Reise nach Irland: Dublin & Kilkenny

An einem Samstag im Oktober ging es nach Dublin. „Céad míle fáilte!“ – „Sei hunderttausend Mal willkommen!“, so begrüßen die Iren ihre Gäste. Nach unserer Ankunft am Flughafen wurden wir von unserer Reiseleitung empfangen. Unser erster Weg führte uns ins Zentrum der irischen Hauptstadt, wo wir die berühmte Guinness Brauerei besuchten, die 1759 von Arthur Guinness gegründet wurde. Das neugestaltete Museum zeigt Exponate, die die 200-jährige Brautradition dokumentieren. Es werden sämtliche Stadien des Brauprozesses gezeigt, außerdem gibt es eine audiovisuelle Dokumentation über die Entwicklung des Unternehmens. Eine Ausstellung berichtet über bisherige Guinness-Werbekampagnen. Nach dem Mittagessen wurde uns demonstriert, wie man in 6 Schritten das perfekte Pint Guinness zapft. Anschließend durften wir unser selbstgezapftes Guinness verkosten und besuchten dann die Gravity-Bar hoch über den Dächern der Stadt, von der wir einen herrlichen Ausblick auf Dublin genossen. Anschließend unternahmen wir eine Stadtrundfahrt. Der Fluss Liffey teilt die Stadt Dublin in zwei Hälften. Auf der Nordseite befinden sich das General Post Office an Dublins wichtigster Straße, der O’Connell Street, das Custom House an den Quays des Liffey und der Phoenix Park, der größte öffentliche Park Europas. Die Südseite der Stadt erscheint mit ihren georgianischen Plätzen, den berühmten farbigen Türen und der Einkaufsmeile Grafton Street mit ihren luxuriösen Geschäften vornehmer als das nördliche Pendant. Das Trinity College, die älteste Universität Irlands, befindet sich ebenso in diesem Teil der Stadt wie die Kathedralen Christ Church und St. Patrick. Nach der Rundfahrt besichtigten wir ein Hotel, in dem wir auch unser Abendessen einnahmen, und beschlossen den Abend in einem Pub in der Innenstadt.

Dublin - Ausblick von der Gravity Bar
Dublin - Custom House

Wir verließen Dublin am nächsten Morgen und fuhren in südlicher Richtung in die mittelalterliche Stadt Kilkenny. Bekannt für ihre romantischen, engen Gässchen ist Kilkenny eine der attraktivsten Städte Irlands. Zunächst stand für uns ein Hurling-Training im Nowlan Park (Heimat der Kilkenny Cats)  auf dem Programm. Hurling ist eine keltische Sportart, die mit Stöcken (den sog. Hurlies) und einem Ball gespielt wird und als eine der schnellsten Mannschaftssportarten der Welt gilt. Hier erfuhren wir viel über Geschichte und Regeln des Spiels und konnten unser Wissen sogleich  praktisch umsetzen. Nach dem Mittagessen in der Lanigans Bar stand der Besuch des Kilkenny Castle auf dem Programm. Das Schloss wurde im Jahr 1391 als Familiensitz der Famile Ormond errichtet. Der Großteil der seit dem 14. Jahrhundert mehrmals umgebauten Festung stammt allerdings aus dem 19. Jahrhundert. Ein kleiner Bummel durch das gegenüberliegende Kilkenny Design Centre schloss sich an. Kilkenny ist weltbekannt für seine Kunsthandwerke, im Design Centre kann man den Künstlern bei der Arbeit zusehen und handgearbeitete Stücke erwerben. Am späten Nachmittag besuchten wir Jerpoint Park, der die Geschichte der verlorenen Stadt von Newtown Jerpoint erzählt. Die kleine lebendige, im 12. Jahrhundert gegründete Stadt bestand aus ca. 27 Wohnhäusern, einem Gerichtsgebäude, einer Tuchfabrik, einer Gerberei sowie einer Brauerei und 14 Tavernen. Nach einer Stärkung mit Tee und Scones lernten wir das Gelände und die dazu gehörigen Geschichten bei einer geführten Heritage Tour kennen und hatten eine schöne Aussicht auf den Fluss Nore und die reizvolle Landschaft. Im Anschluss demonstrierte uns Gutsbesitzer Joe, wie sein Hütehund, der Border Collie Cap, eine Gänseschar durch Zurufe auf elegante Art zusammen treibt. Nach Rückfahrt nach Kilkenny, einer weiteren Hotelbesichtigung und dem Abendessen führte uns unser Weg erneut in Lanigans Bar zu einem Konzert der „Kilkennys“.

