Südafrika in allen Facetten

Eine “Regenbogennation im Frieden mit sich selbst und mit der ganzen Welt“ – diese ­­Vision beschrieb Nelson Mandela in seiner Antrittsrede als ­Präsident Südafrikas 1994. Die Realität stellt sich vielschichtig dar, was wir auf unserer Reise eindrucksvoll erfahren haben.

Blick auf den Tafelberg

Wir starten am späten Abend mit einem Direktflug der Lufthansa nach Johannesburg. Nach 10,5 Stunden Flug treffen wir am nächsten Morgen unsere Reiseleiterin Heidi am Flughafen. Geboren in Südafrika führt die Tochter eines Deutschen und einer Südafrikanerin seit vielen Jahren Hirsch Reisende mit viel Freude und Engagement durch ihr Land. Erst einmal heißt es „Rand aus der Wand“, der Ausdruck der uns durch die ganze Reise begleiten sollte: Heidi erläutert uns die Möglichkeiten, Bargeld zu wechseln oder Geld aus dem Geldautomaten zu ziehen.

Mit dem Bus fahren wir zum Voortrekker Monument, dem „Nationalheiligtum“ der Buren.

Wir erfahren viel über die Geschichte und Kämpfe der Buren, die die Kapkolonie zwischen 1835 und 1854 zu Tausenden verließen, um weitere Gebiete im Osten und Norden des heutigen Südafrikas zu besiedeln. Die Hauptstadt Pretoria ist in Sichtweite.

Nach der Mittagspause starten wir zur Stadtrundfahrt nach Pretoria. Wir sehen die Union Buildings, den Sitz der südafrikanischen Regierung und spazieren durch die angrenzenden Gärten. Hier befindet sich seit 2013 eine große Statue von Nelson Mandela.

Auf dem Weg unserer ersten Unterkunft nach Kloppenheim treffen wir an einem Rastplatz auf die ersten Wildtiere in freier Natur. Alle sind begeistert, weil man sich das doch nicht so vorgestellt hat.

Nach einigen Kilometern über eine ausgewaschenen Sandpiste erreichen wir unser erstes Hotel. Es liegt auf einem Hügel mit fantastischem Blick. Die Landschaft ähnelt ein wenig dem schottischen Hochland.

Am nächsten Morgen führt uns die Panoramaroute durch die schroffe Bergwelt der nördlichen Drakensberge. Wir sehen die Three Rondavels, gewaltige, runde Felsen, die an die runden Hütten der Einheimischen erinnern und den Blyde River Canyon mit seinen schäumenden Wasserfällen.  

Wir spazieren zu den Aussichtspunkten Wonder View und God`s Window und erreichen am Abend unser nächstes Hotel in der Nähe des Krüger Park, wo wir 2 Nächte verbringen werden. (Sanbonani Resort)

Nach einer sehr kurzen Nacht starten wir bereits um 5.30 Uhr zum nächsten Höhepunkt der Reise. Der Krüger Park ist eines der weltweit schönsten und eindrucksvollsten Wildreservate. Der Park hat in der Fläche etwa die Größe der Schweiz. Wir steigen in mehrere offene Jeeps und halten mit unseren Guides Ausschau nach Wildtieren. Ein tolles Erlebnis die Tiere hautnah zu erleben.

Beim Grillabend im Hotel lassen wir den Tag Revue passieren und freuen uns über den Tanz der Einheimischen.

Unsere Reise geht weiter. Wir kommen ins Königreich Eswatini (ehemals Swaziland). Heidi, unsere Reiseleiterin berichtet über das unabhängige Königreich, über Sitten und Bräuche. In den Familien und in der Gesellschaft sind die Rollen von Mann und Frau noch sehr von den Traditionen geprägt. So ist das Bezahlen von Brautgeld (meist in Form mehrerer Rinder) immer noch gängige Praxis. Auch die Zuteilung von Grundstücken innerhalb von stammes-eigenem Land erfolgt nach traditionellen Prozeduren. Oft leben in sogenannten Mandela-Häusern die Familien, während der Mann der Arbeit wegen in der Nähe der Großstädte in Townships lebt und dort den Unterhalt verdient.

Wir übernachten in einer tollen Hotelanlage (Summerfield Resort) inmitten eines wunderschönen botanischen Garten.

Am nächsten Morgen reisen wir nach Süden wiederum über die Grenze zurück nach Südafrika. Es steht die zweite Safari im Hluhluwe-Umfolozi Park auf dem Programm. Im offenen Geländewagen fahren wir durch das ehemalige Jagdrevier des Zulu Königs Shaka. Für mich ist der Park fast noch beeindruckender als der Krüger Park. Hier begegnen uns noch mehr Tiere auf der Straße. Mitten im Park machen wir ein wunderbares Picknick. Auch hier heißt es aufpassen denn die Affen stehlen nicht nur Essen sondern auch alles was in den Wagen während der Pause liegen bleibt. Wir hatten sehr viel Spaß.

