Wandern im Vinschgau

Unter dem Vinschgau versteht man das Teil des Etschtal vom Reschenpaß (1504 m) bis zur Töll (520 m) bei Partschins. Apfelplantagen, Bergbauernhöfe an den steilen Talflanken und saftige Almen prägen das Bild.
Die nach Süden ausgerichtete Talseite wird von Mals bis Partschins durchgehend als SonnRenberg bezeichnet.
Die Nebentäler reichen bis ins vergletscherte Hochgebirge. Kirchen und Burgen sprenkeln die Landschaft, in der viele karolingische und romanische Kunstschätze erhalten sind und Ortsnamen an die rätoromanische Tradition erinnern. Geradezu magische Anziehungskraft verleiht der 3905 m hohe Ortler, der Traum aller Bergsteiger!

1. Tag: Über Tirol in den Vinschgau
Um 7:15 Uhr fahren drei Busse am Busbahnhof vor. Herr Süß fährt nach Limone, das Südtiroler Busunternehmen Domanegg bringt die Gäste nach Meran und Günter Dick fährt mit uns Wanderern in den Vinschgau. Da wir nur 16 Teilnehmer sind ist das Gepäck schnell verladen und wir kommen als erster Bus los. Mit nur einem Stau geht es ansonsten flott über Ulm bis zur ersten Rast an der Raststätte Illertal. Über Kempten und Landeck fahren wir ins Inntal wo wir im Trofana Tyrol die Mittagspause einlegen. Von hier aus ist es nun nicht mehr weit zum Reschenpass und in den mittleren Vinschgau. Unser Ziel ist der Ort Goldrain der hinter Schlanders, dem Hauptort des Tales liegt. Das kleine Dorf liegt am Eingang des Martelltals. Bis hier waren es 450 km. Das Wetter war heute etwas trüb und die Temperaturen im Vinschgau betragen nur 12 Grad.
Bei der Fahrt durch den Vinschgau können wir feststellen dass die Apfelernte bereits begonnen hat.
Über 300 Sonnentage pro Jahr, weniger als 500 mm Jahresniederschlag und starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht lassen die Äpfel hier langsamer wachsen und intensiver ausreifen. Die Anbauflächen reichen bis auf 1100 m Meereshöhe hinauf. Die meisten Apfelbauern sind hier mit dem späten Frost im Frühjahr besser weggekommen als die in den deutschen Anbaugebieten. Laut der Südtiroler Tageszeitung Dolomiten gibt es hier „nur“ 20 bis 30% Verluste.
Durch ihre dunkle, fast schwarze Farbe fällt die Sorte Stark Delicious auf, eine bei uns nicht bekannte Sorte.

2. Tag: Auf der „Sunnenseitn“
Die Temperaturen heute Morgen liegen bei 7 Grad und der Himmel ist komplett bewölkt. Die höheren Berge die wir vom Hotel sehen sind „angezuckert“. Das reichliche Frühstück hebt dann die Stimmung. Kurz nach 8:30 Uhr treffen die ersten Wanderer mit „Marschausrüstung“ vor dem Hotel auf unseren Wanderführer Andreas. Neun der Wanderer kennen ihn bereits von früheren Wanderwochen.

Mit dem Bus geht es heute Morgen bis nach Schulderns. Dieser Ort stellt den Übergang vom oberen in den mittleren Vinschgau dar. Am Busparkplatz vor der Feuerwehr geht es auf 920 m los. Zusammen mit uns ist ein Bus aus Ungarn angekommen, diese werden hier aber nur die Churburg besichtigen. Zuerst gehen wir ins Zentrum des Ortes. Wir folgen dem Weg 20 der uns in 20 Minuten hinauf zur Churburg bringt. Diese Burg die bereits im Jahr 1250 durch den Fürstbischof von Chur erbaut wurde ist eine der besterhaltenen und meistbesuchten Burgen Südtirols. Seit 1537 ist die Burg im Besitz der Familie Trapp. Hier gibt es die weltweit größte private Rüstkammer mit mehr als 50 vollständig erhaltene Rüstungen, Schwertern und weiteren Hieb- und Stichwaffen. Wir lassen aber die Burg „links liegen“ und steigen durch Wiesen weiter empor zum Vernalhof (1152 m), wo man den Begleitweg des Bergwaales betritt. Ursprünglich hatte der, auch als Berkwaal bezeichnete Waal eine Länge von 7 km, heute sind es nur noch 3 km. Er fördert das Wasser des Saldurbaches aus rund 1200 m bis zum Vernalhof. Früher beförderte er bis zu 300 l/s, heute sind es nur noch 85 – 125 l/m.
Wir sehen auf den folgenden Bildern die verschiedenen Wasserführungen des Waales. Teilweise ist er auch nicht sichtbar.

