Wandern bei Portofino und Cinque Terre

„Fünf Länder“ -„Cinque Terre“ heißt ein Küstenstreifen am ligurischen Meer im Nordwesten Italiens. Oder aber „fünf Ortschaften“, nämlich Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Die Dörfer mit ihren farbigen Häusern an den steilen Hängen und die abwechslungsreichen Wanderwege sind weltberühmt! Einer der schönsten Wanderwege Liguriens führt durch den Naturpark Portofino. Wir werden ihn auf dieser Wanderreise gehen.

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Vernazza

Getreu dem Zitat von Samuel Johnson

 „Der Sinn des Reisens besteht darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind.“

machen wir uns nun selbst auf den Weg, um die versprochene Schönheit dieser Region zu entdecken!

1. Tag:
Was braucht man auf einer langen Busfahrt? Richtig! = Eine abwechslungsreiche Landschaft mit passenden Erzählungen einer kompetenten Reiseleitung, einen komfortablen Bus – sicher gefahren von einem erfahrenen Busfahrer und nicht zuletzt nette Mitreisende.
Wir, das sind 23 Wanderer unterschiedlichsten Alters, machen uns auf die Reise an die ligurische Küste. Die zweite Gruppe im Bus, die bereits in Acqui Terme aussteigt, unternimmt eine Studienreise ins Piemont.

Am Abend erreichen wir den beschaulichen Ort Deiva Marina. Hier liegt unser Hotel für die nächsten 6 Nächte. Wir werden freundlich begrüßt und das Personal kümmert sich gleich darum, unsere Koffer auf die Zimmer zu bringen. Die Zimmer sind sauber, das Bett komfortabel und ein kleiner Balkon lädt zu Ausblicken in die Natur oder zum Meer ein.
Das Hotel Riviera liegt ideal für eine Wandergruppe; ganz in der Nähe ist ein kleiner Supermarkt für den Provianteinkauf, zum Bahnhof sind es auch nur ein paar Minuten und um die Füße nach einer Wanderung abzukühlen ist das Meer nur wenige Meter entfernt.

Beim Abendessen bekommen wir eine leckere Auswahl von zwei verschiedenen Vorspeisen und zwei verschiedenen Hauptgängen, dazu einen Salatteller und ein Dessert.

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Hotel Riviera in Deiva Marina

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Strand von Deiva Marina – aktuell noch ohne Liegestühle

2. Tag:
Nach einem erholsamen Schlaf und ausreichend Zeit zu frühstücken, fahren wir gemütlich um 10 Uhr mit dem Zug nach Sestri Levante. Die Altstadt liegt traumhaft schön auf der vorgelagerten kleinen Halbinsel Portobello, zwischen zwei Buchten.

Nach kurzer Absprache haben Christina und ich uns bereit erklärt, das Schlusslicht der Gruppe während den Wanderungen zu bilden. Den Job als „Hüte-Hunde“ oder wie ein Teil der Gruppe auch gern scherzte als „Lumpensammler“, übernahmen wir sehr gerne. Zum einen hat man die Möglichkeit stehen zu bleiben, um ein paar schöne Fotos zu schießen oder einfach nur die herrliche Aussicht zu genießen. Außerdem geht keiner verloren und man konnte sich bei uns abmelden, falls man doch umkehren möchte.  Aber ich kann jetzt schon verraten; Die ganze Gruppe hat alle Wanderungen sehr gut gemeistert!

Nach einem Ortsrundgang und Provianteinkauf gelangen wir durch einen unscheinbaren schmalen Treppenaufgang mitten im Ortskern auf den Weg zur ersten Wanderung. Zur Eingewöhnung auf die bevorstehenden Tage, ist die Wegstrecke nur ca. 7 km.
Bewusst nehmen wir einen angenehm betörenden Duft von Jasmin und Kiefern wahr, der uns auch in den nächsten Tagen begleiten wird. Mit leichten Anstiegen geht es bis zur Aussichtsplattform Punta Manara, dort machen wir eine gemütliche Picknickpause, bevor es mit tollen Ausblicken auf Portobello und bestem Wetter (22-26 Grad) zurück nach Sestri Levante geht. Wer möchte, hat nun Zeit in der bezaubernden „Bucht der Stille“ baden zu gehen oder in der Altstadt zu flanieren.

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Ortskern in Sestri Levante

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Bucht der Stille

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Wanderweg Richtung Punta Manara

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Aufstieg zum Punta Manara

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Zur Aussichtsplattform Punta Manara

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Aussicht vom Punta Manara

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Rückblick auf Sestri Levante

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Wanderweg Richtung Sestri Levante

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Geschmücktes Rad als Dekorations-Element oder ein Hinweis, dass man hier nicht Fahrrad fahren kann, sondern wandert?!