Im Gegensatz zum flachen Buschland des Krüger Parks ist hier die Landschaft grüner und hügeliger.

Dieser Park hat eine Besonderheit: Die ausgewilderte Nashorn-Population anderer Reservate Afrikas hat ihren Ursprung bei Tieren aus diesem Park, da vor einigen Jahren die durch Wilderei dezimierte Zahl der wildlebenden Nashörner auf 50 geschrumpft war. Einzige Maßnahme gegen unkontrollierte Wilderei scheint das Absägen des wertvollen Horns zu sein.

Weiter geht unsere Reise in Richtung Durban. Vorbei an Ananasplantagen und Zuckerrohrfelder halten wir am St. Lucia-See. wir machen eine Bootsfahrt in die Feuchtgebiete, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Die riesige Lagune wird fast ausschließlich von Süßwasser gespeist und von zahlreichen Reptilien und Flusspferden bewohnt. Abends trauen sich diese Hippos sogar bis in der Stadt und es wird überall vor den tonnenschweren Tieren gewarnt.

Weiter geht unsere Reise in Richtung Durban. Wir beziehen unser Hotel in Umhlanga Rocks, ganz in der Nähe zum tollen Sandstrand am indischen Ozean.
Bei einer Stadtrundfahrt am nächsten Morgen lernen wir Durban kennen und spazieren über die Golden Mile, einem der bekanntesten Strandabschnitte am indischen Ozean.

Wir besuchen den Victoria Street Market und lassen und von einem Händler indische Gewürze näher bringen.

Noch ein wenig Freizeit, dann geht es schon zum Flughafen und per Inlandsflug nach Port Elisabeth. Nach der Landung fahren wir entlang der Garden Route in Richtung Storm River. Die Garden Route erstreckt sich entlang der schönsten Küstenabschnitte der Provinz Western Cape.

Auch hier erwartet uns wieder eine tolle Unterkunft im Kolonialstil. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und wir erinnern uns an den Blick auf die Landschaft hinter dem Hotelgarten in der Dämmerung.
Die Probleme der Welt scheinen weit weg zu sein.

Am Morgen besuchen wir den Tsitsikamma Nationalpark, eines der bekanntesten Naturziele der Garden Route. Wir fahren durch wunderschöne Landschaft mit zerklüftetem Küstenstreifen, durch einen der letzten Urwälder Südafrikas. Vorbei an Riesenfarnen und Orchideen haben wir einen fantastischen Blick auf die Bucht und die Hängebrücken über den Storm River. Wir wandern über einen mit Treppen ausgebauten Spazierweg zu den 3 Hängebrücken.

Vorbei an der weltweit höchsten Brücke für Bunjee-Jumper fahren wir zur bekannten Bucht von Plettenberg Bay, wo wir unsere Mittagspause verbringen.

Nun ist es nicht mehr weit bis zur Lagune bei Knysna, wo wir unser Hotel “The Moorings” beziehen. Der Nachmittag bietet die Gelegenheit für Zeit am Pool.

Am Abend zur Dämmerung überrascht Heidi die Gruppe mit einem Amarula-Umtrunk vor der Strandkulisse von Brenton-on-Sea. Mit dem Abendessen in einem Restaurant an der Waterfront in Knysna beschließen wir einen langen Tag.

Am nächsten Morgen nutzen wir ein Boot, um das Featherbed Nature Reserve zu erreichen. Per Traktor mit Anhänger geht es auf einen der Knysna Heads. Wir haben einen atemberaubenden Blick auf den Ausgang der Lagune zum Indischen Ozean. Unsere Wanderung führt uns entlang der Küste vorbei an exotische Pflanzen hinunter zum Wasser. Am Ziel erwartet uns ein wunderbares, umfangreiches Mittagsbuffet.

Den Nachmittag prägt der Besuch der nahen Township Concordia, wo wir im starken Kontrast die von Armut geprägte Community kennenlernen. Die Sozialarbeiterin Nele stellt uns ihre “Familie” aus 18 Kindern und Jugendlichen Waisen- und Pflegekindern vor, die sie bis zum Schulabschluss als “Mum” begleitet. Sie erläutert uns anschaulich die Welt der Townships und fährt uns quer durch die Siedlung.

Am nächsten Morgen fahren wir durch die kleine Karoo, eine Wüstensteppe zu den in den Swartbergen gelegenen Cango Caves. Wir besichtigen die eindrucksvolle Tropfsteinhöhle mit den Riesigen Millionen Jahre alten Kalksteinformationen.

Nun besuchen wir Outshoorn, bekannt für eine Reihe von Straußenfarmen. Die dort produzierten Federn werden weltweit exportiert und gelangen beispielsweise nach Brasilien in die Sambaschulen. Wir genießen praktisch fettfreies Straußensteak aus lokaler Produktion, machen dann eine Rundfahrt durch weitläufigen Gehege, und lernen, dass es sehr unterschiedliche Typen dieser Laufvögel gibt.

