1. TAG: Deutsch-Polnische Impressionen
Mannheim 6.00 Uhr - Karlsruhe 7.10 Uhr - Fahrt auf der Autobahn über Heilbronn - Nürnberg. Auf der Anreise führt der Reiseleiter in Geschichte und Literatur der deutsch-slawischen Regionen Lausitz und Schlesien ein. Abends erreichen wir Görlitz. Manche meinen, die schönste Stadt Deutschlands - Sie auch? Die Altstadt ist großartig erhalten und mustergültig restauriert. Rund 4000 Baudenkmäler aus sieben Jahrhunderten fügen sich zu einem "Bilderbuch der Baukunst“. Auf dem Nikolaifriedhof, einem der "schönsten Friedhöfe Deutschlands“, wie Ricarda Huch meinte, besuchen wir das Grab von Jakob Böhme, dem ersten deutschen Philosophen und Begründer der Theosophie.
Literatur in und um Görlitz
Grenzen überschreiten wir auf dieser Reise jeden Tag: Das Dreiländereck, wo man Deutsch und Sorbisch, Tschechisch und Polnisch spricht, lädt ein zum Schauen und Lesen. Denn das mittelalterliche Bautzen, das einzigartige Görlitz mit seinen Renaissance-, Barock- und Jugendstilbauten, Fürst Pücklers Landschaftspark und das Riesengebirge sind nicht nur optisch ein Genuss. Wir spüren dem reichen literarischen Erbe nach, vom Mythos Rübezahl bis zu den sorbischen Autoren von heute.
2. TAG: Görlitzer Altstadt
Görlitz - dass Görlitz-Zgorzelec eine deutsch-polnische Doppelstadt ist, entdecken wir beim heutigen Rundgang, der an der Neiße beginnt. Über die wiedererrichtete Altstadt-Brücke kommen wir auf die polnische Seite. Dann weiter zum Untermarkt, der guten Stube der Stadt, mit prächtigen Renaissancebauten und den typischen Hallenhäusern der Barockzeit. Nach einer Kaffeepause wandeln wir im Gründerzeit- und Jugendstil-Viertel auf den Spuren von Jakob Böhme, Johann Wolfgang von Goethe und Ernst Moritz Arndt. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Besuchen Sie das Schlesische Museum oder erkunden Sie Görlitz auf eigene Faust.
3. TAG: In der Oberlausitz
Görlitz - Fahrt durch das Neißeland nach Bad Muskau (Mužakow). Grenzüberschreitender Spaziergang durch den Muskauer Park, den größten Landschaftspark Deutschlands bzw. Polens beidseits der Neiße. Inspiriert von englischer Gartenkunst schuf der exzentrische Fürst Hermann von Pückler-Muskau hier sein Lebenswerk. Das Schlossmuseum führt unterhaltsam in die schillernde Persönlichkeit des Dichters, Lebemanns und Landschaftsgärtners ein. Nachmittags geht es durch die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft in die idyllische Kleinstadt Kamenz (Kamjenc). Wir besuchen das Lessing-Museum und sehen bei einem Rundgang, wo der spätere Dichter geboren wurde, aufwuchs und zur Schule ging.
4. TAG: Niederschlesien und das Riesengebirge
Görlitz - Ausflug ins Riesengebirge an der Grenze zu Tschechien. Wir genießen das Panorama der rauen Gebirgskämme und hören Geschichten vom launischen Berggeist Rübezahl - aufgeschrieben von Carl Hauptmann. In Jagniątków (Agnetendorf) besuchen wir Haus Wiesenstein, die romantisch gelegene Villa des Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann, der hier bis zu seinem Tod 1946 wirkte. Danach geht’s geradewegs ins Paradies! "Schlesisches Elysium“ wird das Hirschberger Tal mit seinen Schlössern und Herrenhäusern genannt. Grafen und Generäle errichteten Sommerresidenzen, wie das von der Familie von Küster restaurierte Schlossgut Łomnica (Lomnitz), das wir auch von innen anschauen. Spaziergang durch den Park mit Kräutergarten und Hofladen und Mittagessen in der ehemaligen Ökonomie (fakultativ). An den Dichter Stefan Andres, der mit einer Lomnitzer Jüdin verheiratet war, erinnert ein Denkmal. Weiterfahrt mit Blick auf die majestätische Schneekoppe. Genau über den Gipfel verläuft die Grenze nach Polen. Letzte Station ist Jelenia Góra (Hirschberg). Die traditionsreiche Handelsstadt wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört. Schmuckstück ist der Ring mit seinen barocken Bürgerhäusern und Laubengängen. Hierher stammte der expressionistische Lyriker Georg Heym.
5. TAG: Bautzen und die Sorben
Görlitz - Fahrt nach Bautzen (Budyšin), der ältesten Stadt der zweisprachigen Oberlausitz. An der Gedenkstätte BautzenII, dem berüchtigten "Stasi-Knast“, hören wir von Walter Kempowski, Walter Janka u.a., die hier zu DDR-Zeiten interniert waren. Unser Rundgang durch die "Hauptstadt der Sorben“ führt zur Ortenburg, wo wir das Sorbische Museum besuchen. Hier und in den umliegenden Dörfern lebt das kleine slawische Volk der Sorben; es pflegt uralte Bräuche und eine eigene Sprache. Passend dazu werden zum Mittagessen sorbische Spezialitäten aufgetischt (fakultativ). Dass die sorbische Literatur höchst lebendig ist, erfahren wir am Nachmittag bei unserer Begegnung mit der sorbischen Autorin Róža Domašcyna.
6. TAG: Rückreise
Görlitz - Heimreise über Nürnberg - Heilbronn nach Karlsruhe (ca. 19.00 Uhr) und Mannheim (ca. 20.00 Uhr).
- Fahrt im komfortablen Luxus-Fernreisebus
- Qualifizierte Hirsch-Reiseleitung
- 5 Übernachtungen im Zimmer mit Bad oder Dusche und WC
- Frühstücksbuffet
- Gruppentrinkgelder im Hotel
- Örtliche Steuern und Abgaben
- Eintrittsgelder
BUCHTIPPS
Róža Domašcyna: Ort der Erdung (Cornelius)
Wolfgang de Bruyn & Antje Johanning: Gerhart Hauptmann und seine Häuser (Findling)
Hans Pleschinski: Wiesenstein. Roman (Beck)
Nicole Bröhan: Fürst Pückler (Jaron)
Sie wohnen im ****Sterne Superior PARKHOTEL, idyllisch am Rande des Görlitzer Stadtparks gelegen. Die gemütlichen Zimmer verfügen über Bad und WC, Föhn, Minibar, TV, Telefon, Safe, Tee- und Kaffeestation sowie WLAN. Morgens stärken Sie sich am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Bei Buchung der Halbpension nehmen Sie die Abendessen in Restaurants in der Altstadt ein.