Wandern auf Madeira

„Irgendwo auf der Blumeninsel Madeira scheint immer die Sonne“

 1. Tag

An einem sonnigen Morgen erreiche ich voller Vorfreude auf die kommende Wanderwoche den Karlsruher Hauptbahnhof. Einige Mitreisende treffen ein. Die Wiedersehensfreude ist groß: Die Gruppe kennt sich größtenteils schon von früheren Hirsch Reisen. Wir machen uns mit unserem Fahrer Rocco Pflugbeil auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Nach einem angenehmen Flug mit TUIfly landen wir sicher auf einer der spektakulärsten Landebahnen der Welt, die auf Madeira von türkisblauem Wasser umgeben ist.

DSC09004

Blick vom Balkon des Hotelzimmers

Unser Reiseleiter Herr Sergio Silva empfängt uns fröhlich am Flughafen und wir fahren gemeinsam nach Funchal, der Stadt die ihren Namen dem Fenchel verdankt. Unser Gruppenhotel, das ****Sterne Hotel Panoramico liegt wunderbar am Hang über Funchal. Alle Zimmer sind Doppelzimmer und die meisten bieten einen erstklassigen Blick über Funchal und seinen Hafen, in dem heute Abend sogar 2 Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegen. Nachdem uns der Hotel Direktor persönlich empfangen hat, führt uns unser Reiseleiter in einen kleinen Nebenraum, wo wir mit einer Madeirawein-Probe empfangen werden und er uns über die nächsten Tage informiert. Wir lernen als erstes uns auf Portugiesisch zuzuprosten „Saúde!“. Im Hotelrestaurant ist für unsere Gruppe ein extra Tisch reserviert und sogar vom Restaurant aus ist das Meer zu sehen. Das Buffet lässt keine Wünsche übrig und bietet überdies einige beim „show-cooking“ zubereitete Spezialitäten.

  1. Tag

Der Tag beginnt mit einem fantastischen Sonnenaufgang über dem Meer, den ich von meinem Balkon aus beobachten kann. Nachdem wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet – mit frisch zubereiteten Eierspeisen – gestärkt haben, treffen wir uns alle am Bus und lernen gleich ein neues Wort „Bom día! – Guten Tag. Dann beginnen wir unseren Stadtbesuch von Funchal. Wir kommen vorbei am Casino-Park, wo ein Denkmal an den Besuch der Kaiserin Sissi von 1860 erinnert und spazieren zur gotisch-romanischen Kathedrale Sé.

DSC09030

Kathedrale Sé

Weiter geht der Rundgang zum Mercado dos Lavradores, der Markthalle von Funchal, wo auf 2 Stockwerken allerlei Leckereien, frisches Obst und Gemüse und frisch gefangener Fisch angeboten werden. Unser Reiseleiter stellt uns einige uns unbekannte Früchte vor, wie zum Beispiel die Baumtomate, die Annona (eventuell manchem als Zuckerapfel bekannt), sowie Orangen-, Bananen- und Zitronenpassionsfrüchte.

DSC09036DSC09037

Nach einer kurzen Kaffeepause fahren wir zum Jardim Botánico – dem Botanischen Garten von Madeira, wo über zweitausend exotische Pflanzen aus allen Erdteilen zu sehen sind. Zurück in der Stadt, besuchen wir noch kurz den Rathausplatz und dürfen anschließend an einer Weinprobe teilnehmen. Verkostet wird trockener, halbtrockener und süßer Madeirawein, zudem dürfen wir ein Stück „bolo de mel“ – der traditionelle Kuchen von Madeira, eine Art Lebkuchen oder Honigkuchen – probieren. Zum Mittagessen führt uns unser Reiseleiter in die, auch bei Einheimischen beliebte, Rua Santa Maria, die für ihre bemalten Türen bekannt ist. In einem urigen Restaurant probieren wir ein Degenfisch-Gericht „tropical“ mit Bananen und Passionsfrüchten. Nach der Mittagspause fährt uns unser Bus hinauf nach Monte, oberhalb von Funchal, wo wir die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte mit dem Sarkophag von Karl I, dem österreichischen Kaiser besuchen.