Nun wandern wir auf dem guten, an ausgesetzten Stellen durch Geländer abgesicherten und durch bewaldete, aber sehr steile und felsige Hänge führenden Waalweg hinein in die Schlucht des Saldurbaches, wo der Waal gefasst wird (1200 m). Unweit der Waalfassung müssen wir dann in das Tal des Bachs absteigen um diesen auf einer Brücke überqueren zu können.

Wir wandern jetzt auf der anderen Talseite über den Leitenwaal hinaus zur archäologischen Ausgrabungs-stätte Ganglegg (1142 m), einer alten rhätischen Wohnsiedlung aus der Bronze- und Eisenzeit.

Das Ganglegg ist aufgrund von Begehungen und kleinen Grabungen bereits seit dem beginnenden 20. Jh. als prähistorische Siedlungsstätte bekannt. Die wissenschaftlichen und umfangreichen Grabungsarbeiten von 1997 bis 2001 bilden den Grundstock für die Erschließung dieses archäologischen Freigeländes. So gewann man Einblicke in alle Lebensbereiche der Bewohner dieser Höhensiedlung: Ernährung, Lebensweise, ihre Nutztiere und Nutzpflanzen, ihre Wohnverhältnisse und Gebrauchsgegenstände.

Wir verlassen nun den Waalweg für die nächste Wegstrecke und wandern über den Trockenrasen des Sonnenbergs. Die Bauern haben hier vor Jahrhunderten den Wald zurückgedrängt um Weideland zu gewinnen. Die Beweidung mit Schafen und Ziegen förderte die Versteppung und die Ausbildung des Trockenrasens. Zu allen Jahreszeiten herrschen extreme klimatische Bedingungen. Während im Sommer Trockenheit und Hitze das Leben der Pflanzen erschweren, sind es im Winter Wind und Frost.

Nach Querung der trockenen Hänge des Sonnenbergs und einem kurzen steilen Aufstieg erreichen wir den Oberwaal, auf dem wir ohne nennenswerte Höhenunterschiede oberhalb der Ortschaften Tartsch mit Ausblick auf den Tartscher Bichel weitergehen. Auf der Anhöhe des Bichels sehen wir ein Kirchlein das aus dem 11. Jahrhundert stammt.

Wir treffen hier oben noch auf Überreste des Zweiten Weltkriegs:

Die Wasserführung im Oberwaal ist wesentlich weniger als auf den beiden zuvor gesehenen, doch im Vergleich zu früheren Jahren führt er wenigstens wieder Wasser.

Der Weg den wir heute gegangen sind wird auch als Sonnensteig bezeichnet, doch leider hat sich die Sonne heute nicht gezeigt. Dafür können wir genügend „Vinschger Wind“ genießen. Speziell auf dem letzten Wegstück das uns über die Malser Haide zur Vinschger Staatsstrasse führt bekommen wir genügend davon ab. Hier werden wir nach ein paar Minuten mit dem Bus abgeholt.

3. Tag: Zur Sesvennahütte
Die Wanderung bei König Ortler wird auf Freitag verschoben da hier im Vinschgau jeden Tag das Wetter besser werden soll. Anstelle zur Bruggeralm zu wandern, der vorgesehene Weg ist leider noch nicht wieder instandgesetzt, hat Andreas die Sesvennahütte als Ziel ausgesucht.
Die Wettervorhersage für den heutigen Tag hört sich wesentlich besser an als gestern, wir dürfen auch mit ein paar Sonnenstunden rechnen. Heute Morgen hat es 10 Grad.
Wir fahren in den Obervinschgau, von der Staatsstrasse biegen wir nach Burgeis ab und fahren dann am Benediktinerstift Marienberg vorbei. Auf der Rückfahrt werden wir diesem einen Besuch abstatten. Auf schmaler Bergstrasse geht es weiter bis zum Weiler Schlinig. Er gehört zur Gemeinde Mals. Hier leben knapp 200 Einwohner die neben der nach wie vor dominierenden Landwirtschaft immer stärker vom Fremdenverkehr leben. Speziell der Skilanglauf ist hier der Impulsgeber.

