Studienreise Ostern in Armenien

ararat
5000 Jahre Kultur im Schatten des Ararat – Zerklüftet, steinig und uralt – das ist Armenien. Die Wiege des östlichen Christentums begeistert mit spektakulären Klosterburgen über tiefen Schluchten, fein ornamentierten Kreuzsteinen, der legendären Seidenstraße und der grandiosen Bergwelt des Kaukasus.
Seine majestätische Kulisse begleitet den Armenien-Reisenden: der biblische Ararat, auf dem die Arche Noah gestrandet sein soll. Und es gibt sie tatsächlich! Seit Mai 2007 bietet eine „Arche Noah“ am Ararat den Bergsteigern Schutz. Greenpeace hat sie errichtet, um anlässlich des G 8-Gipfels auf die Klimakatastrophe, eine zweite Sintflut, hinzuweisen. Viele Arche-Sucher hat der Berg im Laufe der Jahrhunderte gesehen. Zuletzt meinte der US-amerikanische Millionär McGivern die Arche auf Satellitenfotos identifiziert zu haben; seine Expedition wurde allerdings von der Türkei, in deren Gebiet der mächtige 5000er heute liegt, nicht genehmigt.

Mythos Arche Noah und christliche Tradition
Ein Stück Holz der Arche Noah gehört zu den wertvollsten Schätzen der Kathedrale von Etschmiadsin: Im 4. Jh. hatte ein Mönch so lang auf dem Ararat nach der Arche gesucht, bis sich Gott seiner erbarmte und ihm per Engelsboten die Reliquie schenkte.

In Armenien entstand also laut Altem Testament nach der Sintflut die Menschheit aus Noahs Nachkommen neu. Historisch verbürgt ist, dass das kleine Land im äußersten Osten Europas der erste christliche Staat der Welt war. Das Christentum dominierte hier über anderthalb Jahrtausende und hinterließ eine faszinierende Konzen-tration an Kloster- und Kirchenbauten, eingebettet in die atemberaubende Berglandschaft. Der Glaube ist tief verwurzelt und spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität: 94% der Bevölkerung gehören der Armenisch-Apostolischen Kirche an. Das Osterfest, den Höhepunkt im Kirchenjahr, zusammen mit armenischen Gläubigen zu feiern und die uralten Traditionen und überraschend fremden Rituale in den ehrwürdigen Kirchen zu erleben, ist etwas ganz Besonderes!

Zankapfel zwischen Ost und West
Hajastan, „Land aus Stein“, nennen die Armenier ihr Land. Mehr als 90% der Landesfläche liegen über 1.000 m hoch – eine karge und einmalige Landschaft. Als Angelpunkt zwischen Ost und West war das armenische Kernland unentwegt Invasionen ausgesetzt: Perser, Griechen, Araber, Georgier, Osmanen und Russen regierten hier. Die Zeit der Eroberungen und Verfolgungen gipfelte zu Beginn des 20. Jhs in Völkermord und Vertreibung. Die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich sind bis heute Anlass für diplomatische Spannungen mit der Türkei, die den Genozid noch immer nicht anerkennt. Viele Armenier überlebten in der Diaspora, geeint durch ihre Sprache und den christlichen Glauben: 7 Mio. sind es derzeit weltweit, gegenüber 3 Mio. im eigenen Land. Seit dem schlimmen Erdbeben im Winter 1988 und der Unabhängigkeit nach dem Ende der Sowjetunion 1991 befindet sich Armenien im Umbruch. Man strebt nach demokratischen Strukturen und wirtschaftlichen Reformen, um europäische Standards zu erreichen. Im April 2009 wurden mit der Türkei erste Schritte der Versöhnung vereinbart und über eine Öffnung der seit 15 Jahren geschlossenen Grenze verhandelt.
Eriwan, die Hauptstadt im Schatten des Ararat, ist eine der ältesten Städte der Welt, zugleich geprägt vom Erbe der Sowjetzeit und der Moderne. Schöne Boulevards und der überreiche Kunstmarkt laden zum Bummeln ein; in der Handschriftensammlung Matenadaran, einem der größten Schätze des Landes, gibt es Jahrtausende alte Manuskripte zu Bestaunen. Seit 2001 überragt die neue Kathedrale das Zentrum.