DSC09088

Wallfahrtskirche von Monte

Unsere traditionelle Korbschlittenfahrt treten wir anschließend an. Die Korbschlitten haben keine Lenkung oder Bremse, lediglich zwei in traditioneller weißer Tracht gekleidete Schlittenführer lenken die Korbschlitten. Es ist eine rasante und spannende Fahrt! Zurück im Hotel haben wir vor dem Abendessen noch Zeit den Spa-Bereich zu nutzen.

DSC09090

Blick von oben auf die Korbschlitten

3. Tag

Heute fahren wir zum Ostteil der Insel. Zuerst machen wir Halt am Aussichtspunkt von Machico, dem Pico do Facho, der einen wunderbaren Blick über die der Bucht und die Halbinsel Sao Laurenco bietet. Nach einem kurzen Halt im Supermarkt, wo wir für unser Picknick einkaufen können, fahren wir zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung – Sao Laurenco. Trotz leichtem Nieselregen beginnen wir voller Vorfreude unsere Wanderung. Wind und Regen werden immer stärker, es bessert sich aber nach einiger Zeit und wir werden mit fantastischen Ausblicken auf die Steilküsten Madeiras und deren Brandung belohnt.

DSC09131

DSC09121

DSC09120

Der vulkanische Ursprung der Insel ist hierbei besonders gut zu erkennen. Nach ca. 4 km Wanderung erreichen wir ein kleines Haus, wo die Gruppe zum Picknick Rast macht. Vier tapfere Gäste und ich erklimmen aber vor der Mittagspause noch den höchsten Punkt der Ostspitze, die fast baumlos ist. Oben angekommen werden wir mit einem weitreichenden Blick auf die östlichen Ausläufer und einen Leuchtturm belohnt. Auf dem Rückweg scheint die Sonne wunderschön und wir dürfen die Aussichten auch noch einmal bei Sonnenschein genießen. Zur Kaffeepause besuchen wir ein schnuckeliges Café in Canical, wo wir das traditionelle Getränk „Poncha“ – eine Mischung aus Zuckerrohrschnaps, Honig sowie Orangen- und Zitronensaft probieren können. Ein beliebtes alkoholfreies Getränk ist die Passionsfruchtlimonade oder „chinesa“ – eine Art Milchkaffee.

  1. Tag

An diesem Morgen wachen wir leider mit viel Regen auf, hoffen aber das Beste für den Tag. Kurz vor der Abfahrt kommen noch 2 Mitarbeiterinnen unserer örtlichen Agentur vorbei um zu sehen, ob alles in Ordnung und zu unserer vollen Zufriedenheit ist – eine schöne Geste. Heute fahren wir nach Sao Jorge und machen kurz Halt im Supermarkt. Nach einer atemberaubenden Fahrt, mit fantastischen Ausblicken auf die Nordküste der Insel und auf engen Straßen, auf denen uns sogar des Öfteren ein anderer Bus entgegenkommt, bringt uns unser Busfahrer sicher zum Startpunkt unserer heutigen Levada-Wanderung.

DSC09139

Aufgrund des starken Regens ist der Weg teilweise recht matschig und überschwemmt, der Eukalyptusgeruch und das Vogelgezwitscher machen das aber wieder gut. Unser Reiseleiter erzählt uns zudem mitreisend über die Botanik der Insel und wir genießen schöne Ausblicke auf das Tal. Einige Lorbeerbäume, große und kleine Farne begleiten uns auf dem Weg, auch unter einem kleinen Wasserfall hindurch. Am Ursprung der Levada machen wir unsere Mittagspause und gehen anschließend den gleichen Weg zurück. Ca. 3 Minuten bevor wir den Bus erreichen, fängt es stark an zu regnen – das war gutes Timing. Nach der Wanderung besuchen wir die Kirche in Sao Jorge und direkt dahinter anschließend eine urige Bar in einem traditionellen strohbedeckten Haus. Aufgrund des Wetters teilt uns unser Reiseleiter mit, dass wir die Wanderung zum Pico do Arieiro und dem Pico Ruivo mit dem anschließenden Besuch von Santana voraussichtlich nicht machen können. Daher besuchen wir Santana, den Ort der typischen strohgedeckten Häuschen, schon heute.

