Wandern auf Sardinien

Sardinen, die „Insel der Felsen“, gilt als eine ganz eigene Welt, die nur wenig mit dem italienischen Festland gemein hat. Um das zu entdecken, muss man die weißen Sandstrände und türkisfarbenen Badebuchten hinter sich lassen und sich ins unbekannte Landesinnere begeben: Wilde Berge mit bizarren Felsformationen, Korkeichenwäldern, duftender Macchia, Schafweiden und den charakteristischen Granitmauern laden zum Wandern ein. Reiseleiterin Sandra Lietze erzählt uns von den unterschiedlichen Gesichtern „Ihrer“ Insel.

Seit 10 Jahren leben Sie auf Sardinien. Was ist denn besonders charakterisch für dieses Insel?

An Sardinien fasziniert mich vor allem das Nebeneinander von Bergen und Meer. Vormittags kann man im Gebirge eine zünftige Tour unternehmen und nachmittags entspannt am Strand liegen. Des Weiteren mag ich die landschaftliche Vielfalt. Von den dolomitenähnlichen Gebirgszügen des Supramonte mit ihren eigentümliche Felskegeln und tief eingeschnittene Schluchten bis zu den wüstenhaft anmutenden Landstrichen im Süden der Insel ist alles vorhanden. Auch der Kontrast von der exklusiven Costa Smeralda und der Ursprünglichkeit der sardischen Bergdörfer ist spannend. Und dann darf man natürlich die herzliche Gastfreundschaft der Sarden nicht vergessen!

Was haben Sie auf ihrer Hirsch Wanderstudienreise alles vor?

Auf der einwöchigen Reise wollen wir die verschiedenen Landschaften Sardiniens zu Fuß erwandern und möglichst intensiv erleben. Dabei sollen natürlich auch archäologische und geschichtliche Themen nicht zu kurz kommen. Die sardische Kultur ist sehr vielfältig, von den Gigantengräbern der Nuragher bis zu den provozierenden modernen Wandmalereien, den „Murales“. Mein Ziel ist jedoch nicht die reine Vermittlung von Fakten und Daten, sondern das Erleben der Insel mit allen Sinnen – und das bedeutet für mich vor allem das Kennenlernen ihrer Natur und ihrer Menschen.

Was erfährt man auf der Wanderstudienreise besser als der „Normaltourist“?

Auf einer geführten Reise haben die Gäste sicher mehr Möglichkeiten auch einmal „hinter die Kulissen“ zu schauen. Als Pauschaltourist kratzt man oft nur an der Oberfläche und viele Zusammenhänge bleiben unverstanden. Um ein Land ein wenig begreifen zu können, reicht es sicher nicht aus, verschiedene Reiseführer gelesen zu haben. Man braucht jemanden, der von eigenen Erfahrungen berichten kann, die Mentalität und den Alltag der Menschen kennt, den richtigen „Geheimtipp“ parat hat und die Begegnung mit Land und Leuten ermöglichen kann.

Was ist Ihr persönliches Highlight?

Das ist sicher die Wanderung auf den Monte Novo San Giovanni! Ich mag die alpin anmutende Landschaft mit den dichten Nadelwäldern. Und ich mag den Monte Novo San Giovanni, der von weitem so unzugänglich aussieht, sich einem erst beim Näherkommen erschließt und sich am Ende überraschenderweise ohne große Schwierigkeiten besteigen lässt.

Haben Sie einen Tipp oder eine besondere Empfehlung für Sardinen-Besucher?

Unbedingt die lokalen Spezialitäten probieren! Die sardische Küche hat nämlich nicht viel mit dem üblichen Pizza-und-Pasta-Klischee zu tun. Auch das Vorurteil, dass alle Schafskäsearten nach Schaf schmecken, kann man nach einem Sardinienurlaub verwerfen.

Möchten Sie sonst noch etwas erwähnen?

An dieser Stelle möchte ich mich bei der Firma Hirsch Reisen für die reibungslose Zusammenarbeit bei der Gestaltung des Programms bedanken. Natürlich freue ich mich auf viele wanderfreudige Teilnehmer und auf eine (hoffentlich!) sonnige Urlaubswoche!