Aschewolke beeinträchtigt auch Hirsch Reisen

Weil ein isländischer Gletschervulkan unablässig Asche spie, wurde der Luftraum über Deutschland sechs Tage lang gesperrt. Seit Mittwoch darf wieder geflogen werden; langsam normalisiert sich die Lage. Der Stillstand bescherte vielen Reiseveranstaltern erhebliche Umsatzverluste und Zusatzkosten. Die Flaute am Himmel hat auch bei Hirsch Reisen für „Turbulenzen“ gesorgt. Rund 250 Gäste des Karlsruher Reiseveranstalters waren betroffen. Einige schilderten uns, wie sie die Situation erlebt haben. 

„Vier Reisen, u.a. nach Madeira und Zypern, mussten wir absagen“, berichtet Geschäftsführer Mathias Hirsch, „bei anderen kurzfristig umdisponieren und Busse einsetzen. Auf Teneriffa und in Istanbul saßen Reisegruppen fest. Die Madeira-Gäste mussten einen zusätzlichen Tag in Lissabon einlegen; die Kosten haben wir übernommen. Die Teneriffa-Reise wurde um vier Tage verlängert.“ Gemeinsam mit dem Reiseleiter vor Ort wurde kurzerhand ein zusätzliches Programm organisiert, und die Gruppe kam in den Genuss eines Wanderausflugs nach La Gomera. „Für die Verlängerung mit Vier-Sterne-Hotel, Halbpension, Fährüberfahrten und Reiseleitung haben wir lediglich 100 Euro pro Person berechnet“, erzählt M. Hirsch. Am 21. April, dem ersten Tag der Luftraumöffnung, konnten alle Gäste wieder in die Heimat zurückfliegen. Inzwischen finden alle Reisen wieder regulär statt.

„Uns war es wichtig, diesen Krisenfall kulant und in engem persönlichen Kontakt zu unseren Kunden zu meistern“, erläutert sein Bruder, Andreas Hirsch. So informierten die Chefs selbst die Kunden telefonisch über Absagen. Der komplette Reisepreis wurde umgehend zurückerstattet. Einige Gäste haben kurzfristig auf Busreisen nach Rom, zum Gardasee oder in die Cinque Terre umgebucht. Für den Kunstverein Oberkirch, der per Flugzeug nach Neapel reisen wollte, wurde eine Busanfahrt mit Zwischenübernachtung in Florenz organisiert.

Die Mitarbeiter im Reisebüro mussten wegen der Vulkanasche Sonderschichten einlegen. „Da es ungewiss war, wann der Luftraum wieder freigegeben würde, haben wir rund um die Uhr die Nachrichten im Internet gecheckt“, so A. Hirsch. „Wir mussten auf die Meldungen schnell reagieren, ständig Kontakt zu Fluggesellschaften, Agenturen und den Gästen vor Ort halten, uns versichern, dass alles funktioniert, und entscheiden, wann welche Termine gekündigt werden.“ Flüge, Hotels und Transfers wurden umgebucht, Verlängerungen organisiert, Reisen storniert, Reiseverträge gekündigt und Kundengelder zurückgezahlt.

In der über 60-jährigen Firmengeschichte habe es einen solchen Fall „höherer Gewalt“ noch nicht gegeben, erzählt Mathias Hirsch, der sich über die positive Resonanz der Kunden freut: „Die Reaktionen waren sehr verständnisvoll. Wir haben zahlreiche Dankesschreiben für unsere kundenfreundliche Abwicklung erhalten und bedanken uns unsererseits bei den betroffenen Kunden für ihre Flexibilität und Geduld.“

Heimkehr mit Hindernissen

Wilhelm Schoßmeier wurde auf der Hirsch-Reise nach Madeira vom Flug-Chaos überrascht: „Schon einige Tage vor unserem geplanten Rückflug hatten wir besorgt die Nachrichten verfolgt. Am Vortag der Abreise erfuhren wir dann, dass wir zunächst nur bis Lissabon fliegen könnten. Also richteten wir unser Handgepäck für ungewisse Zeit und flogen quasi „ins Blaue“ hinein. Unser Reiseleiter auf Madeira hat uns sehr unterstützt und vorgeschlagen, einen Ansprechpartner zu bestimmen, der Kontakt zur örtlichen Agentur und zu Hirsch Reisen hält. Die Wahl fiel auf mich. Wir checkten im Hotel in Lissabon ein. Als uns die portugiesische Agentur ihre Kündigung des Vertrags mit Hirsch Reisen mitteilte, herrschte einen Moment Aufregung, doch aus Karlsruhe wurden wir schnell beruhigt. Am nächsten Morgen teilte uns Hirsch Reisen mit, dass ein Flug in Aussicht stünde, die Flugzeiten müssten nur noch bestätigt werden. Wir sind dann in die Stadt gefahren und haben uns Lissabon angeschaut. Per Handy wurde ich dann informiert, dass der Rückflug am selben Abend stattfinden würde und der Transferbus bestellt sei. Mittags trafen wir uns mit den anderen Reiseteilnehmern in Hotel. Alle wurden informiert und wir einigten uns mit dem Hotel darauf, die Zimmer bis 14 Uhr zu räumen. Um 17 Uhr fuhren wir zum Flughafen, wo eine Menge los war: im Minutentakt starteten die Maschinen. Der Proviant an Bord war miserabel, aber unsere Stimmung gut! Überhaupt waren alle Reiseteilnehmer sehr gefasst und kooperativ. Nach dem anfänglichen Chaos hat sich für unsere Reisegruppe doch noch alles zum Guten gewandt. Zu keiner Zeit hatte ich den Eindruck, „nur dumm dazustehen“. Ich war stets auf dem Laufenden und konnte dem Rest der Gruppe die erforderlichen Informationen und Anweisungen geben. Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass wir schließlich glücklich in Frankfurt landen konnten!“