DSC09172

Strohbedeckte Häuschen in Santana

Nach dem Abendessen im Hotel – das wie immer sehr abwechslungsreich ist – besuche ich mit 4 Damen noch die Bar des Hotels, wo heute Live-Musik gespielt wird und wir schön tanzen können.

  1. Tag

Auch der heutige Morgen fängt mit viel Regen an, wir hoffen auf Besserung – leider vergeblich.

Auf der Fahrt zu unserer heutigen Wanderung erzählt uns unser Reiseleiter wieder vielseitige Geschichten über seine Heimatinsel. Zwischen Funchal und Camara da Lobos gibt es haufenweise Bananenplantagen an den steilen Hängen. Einige Bananenstauden sind in blaue Müllsäcke eingepackt – das dient zum einen zum Schutz der Früchte, zum anderen entsteht dadurch ein Treibhauseffekt und die Früchte reifen schneller. Unser Reiseleiter erklärt uns auch die Grundsätze der Herstellung des Madeira-Weins. So ist die Fahrt sehr kurzweilig. Kurz bevor wir die Ausgangsstelle der Wanderung erreichen, muss unser Bus wenden und den steilen Hügel rückwärts hinauffahren – denn oben gibt es keine Wendemöglichkeit mehr – eine haarsträubende Fahrt, die unser ruhiger Fahrer souverän meistert und die mit einem großen Applaus belohnt wird. Die anschließende Wanderung auf dem Caminho Real do Encumeada ist recht schwer, was zum Großteil am Regen liegt. Es geht steil hinab, durch Gestrüpp und auch durch Flüsse, die breiter sind als sonst. Wäre das Wetter besser, könnten wir eine wunderschöne Aussicht genießen. Nach der Wanderung kommen alle Gäste durchnässt aber heil im Bus an und freuen sich bereits auf das Abendessen. Nach dem Abendessen begibt sich ein großer Teil der Gruppe in die Bar. Dort findet heute Abend ein traditioneller Fado-Abend mit Live Musik statt.

  1. Tag

Da das Wetter heute Morgen auch nicht viel besser ist als gestern, bitten wir unseren Reiseleiter darum, die Wanderung in eine Inselrundfahrt zu ändern. Selbstverständlich ist unser Reiseleiter flexibel und hat sofort einen Vorschlag für uns parat, dem wir alle zustimmen. Wir fahren über die Promenade von Funchal, wo sich auch das Hotelviertel der Stadt befindet. Weiter geht es nach Camara da Lobos, dem Fischerdorf, wo auch der Poncha geboren ist.

DSC09196

Camara da Lobos, der Fischerhafen

Wir fahren weiter zum „Cabo Girao“ (580 m über dem Meeresspiegel) – der höchsten Steilküste Europas und der 2. höchsten der Welt (die höchste ist in Taiwan). Es gibt eine gläserne Plattform, von der aus man einen fantastischen Blick über die Südküste der Insel genießen kann. Unten am Strand befinden sich bewirtschaftete Felder, die allerdings nur über eine Seilbahn oder über das Meer mit dem Boot erreichbar sind. Über Campanario fahren wir weiter nach Ribeira Brava und Ponta do Sol. Die Fahrt führt uns durch alte Tunnel, die wie Grotten aussehen und sogar durch einen richtigen Wasserfall. Der nächste Ort, den wir erreichen ist Madalena do Mar – der Ort von dem die besten Bananen kommen – und weiter geht es über Santa Madalena nach Porto Moniz. Von der Bergstraße hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und deren Naturschwimmbecken.