Die größten Vogel der Welt zeigen keine Angst. Im Gegenteil, sobald sie Futter wittern ist ihnen scheinbar alles egal.

Unsere Reise durch die kleine Karoo geht weiter auf der Route 62 der “längsten Weinstraße der Welt” die von Port Elizabeth nach Kapstadt führt.

Am Abend erreichen wir Montagu am Rande des Kap Faltengebirge. Wir übernachten im kleinen aber feinen Montevista Boutique Hotel.

Weiter geht unsere Reise nach Franchhoek, das zum Ende des 19. Jahrhunderts von französischstämmigen Siedlern gegründet wurde. Die Einwanderer brachten auch ihre Rebsorten aus Frankreich mit.. Bei einem ausgezeichneten Mittagessen gefolgt von einer Weinprobe kosten wir lokale Produkte.

Die letzte Etappe beginnt. Über Stellenbosch fahren wir nach Kapstadt, einer der schönsten Städte der Welt. Am Morgen unternehmen eine Stadtrundfahrt und sehen die City Hall wo Nelson Mandela seine berühmte Rede hielt. Wir spazieren durch den Company´s Garden immer den Tafelberg im Blick, denn unsere Reiseleiterin will mit uns bei bestmöglichen Wetter auf den Tafelberg.

Heidi hat ein gutes Gefühl und so stellen wir uns bei schönstem Wetter in die Schlange zur Seilbahnfahrt auf den Tafelberg an. Schon beim Warten und in der Bahn öffnet sich das Panorama mit der Sicht auf die weitläufige Bucht mit dem Hafen und der Innenstadt.

Am Abend lassen wir diesen schönen Tag beim Abendessen an der Waterfront (Kapstadts alter Hafen) Revue passieren

Bootsfahrt zu den Seerobben – Chapmans Peak – Kap der Guten Hoffnung

Am nächsten Morgen fahren über die noblen Badeorte Clifton und Camps Bay nach Hout Bay. Es weht ein starker Wind, was uns aber nicht davon abhält am Hafen in ein Boot zu steigen, das uns in die Nähe von Seal Island bringt. Bei starkem Seegang kommen wir den dort lebenden Robben sehr nah.

Weiter geht es über eine der schönsten Küstenstraßen den Chapman´s Peak Drive. Wir erleben atemberaubende Ausblicke und gelangen dann in das Naturschutzgebiet am Kap der guten Hoffnung.

Hier gibt es eine einzigartige Pflanzenwelt, dichte strauchartige Gewächse, Erika und Orchideenarten und natürlich die Nationalblume, die Königs-Protea.

Wir folgen dem Weg und kommen zur berühmten Kap-Spitze.

Wir haben ein wenig Freizeit und können zum Aussichtspunkt, dem Cape Point laufen. Es ist eine etwa 250 Meter hohe Felsenklippe mit einem Leuchtturm, der auch mit der Bergbahn „Flying Dutchman“ zu erreichen ist. Der Leuchtturm wurde im Jahr 1859 erbaut und dient seither als wichtiger Orientierungspunkt für Schiffe, die in den Gewässern rund um das Kap der Guten Hoffnung unterwegs sind.

Auf dem Weg zurück nach Kapstadt machen wir noch einen Abstecher zum Boulders Beach und besuchen eine riesige Pinguinkolonie. Vor über 30 Jahren hat erstmals ein Pinguin-Pärchen hier gebrütet. Mittlerweile leben hier über 3000 Pinguine.

Eine wunderschöne Reise neigt sich dem Ende zu. Am Abend treffen wir uns zum Abschiedsessen im Hotel und lassen die Reise Revue passieren.

Am nächsten Morgen fahren wir zum Signal Point, von wo wir zum Abschied noch einmal einen fantastischen Blick auf den Tafelberg genießen. Der Wettergott mein es wieder gut mit uns.

Nach einem entspannten und eindrucksvollen Besuch im Botanischen Garten von Kirstenbosch, der die wunderbare Berglandschaft des Tafelbergs mit vielen indigenen und aus aller Welt eingebrachten Pflanzen kombiniert, endet die Reise mit der Fahrt zum Flughafen und wir nehmen Abschied von einem wunderbaren vielfältigen Land, in dem wir als Gäste immer freundlich und offen empfangen wurden.

Sabine Ebert, langjährige Mitarbeiterin bei Hirsch-Reisen, nutzt jede Gelegenheit um zusammen mit Ihrem Mann neue Ziele auf der Welt kennen zu lernen. “Dies war unsere erste Reise nach Südafrika.
Das Land hat uns gelehrt, mit afrikanischer Gelassenheit auch wieder die schönen Dinge des Leben wertzuschätzen und noch offener auf andere Menschen zuzugehen, z.B. mit “how are you doing” ein Gespräch mit Unbekannten zu beginnen, egal welcher Hautfarbe oder Herkunft.”

https://www.hirschreisen.de/reisefinder/inspirierendes-suedafrika-2

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