Paris und seine Dichter

paris literarischWer glaubt, Paris zu kennen, sollte die Stadt einmal durch die Brille der Dichter betrachten! Neu bei Hirsch Reisen ist die spannende Reise durch die Literatur- und Stadtgeschichte mit Dr. Stefan Woltersdorff. Wir haben ihn dazu befragt.

„Paris – ein Fest fürs Leben!“ Treffender als Ernest Hemingway kann man es nicht ausdrücken. Gibt es eine Stadt, die die Schriftsteller so inspiriert hat wie Paris? Wohl kaum. Die französische Hauptstadt war zu allen Zeiten ein Zentrum der Literatur. Nicht nur der französischen: Auch Heine und Rilke, Beckett und Joyce, Ezra Pound und Gertrude Stein haben an den Ufern der Seine gelebt und gewirkt. Ihren Spuren, die sich überall in der Stadt finden, folgt diese Reise.

Literarische Spurensuche

Der legendäre Montmartre zog in der Belle Epoque die Literaten und Maler an. In den Theatern der Champs-Elysées verkehrte die mondänen Helden Prousts, in der Comédie Française hatten schon Molière und Racine Triumphe gefeiert. Nicht weit entfernt der Ort der früheren Markthallen, den Zola als „Bauch von Paris“ naturalistisch-drastisch verewigte. Die Kathedrale „Notre Dame de Paris“ wurde durch Victor Hugos Roman zum Mythos. Dem genialen Balzac, der in seinem Romanwerk „Comédie humaine“ über 2000 markanten Figuren Leben verlieh, kommt man beim Besuch seines Hauses in Passy näher. Die Rive Gauche vom Universitätsviertel Quartier Latin bis St-Germain-des-Prés ist Intellektuellen-Revier. Die Buchhandlung Shakespeare & Company steht bis heute für das englischsprachigen Paris. Und beim „Grand Crème“ im Deux Magots oder im Café de Flore, wo Sartre und Simone de Beauvoir, Boris Vian und Jacques Prévert Stammgäste waren, fühlt man sich fast ein bisschen wie ein Existentialist. Eine Reise für Paris-Fans und alle, die gern lesen!

stefan woltersdorffHerr Woltersdorff, warum ist es so interessant, eine Stadt durch die „literarische Brille“ zu erleben?

„Die meisten Schriftsteller waren begeisterte Reisende. Viele verstanden es, hinter die Fassaden zu blicken und ihre Eindrücke spannend zu formulieren. Meine literarischen Reisen bewegen sich auf ihren Spuren, abseits ausgetretener Touristenpfade, führen an teilweise wenig bekannte Orte und eröffnen oft überraschende Einblicke und Einsichten. Dabei achte ich darauf, dass die ausgewählten Autoren aus unterschiedlichen Ländern und Jahrhunderten stammen. So werden nicht nur verschiedene Perspektiven sichtbar, sondern die Geschichte eines Ortes wird anhand konkreter Biographien lebendig.“

Richtet sich die Reise an Paris-Kenner oder Neulinge?

Weder Kenner noch Neulinge werden sich langweilen! Natürlich besuchen wir einige weltberühmte Orte, die man gesehen haben sollte: den Arc de Triomphe oder den Eifelturm. Aber der Blick darauf ist eine anderer. Ich möchte die Topographie einer faszinierenden Erzähllandschaft zeigen: Im Fokus steht, welche Autoren unter welchen Bedingungen hier gelebt und welche Texte sie darüber geschrieben haben. Dabei kommen wir auch an Orte, die wenig bekannt sind, viel Charme haben und an denen Weltliteratur entstand: schräge Literatencafés, kleine Verlagsbuchhandlungen, versteckte Künstlerklausen …

Haben Sie einen Lieblingsautor?

Das wechselt ständig, aber Heinrich Heine, der die eine Hälfte seines Lebens in Deutschland und die andere in Frankreich verbrachte und an dessen Grab die literarische Pariserkundung beginnt, steht ziemlich oben auf meiner Liste.

Auf was freuen Sie sich besonders?

Auf die Reisegruppe, auf spannende Fragen, Gespräche, Begegnungen und Anregungen. Auch der Reiseleiter lernt ja immer mit …

Welches Buch würden Sie den Gästen zur Einstimmung empfehlen?

Georg Stefan Troller: Dichter und Bohémiens in Paris. Literarische Streifzüge, Artemis & Winkler: 12, 90 Euro

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