DSC09227

Blick auf Porto Moniz

DSC09232

Restaurant für unser Mittagessen

Unser Restaurant, in welchem wir die Mittagspause verbringen, ist auf einer Klippe im Meer errichtet worden und während des Essens sitzen wir direkt am Fenster und blicken auf das tosende Meer – da schmeckt der Degenfisch gleich doppelt so gut. Die Heimfahrt treten wir über Seixal und Sao Vicente an.

7. Tag

Da es die ganze Nacht geregnet hat und der Morgen ebenfalls windig bzw. stürmisch beginnt, bietet uns unser Reiseleiter heute eine Ersatzwanderung im Südwesten der Insel entlang einer Levada an. Der Südwesten ist für besseres Wetter bekannt und er hofft dort auf akzeptables Wetter. Den Anfang der Wanderung machen wir in Prazeres, dort befinden wir uns ca. in der Mitte einer sehr langen Levada. Während der Wanderung haben wir immer wieder einen fantastischen Blick auf das blaue Meer, sogar die Mittagspause machen wir mit Meerblick.

DSC09260

DSC09261

Und das Wetter hält – wird werden sogar mit Sonnenstrahlen verwöhnt. Am Ende wartet schon unser Bus auf uns und fährt uns nach Paúl do Mar. Dort machen wir einen Spaziergang entlang der Strandpromenade zu einem Restaurant für die Kaffeepause. Auch dieses Restaurant bietet uns auf der Dachterrasse einen schönen Blick zum Meer, wo wir bei schönem Wetter doch noch ein bisschen Sonne tanken können. Heute Abend ist schon unser letzter Abend. Wir sind daher eingeladen im Hotelrestaurant Paladar zu speisen. Es werden uns traditionelle Gerichte serviert, Wein und Wasser sind ebenfalls inklusive – ein wirklich wunderbarer Abschluss einer rundum schönen Reise.

  1. Tag

Der heutige Vormittag steht uns zur freien Verfügung, da wir erst am späten Nachmittag nach Deutschland zurück fliegen. Einige Gäste machen auf eigene Faust noch eine kurze Levada Wanderung, andere besuchen das Stadtzentrum von Funchal und den Hafen ein letztes Mal. Auch ein paar letzte Souvenir-Einkäufe können getätigt werden, oder man entspannt einfach bei herrlichem Wetter auf der Dachterrasse des Hotels und schwimmt noch ein paar letzte Bahnen im Pool. Unser Reiseleiter Sergio holt uns am Nachmittag vom Hotel ab und begleitet uns zum Flughafen und hilft uns beim Check-In. Wir verabschieden uns herzlich und haben noch ein wenig Aufenthalt am Flughafen. Auf der Dachterrasse des Flughafens kann man sehr schön den Flugzeugen beim Landen und Starten zu schauen. Nun treten wir unseren Heimflug an und freuen uns auch ein klein bisschen auf Zuhause. Unser Busfahrer Herr Knöpfel empfängt uns am Meeting Point des Ankunftsterminals mit einem Hirsch Reisen Schild und fährt uns sicher über Mannheim und Bruchsal nach Karlsruhe. Wir versprechen und alle in Kontakt zu bleiben und Bilder zu tauschen – einige Gäste haben sich bereits zur nächsten Hirsch Reise verabredet. Auf alle Fälle wird uns diese beeindruckende Wanderwoche noch lange in Erinnerung bleiben.

Wenn auch Sie die Blumeninsel Madeira besuchen möchten, hat Hirsch Reisen regelmäßig Wanderreisen nach Madeira sowie eine Reise zum Atlantikfestival im Programm:

https://www.hirschreisen.de/reiseziele/iberische-halbinsel/portugal/madeira/