Türkische Ägäis – „Weltwunder“ am Meer

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Die Hirsch-Kulturferien an der Westküste Kleinasiens kombinieren Badeurlaub mit antiker Kultur vom Feinsten! Wandeln Sie in den berühmten Ruinenstädten Ephesos und Milet auf den Spuren antiker Philosophen und des Apostels Paulus. Lassen Sie sich bezaubern von der fantastischen Küstenlandschaft mit ihren idyllischen Buchten, Stränden und Flusstälern, begegnen Sie lebendiger türkischer Kultur und traditioneller Gastfreundschaft!

Weit schweift der Blick von den oberen Rängen über die Ausgrabungsstätte. Monumental wirkt das Große Theater von Ephesos noch immer, das einmal 24.000 Zuschauern Platz bot. Hier rief der Silberschmied Demetrius die Kunsthandwerker zum Aufstand gegen Paulus auf. Der Apostel hatte so erfolgreich missioniert, dass immer mehr Menschen dem Artemiskult abspenstig wurden und die Devotionalienhändler ernsthafte Absatzprobleme bekamen! Beim Flanieren über die marmorne Prachtstraße taucht man mühelos in die Vergangenheit ein! In den Sälen der prächtigen Celsus-Bibliothek lagerten einst Tausende von Pergamentrollen. Österreichische Archäologen gelang es in den 70er Jahren, die Fassade – inklusive des reichen Statuenschmucks – zu rekonstruieren. Ebenfalls spektakulär sind die berühmten Hanghäuser, elegante Wohnanlagen mit toll erhaltenen Fresken und Mosaikböden.

Ephesos war schon Weltstadt, als Athen noch tiefste Provinz war. Bis zu 250.000 Menschen lebten in der reichen Hafenstadt, die als Hauptstadt der römischen Provinz Asia ihre Blütezeit erlebte. Ruhm und Wohlstand verdankte Ephesos seinem Artemistempel, einem der Sieben Weltwunder. Nur noch eine einsame Säule erhebt sich heute an Stelle des ursprünglichen Säulenwaldes. Es bedarf viel Phantasie, sich die Cella mit der monumentalen Kultstatue der Artemis auszumalen, behängt mit Fruchtbarkeit verheißenden Stierhoden, die Goten im 3. Jh. dem Erdboden gleichmachten. Unweit erinnern die Ruinen der Johannes-Basilika daran, dass neben Paulus auch Johannes Evangelist hier wirkte. Sogar Maria soll sich in Ephesos aufgehalten haben. Zum Sterbehaus der Muttergottes, einem überkuppelten Steinbau mitten im Wald, pilgern Gläubige aus aller Welt.

Die Wiege abendländischer Philosophie

Die türkische Westküste gehört zu den wichtigsten Kulturlandschaften des Mittemeerraums. Hier wurden die Grundlagen der westlichen Zivilisation gelegt. Hier befanden sich zwei der Sieben antiken Weltwunder. Die Städte aus der griechischen Antike versetzen noch heute Besucher ins Staunen. Neben den Griechen hinterließen Römer, Byzantiner, Seldschuken, Genuesen und Osmanen eine einfach unglaubliche Denkmalfülle.

Zu den eindrucksvollsten Orten gehört auch das antike Milet, das einst den Handel zwischen Europa und Asien beherrschte. In ökonomischen Dingen war Milet stets Vorreiter: Früher als anderswo prägte man hier Münzen und verwendete sie als Zahlungsmittel. Außerdem galt die Stadt als Hort der Gelehrten. Hier lebte Thales, der Begründer der Philosophie und Wissenschaft überhaupt, ein Meister der Geometrie, der die Höhe der Pyramiden maß und eine Sonnenfinsternis voraussagen konnte. Sein Schüler Anaximander erkannte, dass die Erde frei im Weltraum schwebt. Und die Lehren des Stadtplaners Hippodamos prägen bis heute die Form städtischer Architektur. Auch Milet wurde einst nach seinen Plänen neu errichtet: Mit Theater, Faustina-Thermen, Hafenmonument. Hafen? Vom Meer ist heute nichts mehr zu sehen! Die stolze Hafenstadt erhob sich ursprünglich auf einer Halbinsel im Mündungsgebiet des Großen Mäanders. Doch das Gelände verlandete im Lauf der Jahrhunderte und heute liegt die Ausgrabungsstätte in einer Lagunenlandschaft zwischen riesigen Baumwollfeldern.

Eine über 16 km lange „Heilige Straße“ verband Milet mit seinem Hauptheiligtum, dem Apollontempel von Didyma, einem der bedeutendsten griechischen Orakel. Von den Persern zerstört, ließ Alexander der Große, dessen entscheidender Sieg über die Perser das Orakel von Didyma vorausgesagt hatte, den Tempel im 4. Jh. wiederaufbauen. Doch vollendet wurde er auch später, unter Römerherrschaft, nie. Die kolossale Anlage ist eines der imposantesten Bauwerke der ionischen Westküste. Fast 20 m hoch waren die ursprünglich 120 Säulen, durch die riesigen Portale hätte ohne weiteres das Pantheon der Akropolis von Athen gepasst! Wie das Orakel funktionierte, ist leider nicht überliefert. Sicher ist nur, dass Priester das Wasser der heiligen Quelle tranken und die Prophezeiungen Apolls in Versform brachten.