Die Sesvennahütte ist heute das Ziel. Sie ist eine auf 2256 m Höhe gelegene Alpenvereinshütte auf dem zu Südtirol gehörenden Teil der Sesvennagruppe. Sie wurde 1980 von den AVS-Sektionen Mals, Vinschgau, Untervinschgau, Martell und Lana erbaut. Der Standort liegt weniger als 200 Meter von der Alten Pforzheimer Hütte entfernt.

Bis zum Parkplatz am südöstlichen Dorfbeginn bringt uns der Bus. Den kleinen Ort Schlinig haben wir gleich durchquert. Wir folgen den Wegweisern Sesvennahütte in das Schlinigtal. Die breite Felswand mit dem Wasserfall gibt die Richtung vor.

Vorbei an der St. Anna-Kapelle und auf gutem Fahrweg immer leicht ansteigend wandern wir zur Schliniger Alm (Alpe Planbell; 1868 m). Hier ist heute eine Jausenstation.
Weiter in den Talgrund, vorbei an der aufgelassenen Inneren Alm geht es direkt auf die breite Felswand mit dem Wasserfall zu.

Diese sperrende Wand (Schwarzwand) umgeht man rechts (nordöstlich) wobei hier der Weg ganz schön ansteigt

und erreicht nach einer kurzen steilen Passage die „4mann Säule“, einer Gedenkstätte an ein Lawinen-unglück das glimpflich ausging.

Nur mehr leicht ansteigend geht es weiter zur ehemaligen Pforzheimer Hütte an einem kleinen See und in wenigen Minuten erreichen wir die Sesvennahütte (2258 m).

Rechts sehen wir die alte Pforzheimer Hütte auf 2256 m, heute ein Museum, und links das Schutzhaus Sesvennahütte.

Obwohl inzwischen die Sonne immer häufiger zu sehen ist bläst der kalte Wind doch immer noch ganz ordentlich. Wir sind daher froh als wir in der Gaststube sind und von der Hüttenkatze begrüßt werden.

Gut gestärkt mit Knödelsuppe oder Kaiserschmarrn treten wir nach einer Stunde den Rückweg an.
Nach 90 Minuten sind wir wieder zurück in Schlinig. Es bleibt noch Zeit im Café „vorbeizuschauen“.

Wir fahren nun zurück bis zum Kloster Marienberg.
Von unterwegs können wir schöne Ausblicke auf das obere Vinschgau werfen.

Wir sehen hier Mals im Vordergrund, dann Tartsch, dahinter Schluderns und rechts vor dem Speichersee des Kraftwerks die mit knapp 900 Einwohnern kleinste Stadt Südtirols Glurns und ganz rechts Laatsch. Im folgenden Bild blicken wir auf Burgeis und die Wiesen der Malser Haide.

Das Kloster Marienberg liegt, als weiß getünchter festungsartiger Bau von weitem sichtbar, ober¬halb von Burgeis am orografisch rechten Talhang des oberen Vinschgaus.
Auf einer Höhe von etwa 1350 m ist es die höchstge¬legene Benediktinerabtei Europas.

Nach einer kurzen Besichtigung der Kirche nehmen wir den direkten Weg nach Burgeis hinunter und werfen auch einen Blick auf die Fürstenburg aus dem 13. Jh. Heute beherbergt sie eine Fachschule für Land- und Forstwirtschaft.

Nach unserer Rückkehr nach Goldrain hat es noch 17 Grad, und die Wetteraussichten sind sehr positiv.
Als wir einen Blick aus dem Zimmer auf die Obstplantage hinterm Hotel werfen, sehen wir dass hier heute die Obstpflücker am Werk waren. Ein paar Reihen mit Stark Delicious wurden aber noch nicht geerntet. Es liegen auch nicht wenige Äpfel auf dem Boden. Diese werden in ein paar Tagen eingesammelt und zur Saftherstellung verwendet.

4. Tag: Wanderfrei
Heute Morgen hat es keine Wolke am Himmel, dafür sind es nur 7 Grad. Die meisten der Wanderer werden heute mit der Vinschgerbahn nach Meran fahren und dann weiter zu den Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Auch im Herbst ist der Botanische Garten einen Besuch wert.

