Schwedisch Lappland – die letzte Wildnis Europas

An einem verregneten Märzmorgen bringt uns der Hirsch-Bus nach Stuttgart zum Flughafen, wo wir leicht verspätet unseren Flug nach Arvidsjaur in Schwedisch Lappland antreten. Nach nur 3  Stunden Flug landen wir bei herrlichem Sonnenschein im hohen Norden. Anna Zoch, unsere Reiseleiterin erzählt uns, dass Lappland die letzte Wildnis Europas sein soll – wir sind gespannt!
Tor, unser samischer Fahrer erwartet uns schon am Flughafen und fährt uns sicher über die vereisten Straßen.

Polarkreis

Nach einem kurzen Stopp am Polarkreis erreichen wir unser hübsches kleines Hotel Jokkmokk in Jokkmokk, direkt am vereisten Talvatis-See gelegen.

Hotel Jokkmokk

Am nächsten Tag steht gleich einer meiner persönlichen Höhepunkte auf dem Programm: die Husky-Schlittenfahrt! Wir haben wieder herrliches Wetter und sitzen warm eingepackt auf den Schlitten. 12 Hunde ziehen jeweils einen Schlitten mit 1 Musher und 4 Gästen. Insgesamt gibt es an dieser Station 60 Huskies.

Husky

Anschließend wird uns zum Aufwärmen in der Hütte Rentier- und Schweinefleisch mit Kartoffeln serviert.

Kota

Das Essen wird an der Feuerstelle in der Hütte zubereitet, ebenso der Kochkaffee, den es anschließend gibt.

Feuerstelle in der Kota

Nach dem Abendessen erklärt uns unsere Reiseleiterin Anna das Phänomen des Polarlichts und anschließend gehen wir gleich auf die „Jagd“. Die Voraussetzungen sind ganz gut: es ist sehr kalt – ca. minus 20 Grad – und der Himmel ist sternenklar. Und unser Glück ist nicht zu fassen: Kaum sind wir auf dem zugefrorenen See ein Stück gelaufen geht das Spektakel am Himmel los – einfach phantastisch!

Polarlicht

Heute am Sonntag steht für die Einen eine Tour mit dem Motorscooter auf dem Programm, während der Rest der Gruppe einen kleinen Rundgang durch Jokkmokk unternimmt. Anschließend geht es zu den Sami Helena und Rickart mit ihren Rentieren. In Schweden dürfen nur Sami Rentiere halten.

Rentiere

Nachdem wir die schönen Tiere füttern und streicheln durften und auch Einiges über sie erfahren haben geht es zum Aufwärmen und Essen in die Kota von Helena und Rickart. Wir sitzen gemütlich auf Rentierfellen um das Feuer herum und Helena lässt uns kleine Stückchen getrocknetes Rentierfleisch probieren, das wir in unsere Kaffeetasse legen. Es soll dem Kaffee durch sein Salz und Fett ein besonderes Aroma geben, und am Ende schlürft man dann das Fleisch mit dem letzten Schluck Kaffee. Ich bin nicht sicher, ob ich alles richtig befolgt habe, aber ich finde es – naja, besonders!

Am Abend steht die Krimilesung von der Autorin Hiltrud Baier alias Klara Nordin auf dem Programm. Das Buch spielt in Jokkmokk und man erkennt verschiedene Orte wieder. Einige von uns haben das Buch bereits gekauft und wer möchte, kann es sich von ihr signieren lassen.

Am nächsten Morgen starten wir zu unserem nächsten Höhepunkt – dem Icehotel in Jukkasjärvi bei Kiruna. Das Hotel wird jedes Jahr neu aufgebaut und beherbergt abgehärtete Übernachtungsgäste in individuell gestalteten Zimmern und Suiten bevor es im April wieder schmilzt. Jedes Jahr gestalten andere Künstler die verschiedenen Zimmer.

Icehotel in Jukkasjärvi
Der Zeremonienraum
Eines der Hotelzimmer
Die Eis-Bar

Auf dem Heimweg nach Jokkmokk fahren wir wieder durch die herrliche Schneelandschaft.

Unser letzter Tag bricht an und wir können kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Wir besuchen heute Morgen die Zinnmanufaktur in Jokkmokk, in der uns anschaulich noch echte Handarbeit präsentiert wird.

Zinnmanufaktur Jokkmokks-Tenn

Natürlich kann man hier auch anschließend ein paar Souvenirs erstehen.
Danach steht das Ajtte-Museum auf dem Programm in dem sehr anschaulich über die Geschichte, das Leben und die Kultur der Sami erzählt wird. Wir sehen, wie die Sami, die Ureinwohner Lapplands, lebten, sich kleideten und mit den Rentieren und der Natur im Einklang lebten. Das auch interaktive Museum informiert zudem über die an Norwegen grenzende Bergregion.

Am Nachmittag kann, wer möchte, eine kleine Wanderung mit unserer Reiseleiterin unternehmen oder in die Sauna oder shoppen gehen – ganz wie es beliebt.
Nach dem Abendessen treffen wir uns zu einer letzten Veranstaltung im Hotel „Lappland – mit allen Sinnen“, bei der uns Eva, eine Schwedin, ihre selbst hergestellten Köstlichkeiten präsentiert und uns herrliche Bilder der lappländischen Landschaft zeigt.

Unser letzter Abend ist fast vorüber und einzelne Teilnehmer gehen noch auf den zugefrorenen Talvatis-See, um eine letzte Möglichkeit zu nutzen, das Polarlicht zu sehen. Entgegen aller Voraussagen haben wir unwahrscheinliches Glück und sehen ein herrliches Himmelsschauspiel – ein gelungener Abschiedsabend!

Am nächsten Morgen heißt es nach dem Frühstück Abschied nehmen. Am Polarkreis machen noch einen kurzen Foto-Stopp dann heißt es „hejda Lappland“ – Auf Wiedersehen!


Es war eine herrliche Reise mit vielen Höhepunkten, einem tollen Team aus Reiseleiterin Anna und Busfahrer Tor und einer sehr netten harmonischen Gruppe!

Vielen Dank!