Welterbe-Klöster und Armeniens „Vatikan“
Die Klosterstraße durch das nördliche Bergland folgt dem rauschenden Debed und seinen gewaltigen Schluchten. Die Klöster Sanahin und Haghpat gehören ebenso zum UNESCO-Weltkulturerbe wie das spektakuläre Höhlenkloster Geghard, das fantastische Schnitz- und Steinmetzarbeiten birgt.  Das Kloster Chor Virap, kurz vor der Grenze zur Türkei am Fuß des Ararat gelegen, ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Landes. Hier wurde der Nationalheilige, Gregor der Erleuchter, jahrelang in einer Grube gefangen gehalten, bis er im Jahr 301 König Tiridates von schwerer Krankheit heilte und bekehrte. Der reuige König empfing die Taufe, verbot die heidnischen Kulte und machte Armenien zum ersten christlichen Königreich. Zentrum der Armenisch-Apostolischen Kirche und Sitz des Katholikos ist Etschmiadsin. Hierher pilgern Armenier aus aller Welt. Die Sakralbauten sind Meisterwerke der armenischen Baukunst und UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kathedrale, eine der ältesten christlichen Kirchen überhaupt, geht auf Gregor den Erleuchter selbst zurück, dem Christus mit einem goldenen Hammer den genauen Standort anwies. Der Gottesdienst am Ostersonntag im „Allerheiligsten“ Armeniens ist ein imposantes und ergreifendes Erlebnis.

Die „blaue Perle Armeniens“
Einen Ausflug in die mystische Vorgeschichte bietet das armenische „Stonehenge“ Zorats-Kar: Hunderte Basaltsteine wurden hier vor 9000 Jahren zu rätselhaften Steinsetzungen angeordnet. Die Ruinen der Festung Erebuni aus dem 8. Jh. v. Chr. erinnern an das Reich Urartu, das – laut Herodot – 100 Jahre später mit der Einwanderung der Armenier aus Phrygien ein Ende fand. Zeugnis der hellenistischen Herrschaft ist der im Kaukasus einzigartige Sonnentempel von Garni über den Basaltschluchten des Azats.

Zu den landschaftlichen Höhepunkten unserer Reise zählt der 2400m hohe Selim-Pass, ein Teil der alten Seidenstraße. Von der 700 Jahre alten Karawanserei, in der sich islamische und christliche Kultur architektonisch verbinden, genießt man herrliche Ausblicke. Ein wahres Naturwunder ist der idyllische Sevansee, der größte Hochgebirgssee Europas. An seinen Ufern sollten Sie unbedingt den köstlichen Fisch probieren!

Die nächste Hirsch Reise nach Armenien finden Sie hier: https://www.hirschreisen.de/reiseziele/asien/armenien/

One Comment

  • Eduard Saroyan, Leiter der armenischen Reiseagentur ARMINIUS

    Diese Armenien-Reise ist etwas Besonderes!
    Armenien ist ein kleines Land mit einer Gesamtfläche von 29,800 km2. Trotzdem findet man in diesem wundervollen Berggebiet die unterschiedlichsten klimatischen Zonen: Subtropen, Bergtundra, Waldgebiete, Oasen, Steppenlandschaften, aber auch alpine Wiesen mit eigener Flora und Fauna.
    Armenien ist ein Land, das im Laufe seiner Geschichte durch verschiedene Kulturen geformt wurde: Hethitische, Hurritische, Assyrische, Urartäische, Alt-Iranisch-Zoroastrische und Hellenistische Zivilisation und schließlich die christlich-mittelalterlische Kultur hinterließen Spuren. Heute versteht sich das Land als Teil der europäischen Kultur und Zivilisation.
    Viele gut erhaltene Zeugnisse dieser tausendjährigen Entwicklung bilden quasi ein riesiges Freiluftmuseum. Und so ist unser Land letztlich eine Synthese von Natur und Kultur, anders ausgedrückt: Hier setzt sich der Schöpfungsakt der Natur in der Kultur fort und kommt zur Vollendung
    Ein Besuch in Armenien ist insbesondere eine Pilgerreise zu einem frühchristlichen Land, in dem der Glaube sehr früh entdeckt wurde. Denn schon im ersten Jahrhundert nach Christus brachten die Apostel Bartholomäus und Judas Thaddäus die Lehre Jesu nach Armenien; und im Jahre 301 erreichte Gregor der Erleuchter, dass König Tiridates III den christlichen Glauben zur Staatsreligion erklärte. Und da Kaiser Konstantin erst 313 das Christentum für das Römische Reich einführte, ist Armenien das erste christliche Land unserer Erde.
    Die tausendjährige Kulturgeschichte und Traditionen verleihen Armenien ein einzigartiges Gesicht, trotzdem ist es ein modernes, zukunftorientiertes Land. Die Menschen sind sehr gastfreundlich und offen. Das Leben im Lande läuft ganz harmonisch, und gibt es kein Hektik. Die Begegnungen bleiben unseren Gästen bestimmt unvergesslich!