas vertreten.
Auf der weiteren Fahrt sehen wir viele Stellen an denen der Mjösasee über die Ufer getreten ist und teilweise bis an die Straße heranreicht.


Wir machen nun einen Besuch in Maihaugen (bei Lillehammer). Es ist ein Freilichmuseum sowie ein Regionalmuseum des Gudbrandsdals. Der Zahnarzt Andres Sandvig hat hier alte Häuser und Gebäude von Bauernhöfen aus dem Gudbrandsdal zusammengetragen. Es wurde 1904 eröffnet.
Auf den nächsten beiden Bildern sehen wir Gebäude die früher in der Ortsmitte von Lillehammer standen.

Die folgenden beiden Bilder zeigen Zimmer aus dem Haus in dem Königin Sonja ihre Kindheit verbrachte.

Die Stabkirche von Garmo stammt wahrscheinlich aus der Zeit um 1200. Die alte Kirche wurde 1880 abgerissen und die Bausubstanz bei einer Auktion versteigert.


Die meisten Teile konnten aber später gerettet werden und zusammen mit neuen Teilen gelang die Rekonstruktion die nun hier steht. Abschließend statten wir der Olympiaschanze noch einen Besuch ab.

Als wir auf die Hauptstraße zurückwollen müssen wir einen Umweg nehmen da die direkte Zufahrt unter Wasser liegt.

Nach Ankunft in Hamar bei unserem Hotel sehen wir dass es hier auch nicht besser aussieht:

Elfter Tag

Heute Morgen geht’s bereits um 7:30 Uhr los damit wir in Oslo noch möglichst viel Zeit haben. Wir kommen auch ohne Staus durch. Für Holmenkollen bleibt nur ein Blick aus der Ferne.


Den Vigelandpark mit seinen 212 Stein- und Bronzeskulpturen durchqueren wir als erstes.


Anschließend fahren wir zum Hafen und machen dort einen kleinen Rundgang. Wir können das Neue Opernhaus in dem seit 2008 gespielt wird und das neue seit 2020 fertige Munch Museum bewundern.

Damit ist unsere Zeit in Norwegen leider rum, wir fahren jetzt zum Terminal der Color Line. Als letzte Handlung besorgt Reiseleiterin Uta noch unsere Bordkarten und anschließend verabschieden wir uns voneinander. Derweil hat Herr Schmitt jedem von uns noch einen Pikkolo als Schlummertrunk überreicht. Um 12:45 Uhr gehen wir dann ins Terminal zum Einchecken. Wir müssen aber noch 30 Minuten warten bis wir auf unser Schiff Color Fantasy gelangen. Seit 2004 ist dieses „Kreuzfahrtschiff mit Autodeck“ wie sie von der Reederei Color Line vermarktet wird auf der Route Oslo – Kiel im Einsatz. Die Color Fantasy hat eine Gesamthöhe von 60,3 Metern und ist in 15 Decks unterteilt. Die Fähre ist mit 2.667 Betten in 966 Kabinen unterschiedlicher Kategorien ausgestattet und für 2.750 Passagiere zugelassen. Sie bietet Stellplätze für 750 PKW. In Oslo als auch in Kiel wird sie mit Landstrom versorgt.

Nachdem wir unser Gepäck in der Kabine untergebracht haben gehen wir gleich aufs Sonnendeck und schnappen uns einen Liegestuhl.

Blick auf die Museumshalbinsel Bygdoy. Hier liegen Fram-, Kon-Tiki- und das Norwegische Seefahrts-museum.

Festung Akershus

Wenn wir durch die Mall der Color Fantasy gehen fällt im Vergleich zu unserer letzten Fahrt vor vier Jahren auf, dass deutlich weniger Passagiere mitfahren.

Auf der Karte kann man schön erkennen zu welcher Zeit die Fähre wo ist

Die beiden Schiffe begegnen sich jede Nacht auf halber Strecke zwischen Kiel und Oslo östlich der dänischen Insel Anholt.

Zwölfter Tag

Am nächsten Morgen hat man genügend Zeit da wir erst um 10:00 Uhr in Kiel anlegen. Man kann also nochmals auf das Sonnendeck. Heute Morgen ist es aber noch deutlich kühler als gestern Nachmittag.


Gegen 9:30 Uhr kommen wir an der Mündung des Nord-Ostsee-Kanals vorbei.

Kurz nach 10 Uhr können wir dann von Bord gehen. Es dauert aber dann noch fast eine halbe Stunde bis der Bus bei uns ist und wir auf die letzte Etappe starten können.

An der Raststätte Taunusblick in Eschborn übernimmt Herr Sieler für die restlichen Kilometer. Zwei Mitfahrer steigen in Mannheim aus und gegen 22:15 Uhr sind wir dann nach gut 3.600 km zurück in Karlsruhe. Es war eine rundum interessante Reise durch ein faszinierendes Land. An manchen Stellen wären wir gerne etwas länger geblieben.
Vielen Dank an Hirsch Reisen für diese schöne Reise.

Alle Hirsch-Reisen nach Norwegen finden Sie ausführlich beschrieben auf hirschreisen.de