Der botanische Garten von Meran zeichnet sich durch sein einzigartiges landschaftliches Bild aus. Er erstreckt sich über 12 Hektar und einen Höhenunterschied von 100 Metern. Wir werden auch zur spektakulären Aussichtsplattform Matteo Thun‘scher Gucker „hochsteigen“ (realisiert nach einer Idee des Südtiroler Architekten und Designers Matteo Thun).

Von hier oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Etschtal, den Meraner Talkessel und die umliegende Bergwelt.
Am farbenprächtigsten unter den Blumen zeigen sich die Herbstastern.

Die Zitrusfrüchte wären reif zum Pflücken.

Anschließend fahren wir ins Zentrum zurück, hier hat es um die Mittagszeit 20 Grad. So macht Urlaub Spaß! Wir sehen das Kurhaus und die Hotels an der Passerpromenade.

Vom Zug aus werfen wir nochmals einen Blick auf Meran zurück. Im Hintergrund liegen links Dorf Tirol und daneben Schenna.

Als wir in Goldrain zurück sind, ist auch die Temperatur auf 20 Grad geklettert.

5. Tag: Im Banne von König Ortler
Heute Morgen hat es nur 3 Grad aber die Sonne scheint bereits und es hat keine Wolke am Himmel. Wir fahren nach Sulden, wo Bundeskanzlerin Angela Merkel seit Jahren ihren Sommerurlaub verbringt. Sulden liegt am Fuße des Ortlers, dem „höchsten Spitz in ganz Tyrol“. Der Kanzellift bringt uns auf 2348 m, wo unser Anstieg zur Düsseldorfer Hütte beginnt.

Bereits von hier hat man einen hervorragenden Ausblick auf die Königsspitze (3851 m), den Zebru (3735 m) und den Ortler (3905 m). Er ist die höchste Erhebung der italienischen Provinz Südtirol und der Region Tirol.

Blick zurück auf Innersulden. Ganz Sulden hat nur 400 Einwohner aber 2000 Gästebetten. Der Tourismus ist im Sommer wie im Winter Suldens Haupterwerbszweig.
Auf Weg 12 geht es zuerst leicht ansteigend (70 Höhenmeter), dann leicht abfallend bis zum Zaybach. Den überqueren wir auf einem kleinen Holzsteg.

Nach der Überquerung des Zaybaches sind es „nur“ noch 400 Höhenmeter zur rechts oben liegenden Hütte. Insgesamt brauchen wir von der Bergstation 90 Minuten bis auf 2721 m.
Von der schön gelegenen Schutzhütte haben wir einen faszinierenden Blick hinüber in die Nordwände von Ortler und Königsspitze.

Die Hütte wurde 1892 von der Düsseldorfer Sektion des DuÖAV errichtet. Sie wurde nach dem ersten Weltkrieg enteignet und 1928 übernahm die CAI-Sektion Mailand die Hütte. Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging die Düsseldorfer Hütte 1999 in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol über; mit Jahresende 2010 lief die Konzession zu deren Führung durch den CAI aus.
Trotz diesen zahlreichen Veränderungen wird die Hütte nun seit 5 Generationen von der Familie Reinstadler bewirtschaftet.

Wie man oben sieht war der Kaiserschmarren der Renner in unserer Gruppe. In der Sonne hat es hier oben 23 Grad.

Nach der Mittagspause gehen wir bis zur Querung des Zaybachs auf demselben Weg zurück, steigen dann aber über die Almwiesen neben dem schäumenden Bach hinunter nach Sulden. Das sind über 900 Höhenmeter. Speziell im unteren Teil des Abstiegs kommen ein paar schwierigere Stellen. Hoch über uns können wir immer wieder Gruppen von Schafen erkennen. Für die ist morgen die alpine Zeit zu Ende da der Schafabtrieb ansteht.

Am Ende sind alle froh als wir nach 900 hinuntergestiegenen Höhenmetern wieder an der Talstation des Kanzellifts sind. Die 2 ½ Stunden Abstieg gehen doch ganz schön in die Knie.
Nun ist unser Günter Dick gefragt um uns wieder wohlbehalten durch die teilweise engen Kehren im Suldental nach Goldrain zurück zu bringen. Wie erwartet, hat er das perfekt gemeistert.

