Triumphmarsch und Habanera im Mondschein
Opernfestspiele in Verona 16.8. – 19.8.2024
Als unsere erste Hirsch Reise haben meine Kollegin Helena Mühlberger und ich uns für die Opernfestspiele in Verona entschieden.
Tag 1:
Wir starten morgens vom Karlsruher Busbahnhof Richtung Süden.
Im Bus begrüßen uns Reiseleiter David Greiner und unser Busfahrer Klaus Schalk.
Herr Greiner gibt uns in den ersten Stunden einen historischen Überblick zu Verona und die Bedeutung der Stadt in der Geschichte Italiens.
Wir überqueren in Basel die Grenze zur Schweiz und fahren weiter Richtung Luzern und Gotthard Tunnel.
Wir steuern auf Mailand zu, während Herr Greiner einen Überblick zur Oper Carmen gibt, welche wir am nächsten Tag sehen werden.
Gegen Abend erreichen wir unser Hotel San Marco.
Wir nutzen den freien Abend, um Verona bei einem kleinen Spaziergang und leckerem Abendessen kennenzulernen.
Tag 2:
Es geht früh aus den Federn und zum ersten Punkt der Stadtbesichtigung, die Basilica San Zeno, ca. 10 Min zu Fuß vom Hotel entfernt. San Zeno ist eine der bedeutendsten romanischen Kirchen in Oberitalien mit immenser Geschichte und beindruckender Architektur. Besonderes Highlight hier sind die Bronzetüren, 48 höchst detaillierte Reliefplatten auf Fichtenholz.
Es fällt schnell auf, dass die Entscheidung einen Handfächer mitzunehmen berechtigt war, da die romanischen Bauten anders als z. B. gotische Kathedralen nicht viel kühler als die Außentemperatur sind.
Wir gehen weiter zum zweiten Punkt der Stadtbesichtigung, der am Vortag verschoben wurde, die Wallfahrtskirche der Madonna di Lourdes. Dank der Lage ermöglicht sich ein phänomenaler Blick über die gesamte Stadt, trotz leichter Bewölkung fantastisch.
Nun geht es weiter zum Altstadtspaziergang: Wir besichtigen den Domkomplex, die Scaligergräber, die Basilica di Anastasia, das ehemalige Forum der Stadt (heute die Piazza Erbe) und enden in Sichtweite des Hauses der Julia.
Die Mittagspause verbringen wir auf der Piazza Erbe und deren Umgebung, kaufen Souvenirs und lassen uns authentische Pizza schmecken.
Dann geht es aber zurück zum Hotel, um sich für die Oper fertigzumachen und noch etwas im Pool zu entspannen.
Zur Arena geht es mit dem Bus, die Haltestelle ist praktischerweise gegenüber des Hotels.
Die Arena ist schon von außen beeindruckend, der Innenraum jedoch unbeschreiblich. Man muss es selbst gesehen haben, um die Größe und das Gefühl zu verstehen.
„Carmen“ beginnt um 21.00 Uhr und verschlägt mir mit der Ouvertüre schon die Sprache. Die Bühne wimmelt nur vor Tänzern in farbenfrohen Kostümen, Pferde und Esel gehen über die Bühne und links und rechts sind Flamenco Tänzer. Man kann sich kaum entscheiden, wo man hinschauen soll. Der Mond erhebt sich hinter der Arena, während die „Habanera“ spielt. Persönlich haben mir die Leistung der „Micaëla“ und des „Escamillo“ am besten gefallen.
Zurück geht es zu Fuß zum Hotel.
Tag 3:
Der nächste Tag startet ebenfalls früh, es geht nach Sirmione an den Gardasee. Wir besichtigen die Scaligerburg als Gruppe und steigen auf die Burg hinauf, um die schöne Aussicht auf den See zu genießen.
Danach besteht die Möglichkeit die Ruinen einer römischen Villa aus dem 1. Jahrhundert nach Christus zu besichtigen. Irreführenderweise tragen diese den Titel „Grotten des Catull“, es ist weder eine Grotte noch gehörte die Villa jemals Catull.
Wir entscheiden uns gegen die Besichtigung und unternehmen stattdessen eine Boots-Rundfahrt um die Halbinsel, zwar bei etwas unruhigem Wasser, trotzdem mit schönem Ausblick.
Die Altstadt von Sirmione hat einige Schätze zu bieten und ist eine Erkundung wert.
Wir verlassen Sirmione und besichtigen das Weingut “Ca´Lojera in Peschiera del Garda”, mit abschließender Weinprobe, bevor es zurück nach Verona geht.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.
Die zweite Oper ist Verdi´s „Aida“ und ein Erlebnis ohne Gleichen. Das Bühnenbild ist fantastisch, die Inszenierung ein Meisterstück, aber der Höhepunkt sind definitiv die Ensemble Stücke, allen voran der „Triumphmarsch“. Der Mond über der Bühne während des Treffens am Nilufer in Akt 2 bringt ein geradezu magisches Gefühl. Persönliche Highlights sind erneut die Nebendarsteller mit fantastischer Leistung der „Amneris“ und des „Amonasro“. „Aida“ fühlt sich länger an als „Carmen“, was daran liegt, dass am nächsten Tag die Rückreise um 8:00 Uhr beginnt.
Tag 4:
Wir verabschieden uns von unserem Reiseleiter in Verona und begeben uns auf den Heimweg.
Die Fahrt verläuft gut und wir erreichen Karlsruhe kurz vor 19 Uhr.
Wir sind sehr zufrieden mit unserer ersten Hirsch Reise und können die Opernfestspiele in Verona nur weiterempfehlen.