Zusätzliche Ferientage auf La Gomera

Tomas Acosta, Hirsch-Reiseleiter auf Teneriffa, verbrachte mit seiner Reisegruppe vier zusätzliche Tage auf La Gomera: „Am Freitag, 16. April, erfuhr ich, dass es Probleme mit den Flügen gab und dass die Hirsch-Reise nach La Gomera storniert werden musste. Meine Gruppe auf Teneriffa konnte nicht nachhause fliegen. Wir mussten umdisponieren. Herr Hirsch bat mich, die Gäste zu fragen, ob Sie bereit wären, bis zum 21. April auf Gomera zu bleiben. Als ich am Abend die Reiseteilnehmer darüber informierte, waren alle sofort einverstanden, ohne Ausnahme. Ich habe dann alles in Eile organisiert, auch die Fährüberfahrt mit Fred Olsen und den Bustransfer. Am folgenden Nachmittag waren wir schon in Hotel auf Gomera. Dort habe ich Wanderungen durchgeführt – gleich am nächsten Tag waren wir unterwegs und sind jeden Tag gewandert. Die Gruppe war damit sehr einverstanden. Viele sagten sogar, sie müssten dem Vulkan dankbar dafür sein, denn sonst hätten sie keine Möglichkeit gehabt, so schöne Wanderungen auf Gomera zu machen! Alle waren sehr zufrieden.

Von Kollegen habe ich gehört, dass die Situation am Flugplatz an den ersten beiden Tagen des Flugverbots extrem chaotisch war, da viele Tour Operators ihre Kunden hingebracht und da gelassen hätten, obwohl es keine sicheren Flüge gab. Zum Glück wurde meiner Gruppe dieses Chaos erspart!“

Kundenreaktionen, die uns in den letzten Tagen erreicht haben:

Wanderreise Teneriffa / Sehr geehrte Herren Mathias und Andreas Hirsch, die obige Wanderreise ließ keine Wünsche offen und war ein schönes Erlebnis. Sorge kam dann auf, als uns die Nachricht vom Flugverbot wegen der Aschenwolke erreichte. Tomás, unser kompetenter Reiseleiter, übermittelte uns dann Ihr Angebot. Die Gruppe entschied sich einstimmig für La Gomera zu einem Pauschalpreis von EURO 100,– p. Person. So lernten wir durch Ihre Großzügigkeit auch diese wunderschöne, reizvolle Insel kennen, insbesondere durch die Wanderungen in Begleitung mit Tomás Acosta Lima. Am Abend erwartete uns in dem sehr gut geführten Hotel ein reiches Angebot am Buffet. Die Gruppe war sich einig, das ist eben Stil des Hauses Hirsch. Mir und meiner Frau ist es ein großes Bedürfnis, Ihnen hierfür ganz herzlich zu danken. Es war dies unsere 7. Hirschreise und wir sind uns einig, es werden noch viele folgen. (…)

Wanderreise Algarve / Sehr geehrter Herr Hirsch! (…) Sie sehen, dass es für uns eine wunderschöne Reise war und dass wir mit Frau Pannewitz sehr zufrieden waren! Danke auch für Ihre Fürsorge in diesen Tagen mit der bangen Frage, wie und wann wir wieder nachhause kommen würden. Ich hatte das Vertrauen, Sie würden uns im Notfall auch mit dem Bus wieder zurückholen … (…)

Studienreise Zypern / Sehr geehrter Herr Hirsch, für die schnelle und generöse Abwicklung der abgesagten Reise bedanken wir uns sehr herzlich. Selbstverständlich werden wir Sie – wie in den vergangenen 40 Jahren und nach über 30 Reisen – weiterempfehlen. (…)

Hallo Hirsch Team, herzlichen Dank für die schnelle Erstattung der Reisekosten. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr die Zypernreise nachholen können. Nochmals vielen Dank. (…)

Wanderreise La Gomera / Sehr geehrter Herr Hirsch, Ihr Schreiben vom 20.4.2010 und den Scheck habe ich erhalten. Ich darf mich für Ihre kulante Handhabung dieser auch für Sie sehr schwierigen Situation bedanken. Unsere nächste Reise (dieses Mal mit dem Bus) werden wir im Juni nach Dresden/ Krakau unternehmen. (…)

One Comment

  • Erich und Liese Vogel

    Hallo an das ganze Team von Hirsch-Reisen. Konnten unseren Madeira Urlaub ja nicht antreten, haben dann auf Cinque Terre umgebucht. Es war eine wunderschöne Reise, ein tolles Hotel und eine sehr gute Reiseleitung, Frau Schwab hat uns die Cinque Terre sehr nahe gebracht und wurde niemals Müde uns alles zu erklären und zu zeigen. Vielen Dank den Herren Hirsch für den nach der Reise angetroffenen Scheck. Es war unsere erste Hirsch Reise aber mit Sicherheit nicht die letzte. Wir hoffen, im nächsten Jahr nach Madeira reisen zu können.