3. Tag:
Getreu dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ treffen wir uns bereits um 7:30 Uhr vor dem Hotel um den nächsten Zug nach Vernazza zu bekommen. Unsere Reiseleitung Frau Eva Schwab liegt mit Ihrer Programmplanung goldrichtig! Sie weiß, dass wir nur bei einem frühen Start den wohl bezauberndsten Ort der Cinque Terre genießen können. Somit besichtigen wir in aller Ruhe den Hafen von Vernazza und die geschichtsträchtige Kirche Santa Margherita. Bereits nach einem kurzen Anstieg über leichte Treppenwege liegt uns der Ort wie ein Gemälde zu Füßen.

Immer an der Küste entlang geht es bis nach Monterosso al Mare.  Bei einem Unwetter im Oktober 2011 hatte der Ort unter schweren Verwüstungen durch Überschwemmungen zu leiden, davon ist heute aber nichts mehr zu sehen.
Nach einer Rast, mit Gelegenheit zum Bummeln oder ins Cafe sitzen, treffen wir uns pünktlich für die gebuchte Schifffahrt. Noch keine 10 Meter von der Anlegestelle entfernt, hatte unser Schiff wohl einen Motorschaden. Nach kurzem Umstieg in ein neues Schiff geht es dann nun bei einem 22 Grad Sonne-Wolken-Mix vorbei an Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore bis nach Portovenere.
Hauptsehenswürdigkeiten sind die Kirche San Lorenzo mit seinem idyllischen Kirchenvorplatz, die über dem Ort thronende Festung und die Kirche San Pietro auf dem Felsen. Nach etwas Freizeit ist die Rückfahrt mit dem Schiff nach Riomaggiore, dem wohl ältesten Ort der Cinque Terre. Frau Schwab zeigt uns in einem kleinen Rundgang den Ortskern. Zum Feierabend gönnen wir uns einen cremigen Cappuccino, einen erfrischenden Aperol Sprizz oder ein kühles Bier…… Bella Italia!!

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Vernazza mit den ersten Sonnenstrahlen am Morgen

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Einstieg zum Wanderweg Richtung Monterosso

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Weitere Stufen auf dem Wanderweg Richtung Monterosso

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Rückblick auf Vernazza

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Hirsch-Wandergruppe auf dem Weg nach Monterosso al Mare

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Küstenabschnitt bei Vernazza

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Wanderweg Richtung Monterosso

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Steiler Abstieg nach Monterosso

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Ankunft in Portovenere – Ausblick auf die Festung und den Stadtturm

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Ortsrundgang in Portovenere

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Ortsrundgang in Portovenere

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Portovenere – Blick auf die Kirche San Pietro

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Blick auf den Hafen von Portovenere

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Fahrt nach Riomaggiore

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Blick auf Riomaggiore

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Ortsrundgang in Riomaggiore

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Ortsrundgang in Riomaggiore

4.Tag:
Camogli ist ein kleines Seefahrerstädtchen mit der schönen Kirche Santa Maria Assunta.
Wir bekommen Zeit uns umzusehen und Essen für die Pause zu kaufen. Tipp: Focaccia – ein ligurisches Fladenbrot aus Hefeteig, gebacken mit Salz und recht viel Olivenöl – wahlweise mit Salbei, frischen Oliven oder natur.

Mit dem Schiff geht es weiter zur Bucht San Fruttuoso. Die Wanderung führt uns zu dem ehemaligen Benediktinerkloster San Fruttuoso di Capodimonte, welches neben dem Wanderweg nur über das Meer zugänglich ist. Das Wetter war morgens sehr zugezogen und kühl. Ab 12 Uhr bekommen wir herrlichen Sonnenschein und im Schatten bleibt es angenehm kühl – genau richtig zum Wandern.
Nach der Mittagsrast auf dem höchsten Punkt „Base O“ (250 m) geht es hinab nach Portofino. Wir haben Zeit zur freien Verfügung. Wer möchte und einen kurzen Anstieg nicht scheut, besichtigt mit Frau Schwab die Kirche San Giorgio. Beim traumhaften Blick über Hafen und Ort wird schnell klar, was den Ort gerade bei der wohlhabenden Gesellschaft so beliebt macht: Boutiquen, Nobelhotels und Luxusboote!

Nach einer kurzen Bootsfahrt und Aufenthalt in Santa Margherita geht’s mit dem Zug zurück nach Deiva Marina.