6. Tag: Im Tal des „Ötzi“
Wir fahren heute ins hintere Schnalstal. Unsere Wanderung beginnt in Vernagt. Diesen Ort gibt es erst seit gut einem halben Jahrhundert, bis zum Zweiten Weltkrieg gab es den Stausee noch nicht, die Landschaft wurde von einer schönen Ebene dominiert. 1948 starteten die Etschwerke dann ihr Stauseeprojekt, dem bis 1957 acht Bauernfamilien weichen mussten. Hinter der 65 m hohen Staumauer liegt eine Wasserfläche von ca. 100 ha.
Eine Druckleitung bringt das Wasser zum 1100 m tiefer liegenden Naturns.

Wir freuen uns auf eine herrliche Höhenwanderung über die Sonnenhänge! Wir erleben eine einzigartige, mustergültig gepflegte Südtiroler Berglandschaft. Die urigen Bergbauernhöfe mit wettergebräunten Holzbalken und blumengeschmückten Balkonen faszinieren jeden Wanderer.

Im nächsten Bild sehen wir die Gebäude des Tisenhofs (1814 m). Vom Parkplatz in Vernagt am See (1700 m) geht es ziemlich steil über die Zufahrtsstrasse und Wege durch die Bergwiesen hinauf zum Tisenhof. Von hier führt der Steig zur Similaunhütte (3019 m) und zum Hauslabjoch hinauf: die Fundstelle des weltberühmten „Mannes aus dem Eis“. Der berühmte E5 kommt ebenfalls am Hof vorbei.

Wenn wir einen Blick zurück werfen, so zeigt sich der See jeweils in anderen Farben.

Langsam kommen wir näher zum Tisenhof.

Nach Überquerung des Leitenbachs beginnt beim Raffeinhof (s.u.) ein schöner Panoramaweg, auf dem wir durch lichte Lärchenwälder den Finailhof erreichen. Er war bis 1967 der höchstgelegene bewirtschaftete Kornhof Europas. Heute ist es mit dem Kornanbau auf über 1900 m längst vorbei.

Bevor wir aber den Hof erreichen muss unser Wanderführer erst einmal die grössere Ziegenherde davon überzeugen dass der Wanderweg für uns Wanderer da ist und nicht um faul herumzuliegen.

Hier haben wir nun den Finailhof erreicht.

Es ist auf dem weiteren Weg immer ein auf und ab. An mehreren Stellen werden steile Hänge gequert die aber alle mit Geländern abgesichert sind.

Die grosse Zahl der mit Flechten behängten Bäume fällt hier auf.

Nachdem wir drei Viertel des Weges zurückgelegt haben machen wir eine kurze Rast.

Hier sehen wir die Gebäude der Köflhöfe. Von hier sind es nur noch ein paar Minuten zum letzten Ort im Tal, nach Kurzras. Ob die Gebäude hier in diese Umgebung passen – darüber lässt sich streiten.

Nach der Mittagsrast bringt uns der Bus zum oberen Ende des Stausees. Auf einem auf und ab gehenden idyllischen Waldpfad erreichen wir nach einer Stunde die Staumauer. Hier heißt es nun leider Abschiednehmen von unserem allseits beliebten Wanderführer Andreas, den viele von uns bereits seit einigen Jahren gut kennen und der uns seine Heimat nahe gebracht hat. Mit diesem Jahr wird er seine Tätigkeit als Wanderführer für Hirsch Reisen leider beenden. Das steht ihm mit 77 Jahren auch zu.

7. Tag: Vinschgau, wir kommen wieder!
Heute ist die Wanderwoche leider bereits wieder zu Ende. Die Rückreise führt uns über den Reschenpass, Landeck zum Fernpass. Bevor es aber in den Lermooser Tunnel geht fahren wir ab vom bekannten Weg. Durch Ehrwald geht es weiter nach Garmisch. In Ettal legen wir die Mittagspause ein. Nach der Stärkung bleibt noch Zeit, das Kloster zu besichtigen. Bis hier liegen wir „gut in der Zeit“.

Die weitere Rückfahrt dauert dann etwas länger als gedacht, da sich größere Staus zwischen Ulm und Drackensteiner Hang sowie zwischen Kirchheim unter Teck und Flughafen Stuttgart gebildet haben in denen wir leider nur ziemlich langsam vorankommen. Um 19:30 Uhr sind wir dann wieder in Karlsruhe. Hier sagen wir dann auch Danke an unseren Fahrer Günter Dick der uns wieder sicher an den Ausgangspunkt zurückgebracht hat.