Urige Dörfer und Millionenstadt

Mit einem unvergleichlichen Panorama wartet das Hafenstädtchen Bodrum auf, in dem einst Herodot, der Vater der Geschichtsschreibung, das Licht der Welt erblickte. In der weiten, blauen Bucht schaukeln unzählige Segelboote, die wuchtige Johanniterburg überragt die weißen Würfelhäuser. Der karische König Mausolos machte Halikarnassos – so der antike Name – zur Residenz. Sein gigantisches Herrschergrab, von dem sich das Wort „Mausoleum“ herleitet, zählte zu den Sieben Weltwundern. Von der einstigen Pracht blieb allerdings nichts, denn die Kreuzritter des Mittelalters zeigten wenig Ehrfurcht und nutzten es als Steinbruch zur Errichtung ihres Kastells.

Wer genug hat von all den „alten Steinen“, den zieht es ins pralle Leben der Großstadt. Quirlig, hektisch, modern und zugleich geschichtsträchtig ist die 4-Millionenstadt Izmir – drittgrößte Stadt der Türkei. Die Heimat von Homer und Aristoteles Onassis hatte schon in der Antike mehr als 100.000 Einwohner, genoss als osmanische Handelsmetropole besten Ruf und gilt heute als liberalste und weltoffenste Stadt des Landes. Einige wiedererrichtete Säulen auf der Agora erinnern an das antike Smyrna; der riesige Attatürk auf dem Cumhuriyet Meydani an die jüngere Geschichte. Schöne Moscheen, bunte Basare und immer mehr restaurierte Gassen gibt es zu sehen. Ein „Muss“: der Blick vom Hügel der Samtburg Kadifekale auf das Häusermeer.

Ein echtes Kontrastprogramm bietet ein Abstecher ins Hinterland: Das urige Bergdorf Şirince soll auf sieben Familien zurückgehen, die nach der türkischen Eroberung aus Ephesos geflohen waren. Heute kann man hier Kräuter kaufen, die vorzüglichen Hausweine probieren oder in Ruhe ein Gläschen Tee schlürfen. Und Inselluft schnuppern kann man beim Schiffsausflug zum nahen griechischen Samos mit seinen Weinbergen, Wäldern, wunderbaren Stränden und schmucken Dörfchen.

Zum Entspannen und Erholen von all der Kultur ist das ausgezeichnete 5-Sterne-Hotel Korumar in Kuşadası bestens geeignet! Das Hirsch Hotel liegt direkt am Meer, bietet jeglichen Komfort und fürs leibliche Wohl ein reichhaltiges Buffet, das neben internationaler Küche mit leckeren türkischen Spezialitäten aufwartet. Das Städtchen Kuşadası, eine alte Gründung der Genuesen, ist heute wegen seiner herrlichen Strände und dem Hafen für Kreuzfahrtschiffe ein beliebtes Touristenzentrum.

Halil Ibrahim Dogan, der zusammen mit seinem Bruder eine Reiseagentur betreibt, führt seit 20 Jahren deutsche Gäste durch seine Heimat. Er leitet auch die Hirsch-Reise an die türkische Westküste und berichtet begeistert davon:

Die Westtürkei ist für mich der sehenswerteste Teil des Landes – abwechslungsreich und gleichzeitig geschichtsträchtig. Jeden Tag kann man die Gäste mit einem neuen Höhepunkt überraschen! Die antiken Städte an der Ägäis haben die Weltgeschichte geprägt – vor allem Ephesus und Halikarnassos als Orte der „Weltwunder“. Auch für mich ist es immer wieder ein Genuss, die herrliche Landschaft und diese einzigartigen Stätten zu erleben. Besser als das berühmte Ephesus gefällt mir persönlich der gut erhaltene, gigantische Apollontempel von Didyma, der weit weniger bekannt ist.

Mein Lieblingsort der Reise ist die Stadt Izmir. Ich habe hier studiert, meine Frau kennen gelernt, mein Sohn ist hier auf die Welt gekommen – hier habe ich ein Drittel meines Lebens verbracht. Ich finde, es gehört auch dazu, das alltägliche Leben in einer modernen Großstadt zu erleben. Auch die türkische Küche lohnt es sich zu entdecken – schließlich ist sie eine der wichtigsten der Welt! Die Gäste sollten viel Interesse und Lust mitbringen, dieses wunderschöne Land mit all seinen Facetten kennen zu lernen, für alles andere sorgen wir hier vor Ort!

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