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Camogli

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Hafen des Seefahrerstädtchens

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Bucht von San Fruttuoso

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Aufstieg Richtung „Base O“

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Rückblick auf San Fruttuoso

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Garten entlang des Wanderwegs

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Das wohl einzige Gefährt, neben den Zweirädern, was die schmalen Straßen problemlos bewältigt

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Rätsel: Wer war zuerst da? Baum oder Haus?

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Erster Blick nach Portofino

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Mondäner Ort Portofino

5. Tag:
Das Dorf Corniglia liegt auf einem Bergvorsprung in ca. 100m Höhe und ist der einzige Ort der Cinque Terre, der nicht direkt am Meer liegt. Die Programmbeschreibung im Hirsch-Katalog verspricht uns heute „die Königsetappe der Wanderwoche“. Die vom Bahnhof aus hinaufführenden 382 Treppenstufen meistern wir schon mal mit Bravour.
Den Ortskern durchzieht eine kleine Gasse mit liebevoll gestalteten Geschäften und Cafés. Die bunten Häuser haben eine Blickrichtung zu dieser Straße und auf der anderen Seite zum Meer.
Bis zum Rastplatz an der Wallfahrtskirche Madonna della Salute in Volastra erwartet uns ein anstrengender Anstieg auf guten Pfaden. In Volastra gibt es eine Verschnaufpause in einem Hotel mit kleinem Cafe. Wir folgen nun dem teils schmalen Weg auf einer Höhe mitten durch die Weinberge.  Die spektakulären Ausblicke über die Küstenlandschaft und auf Corniglia sind ein tolles Fotomotiv.

Mit weiteren vielen schönen Aussichten treffen wir am bezaubernden Ort Manarola ein. Die in den Fels gebauten Häuser verleihen dem Ort eine einzigartige Note. Da der winzige Hafen nicht einmal Platz für die Fischerboote bietet, werden sie in den engen Gassen „geparkt“.

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Knapp 400 Stufen bis zum Ort Corniglia

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Obst- und Gemüsehändler in Corniglia

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Souvenirs

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Konzentration auf die Wegbeschaffenheit ist nötig

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Rückblick auf Corniglia

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Weit verbreitet: Grüne Eidechsen

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Schöner Garten am Wegesrand

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Terrassenfelder

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Blütenmeer

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Ankunft in Manarola

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Kirche San Lorenzo in Manarola

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Manarola – der älteste Ort der Cinque Terre

6. Tag:
Kurze Fahrt nach Levanto, dem Ausgangspunkt der heutigen Wanderung. Nach der Besichtigung der Kirche Sant Andrea geht es weiter bergauf. Bei einer Kaffeepause werden wir mit einem tollen Rückblick auf Levanto belohnt. Die allgemeine Wegbeschaffenheit am heutigen Tag ist steinig und sehr unregelmäßig, was eine gewisse Konzentration auf den Weg erfordert. Da es zudem sehr sonnig ist und wir auch die meiste Zeit in der Sonne gehen, freuen wir uns über die schattige Mittagsrast an der Ruine St. Antonio del Mesco auf 313m Höhe umso mehr.
Vor dem steilen Abstieg nach Monterosso ist noch Zeit für einen grandiosen Blick über die Küstenlandschaft und ein Erinnerungsfoto unserer bunt gemischten Wandertruppe.
Zum Abschluss einer gelungenen Wanderwoche haben wir noch gute zwei Stunden Zeit zur freien Verfügung. Wie wäre es mit einer Abkühlung für die Füße im erfrischenden Meer?!

Fazit: Wer eine gute Kondition hat und vor Anstiegen mit zahlreichen Treppenstufen nicht scheut, der wird eine tolle Woche in der wunderschönen Cinque Terre und in Portofino erleben. Gut eingelaufene Wanderschuhe, ein Rucksack mit Proviant, ein Paar Wanderstöcke und los geht’s!

Die üppige Vegetation die im Mai an der Küste vorherrscht, macht diesen zum idealen Reisemonat. Im September kann man ebenfalls bei angenehmen Temperaturen wandern und hat den Vorteil, dass das Wasser wärmer ist!

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Kirche Sant Andrea in Levanto

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Rückblick auf Levanto

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Ausblicke entlang der Wanderstrecke

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Rückblick auf Levanto

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Ausblicke entlang der Wanderstrecke

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Alles blüht und duftet

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Rastplatz in einer Ruine am Punta Mesco

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Ausblick nach Monterosso

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Unsere wunderbare und topfitte Wandertruppe

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Danke an alle für eine unvergesslich schöne Wanderwoche!