Kilkenny Castle
Jerpoint Park

 Am Montag fuhren zum Ballyowen House, wo wir sehen konnten, wie sich das Leben in einem echten irischen Country Haus abspielt. Das Ballyowen House wurde 1750 im klassischen georgianischen Stil erbaut und stellt heute ein Fenster zum Leben auf einem Landsitz in vergangener Zeit dar. Gelegen inmitten einer eleganten Parklandschaft besitzt das Haus eigene Stallungen und eine Trainingsanlage für Springreitpferde, die heute noch in Betrieb sind. Die Parklandschaft, die das Haus umgibt, schließt einen schön angelegten Garten, einen Zierteich und Spazierwege ein. Nachdem wir auch hier mit Tee und Scones bewirtet wurden, ging es weiter nach Cashel. Auf dem 60 Meter über der Ebene liegenden Kalksteinfelsen erhebt sich eine der kirchen- und kunsthistorisch bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten Irlands, der Rock of Cashel. Relikte der Kathedrale, des Rundturmes und der „Kapelle von Cormac“, der ersten romanische Kirche Irlands, sind wichtige Zeugen dieses Ortes. Die Stätte wird auch mit Brian Boru, dem irischen König der die Vikinger besiegt hat, und St. Patrick verbunden. Nach einem Mittagessen mit Brotbackdemonstration fuhren wir in die Grafschaft Wicklow zu einem Besuch der Hayden’s Farm. Der Hof liegt landschaftlich reizvoll in einem Tal, ist 120 Hektar groß und wird seit 1865 von der Hayden Familie geführt. Die Hayden’s Farm ist das Zuhause von 140 Milchkühen, die Milch für eines von Irlands bekanntesten Exportprodukten liefern – Bailey’s Irish Cream. Im Jahr 2002 wurde die Farm als Hauptlieferant für den weltbekannten Sahnelikör ausgewählt. Nach unserem Rundgang über die Farm erfuhren wir, wie aus bestem irischen Whiskey, Schokoladenaroma und der Milch der Kühe von Hayden’s Farm der einzigartige Baileys-Geschmack entsteht. Natürlich durfte auch eine Kostprobe nicht fehlen. Am Abend fuhren wir in unser Hotel im County Wicklow, wo wir den Abend nach dem Essen in der Hotelbar ausklingen ließen.

Ballyowen House
Rock of Cashel

 Am Dienstag fuhren wir zunächst zum Russborough House, das in einer Parklandschaft in der Nähe des Dorfes Blessington liegt und einen schönen Blick auf die Wicklower Berge bietet. Das palladinische Herrenhaus wurde 1741 für den Earl von Milltown, Joseph Leeson, gebaut und befindet sich noch in einem sehr guten Zustand. Der Bau dauerte ungefähr 10 Jahre, der Architekt war Richard Castle, ein Förderer des „Palladium“-Stils. Das Material, silber-graues Granit, stammte von einem Steinbruch am Golden Hill nahe Blessington. Das Haus hat die längste Front Irlands und eine mit Wappenlöwen und Kurvenkolonaden geschmückte Fassade. Die Innenausstattung ist noch eindrucksvoller: viele Räume mit stuckgeschmückten Decken, Marmorkamine, imposante Mahagonitüren, Silber-, Porzellan- und Gobelinsammlungen und eine Kunstsammlung Alter Meister. Weiter ging die Fahrt durch die reizvolle Landschaft Wicklows nach Glendalough, einer Klosteranlage im Tal der zwei Seen, umgeben von steilen, bewaldeten Hängen. Das Kloster wurde im 6. Jahrhundert vom Heiligen Kevin gegründet und war trotz vieler Plünderungen durch die Wikinger 600 Jahre lang ein blühendes Anwesen. Die Gebäude sind wahrscheinlich zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert entstanden, viele wurden um 1870 rekonstruiert und sind zu besichtigen. Im Besucherzentrum wird die Geschichte des Klosters gezeigt. Anschließend fuhren wir nach Avoca um die Avoca Woolen Mills zu besuchen. Das Besucherzentrum gibt einen Überblick über die Geschichte der Avoca Weberei von 1723 bis heute, ein Kurzfilm gibt Informationen über die zu den ältesten Webereien der Welt gehörende Avoca Woolen Mill. Auf unserer Tour durch die Einrichtung sahen wir Webern bei der Arbeit zu und bummelten dann durch den Avoca Laden, in dem neben den dort produzierten Schals, Decken und weiteren Textilien auch Souvenirs und Geschenke angeboten werden. Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg nach Dublin, wo wir unser Hotel am Croke Park Stadium bezogen. Nach dem Abschiedsabendessen in einem Dubliner Restaurant ließen wir den Abend im berühmten Ausgehviertel Temple Bar ausklingen.

Russborough House
Glendalough

Am Mittwoch führte uns unser Weg zunächst zur bedeutendsten Universität des Landes, dem Trinity College, 1592 von Königin Elisabeth I. gegründet. Berühmte Ehemalige sind zum Beispiel Oscar Wilde und Samuel Beckett; heute studieren ca. 15.000 Menschen hier. Wir besuchten die „Old Library“ mit dem „Long Room“, in dem die wertvollsten Bücher und Handschriften aufbewahrt werden und die Kolonnaden im Erdgeschoss, in denen das um 800 nach Christus entstandene „Book of Kells” präsentiert wird. Dann fuhren wir nach Malahide, wo wir das Malahide Castle aus dem 12. Jahrhundert, das bis 1976 der Familiensitz der Talbots war, besichtigten. Es ist von einem 100 Hektar großen Park umgeben, mit prächtigen Möbeln ausgestattet und besitzt eine bedeutende Kunstsammlung. Im Botanischen Garten sind seltene und exotische Pflanzen zu sehen, die ursprünglich aus Tasmanien stammen. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen fuhren wir zum Flughafen und flogen zurück nach Frankfurt.

Malahide Castle

Wir verbrachten erlebnisreiche Tage auf der grünen Insel, in denen wir nicht nur das wechselhafte irische Wetter, sondern auch viele Facetten dieses einzigartigen Landes kennenlernten durften.

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