Wohin reisen im Winter?

Kinderweihnachtsmarkt in Lübeck
Adventsstimmung in der Hansestadt
Was wäre Weihnachten ohne Marzipan? Undenkbar! Doch hat das ehrwürdige Lübeck noch viel mehr zu bieten! Im Rathaus wurden jahrhundertelang die Geschicke Nordeuropas bestimmt. Die alten Salzspeicher, das Holstentor und der von Heinrich dem Löwen erbaute Dom künden von der großen Vergangenheit. An die Backsteinmauern der mächtigen gotischen Marienkirche kuscheln sich die Buden des Weihnachtsmarkts, und im mittelalterlichen Heilig-Geist-Hospital bieten Kunsthandwerker ihre Erzeugnisse feil.

Keiner hat das traditionelle großbürgerliche Weihnachtsfest anschaulicher und einfühlsamer beschrieben als Thomas Mann in „Buddenbrooks“! Bei einer szenischen Führung im Buddenbrookhaus tauchen Sie in die Welt der hanseatischen Kaufmannsfamilie ein. Auf Ausflügen in die Umgebung bewundern Sie norddeutsche Backsteingotik und den romanischen Dom von Ratzeburg. Übrigens: Die berühmten Lübecker Weihnachtstannenzapfen aus dem Café Niederegger finden in jedem Reisegepäck Platz …

Nussknacker und Bergmannsweihnacht
Das Erzgebirge ist das „Weihnachtsland“ schlechthin! Hier kommen sie her, all die Nussknacker, Räuchermännchen, Engel und Krippenfiguren, die zum schönsten Fest des Jahres unbedingt dazugehören. Die Dörfer schmücken sich mit reich bestückten, riesigen Holzpyramiden oder Schwibbögen, die Licht ins winterliche Dunkel bringen. Zentrum des traditionellen Kunsthandwerks ist Seiffen am Kamm des mittleren Erzgebirges. Hier wird seit Jahrhunderten Spielzeug geschnitzt. Während sich früher arme Bergmannsfamilien damit ein Zubrot verdienten, ist es heute ein wichtiger Wirtschaftszweig, wie man im Spielzeugmuseum erfährt.

Seinen Namen verdankt das Erzgebirge dem Silbererz, das den Reichtum der Sachsenherrscher begründete. Von der einstigen Bedeutung der Bergbaustadt Freiberg zeugt der herrliche spätgotische Dom mit seiner goldenen Pforte, der originellen Tulpenkanzel und der berühmten Silbermann-Orgel. Zum zünftigen Schmaus lädt der Fortuna-Stolln in Deutschneudorf ein: Bei der traditionellen Bergmannsweihnacht darf natürlich auch das würzige Steigerbier nicht fehlen!

Ein Abstecher führt Sie in die barocke Pracht Dresdens, zu Zwinger, Brühlscher Terrasse und den funkelnden Schätzen des Grünen Gewölbes. Versäumen Sie nicht, auf dem Striezelmarkt den Original Dresdner Stollen zu kosten!

Flanderns stolze Städte
Die Grand-Place mit den reich verzierten barocken Giebelhäusern ist Brüssels goldenes Herz, umgeben von engen Gassen und eleganten Ladenpassagen. Architektonische Schätze aus allen Epochen sind in der belgischen Metropole zu finden, von der Brabanter Gotik des Rathauses über die Jugendstilbauten Victor Hortas bis hin zum originellen „Atomium“ und den spiegelnden Glasfassaden des EU-Viertels.

Der Tuchhandel brachte Flandern im Mittelalter Wohlstand und kulturelle Blüte. In der Hafenstadt Antwerpen zeugt der Grote Markt von einem selbstbewussten Bürgertum. Gent wird dominiert von der Wasserburg Gravensteen. Und Brügge hat sein mittelalterliches Stadtbild vollständig bewahrt, mit zahllosen Kanälen, Brücken, Kirchen und dem stimmungsvollen Beginenhof. Unsere Reise ist auch eine Begegnung mit der Malerei: Der großartige Genter Altar der Brüder van Eyck, der Ursulaschrein Hans Memlings in Brügge, die plastisch-leuchtenden Altargemälde Peter Paul Rubens’ in der Kathedrale von Antwerpen und die volkstümlichen Szenen Pieter Breughels d. Ä. in Brüssel sind Meisterwerke von Weltrang.
Nicht zuletzt ist Belgien das Land der köstlichen Pralinen, der Pommes Frites, der Muscheln in Sahnesoße und der
unzähligen Biersorten – stilvoll zu genießen etwa im Jugendstil-Café Falstaff neben der Brüsseler Börse. Die belgische Küche verbindet flämische Deftigkeit und französisches Raffinement und ist zu Recht berühmt. Beim 6-gängigen Silvester-Gala-Menu können Sie sich davon überzeugen!

Silvester in der Lausitz
Auch im Winter steht der Spreewald für Flussromantik pur. Träge schlängelt sich die Spree von ihrem Quellgebiet nah der tschechischen Grenze durch das Hügelland der Lausitz nach Norden. Folgen Sie uns in diesen Landstrich, in dem es wahre Kleinodien zu entdecken gilt!

Eindrucksvoll überragt die Silhouette des 1000jährigen Bautzens mit der Ortenburg die Spree und macht neugierig darauf, die mittelalterlichen Gassen bis zum Simultan-Dom von St. Peter zu durchstreifen. Bautzen ist das kulturelle und politische Zentrum der Sorben. Das kleine slawische Volk pflegt seine Sprache, seine Traditionen und Folklore bis heute. Sogar ein deutsch-sorbisches Volkstheater gibt es hier. In der Umgebung trifft man immer wieder auf zweisprachige Ortsschilder und die typische dörfliche Architektur der Sorben.

Das Städtchen Kamenz erinnert an seinen großen Sohn Lessing, der Schlosspark von Branitz und Bad Muskau an den Landschaftsarchitekten und Lebemann Fürst Pückler. Cottbus glänzt mit seinem schönen Altmarkt und dem Jugendstiltheater. Die Alte Chemiefabrik bildet an Silvester den originellen Rahmen einer außergewöhnlichen Party-Gala.

Eine echte Überraschung ist Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands, die den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden hat. Die aufwendig restaurierten Bauten von den spätgotischen Hallenhäusern bis zum edlen Jugendstilkaufhaus bilden ein einzigartiges städtebauliches Gesamtkunstwerk. Und seit 2004 kann man über die neue Altstadtbrücke über die Neiße in die polnische Schwesterstadt Zgorzelec spazieren.