Oman – Märchen aus 1001 Nacht

Das friedliche Sultanat verbindet orientalische Romantik aus den Märchen von 1001 Nacht mit den Erwartungen an ein modernes, reiches und aufstrebendes Land. Mit seinen hohen Bergen, tiefen Schluchten, weiten Wüsten, unzähligen Wadis und kilometerlangen Sandstränden bietet der Oman eine unglaublich vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft. Wüstencamps, Oasenstädte und farbenfrohe Souks vermitteln das Orientfeeling auf eine besondere Art.

Nach einem angenehmen Nachtflug landete unser Flieger am frühen Morgen in Muscat. Unsere Reiseleiterin Daniela empfing uns herzlich und wir brachen direkt zu einer orientierenden Stadtrundfahrt auf. Die gigantische Sultan-Qaboos-Moschee sollte unser erstes Ziel sein. Dem Sultan des Landes gewidmet, stellt sie ein Sinnbild für das Ideal der omanischen Gesellschaft dar. Die Architektur der Moschee vereint unterschiedliche, gestalterische islamische Traditionen verschiedenster Epochen und Regionen in großer Harmonie. Die fünf Minarette stellen die fünf Säulen des Islam dar. Damen müssen sich vor dem Betreten des Areals verhüllen, nur Gesicht, Hände und Füße dürfen sichtbar sein.

Sultan-Qaboos-Moschee

Gebetsraum Männer

In Mutrah stürzten wir uns schließlich ins Gewimmel des Souks. Gewürzduft und Weihrauch erfüllte unsere Nasen, als wir an den unzähligen kleinen Geschäften vorbeischlenderten. Unsere Reiseleiterin Daniela zeigte uns, wo es den besten Weihrauch zu kaufen gibt und erklärte in diesem Zusammenhang die unterschiedlichen Weihraucharten. Natürlich wurde fleißig eingekauft.

Souk

Weihrauch für Jedermann

Im Anschluss stand das Bait Al Zubair-Museum auf dem Programm. Hier erfuhren wir viel über die Geschichte und Traditionen des Omans. Auf dem Weg zum Hotel machten wir noch einen kurzen Stopp am Sultanspalast Qaṣr al-ʿalam. Heute dient er ausschließlich repräsentativen Zwecken, wie dem Empfang von Staatsgästen oder der jährlichen Tea Party zum Nationalfeiertag.

Sultanspalast Qaṣr al-ʿalam

Die Dhau-Fahrt auf „Sindbads Luxusyacht“ am Abend war für alle Teilnehmer ein besonderes Erlebnis. Wir segelten geruhsam entlang der Küste begleitet von omanischem Kaffee und sehr leckeren Datteln, in den Sonnenuntergang hinein und ließen die ersten Erlebnisse Revue passieren.

Dhau

Sonnenuntergang

Am Morgen Aufbruch nach Jabrin, um die dortige Festung zu besichtigen. Uns erwartete jedoch mehr als eine Festung – ein wahrer Palast, 1675 im Auftrag von Bilarab bin Sultan, dem dritten Imam der Yaruba-Dynastie erbaut. Wir erkundeten die einzelnen Räume und staunten nicht schlecht über die Geschichten, wie sich die Omanis mit einem Falajsystem, welches mitten durch die Festung verlief, und Dattelsirup zu verteidigen wussten.

Jabrin Festung

Innenraum

Aussicht

Weiter ging die Fahrt zur Lehmfestung von Bahla, eine der ältesten Königsstädte des Omans. Seit 1987 gehört die Festung zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bahla Festung

Nach der Mittagspause unternahmen wir einen Spaziergang durch das idyllische Dorf Birkat al Mauz, am Fuße des Jebel-Akhdar Gebirge gelegen. Wer Glück hatte, konnte einen kurzen Blick auf die Blau Raken erhaschen, mit türkisfarbenem und azurblauem Gefieder sehr auffallend gefärbte Vögel. Vorbei an unzähligen Dattelpalmen und Lehmbauten, die fast im Fels verschwinden, erkundeten wir das Falaj-System (Bewässerungskanäle), welches mit seinem glasklaren Wasser Leben in die Oase bringt. Weiterfahrt nach Nizwa, in die alte Hauptstadt des Omans im Landesinneren.

Falaj-Wanderung

Am Morgen besuchten wir die Festung von Nizwa. Mit einem Durchmesser von ca. 44 m und einer Höhe von ca. 28 m ist der Rundturm der Wehranlage der größte Turm des Landes. Hinter dem von zwei Kanonen bewachten Festungstor erwartet uns ein Labyrinth aus Treppen, Gängen, Terrassen, hohen Räumen und winzigen Kammern. Von der Anhöhe der Festung hat man einen wunderschönen Blick auf Nizwa und die Kuppel der großen Moschee. Anschließend durchstreiften wir den Souk direkt neben der Festung und deckten uns mit diversen Dattelsorten und Gewürzen ein. Nizwa ist vor allem für die Herstellung von Silberschmuck bekannt.

Nizwa Festung

Souk Nizwa

Souk Gewürze

Nun wurde es Zeit für unser Wüstenabenteuer. Der Bus brachte uns nach Mintrib/Bediya, wo wir in Allradfahrzeuge umstiegen. Nach einer etwa 30-minütigen, abenteuerlichen Fahrt quer durch die Wüste Wahiba Sands kamen wir in unserem Quartier für die Nacht an, das 1000 Nights Camp. Zum Sonnenuntergang fuhren wir mit unseren Beduinen-Fahrern und den Allradfahrzeugen noch ein Stückchen weiter in die Wüste rein. Von den Dünen sahen wir die Sonne Stück für Stück am Horizont versinken, ein unglaubliches und einmaliges Erlebnis! Zurück im Camp ließen wir uns das leckere Abendessen unter dem Sternenhimmel schmecken.

Ab in die Wüste

1000 Nights Camp

Mit Sack und Pack ließen wir am nächsten Tag die Wüste hinter uns. Es wartete ein neues landschaftliches Highlight auf uns, das Wadi Bani Khalid. Die Oase inmitten der Gebirgswüste des Al Hajar führt das ganze Jahr über kristallklares Wasser. Ein kurzer Fußmarsch führte uns zum Herz des Wadis – ein riesiger, türkisblauer Teich, dessen Ufer in fast karibischem Flair von Palmen gesäumt sind. Wir verweilten an diesem idyllischen Ort und tranken eine typisch omanische Zitronen-Minze-Limonade. Alles war perfekt!

Wadi Bani Khalid

Weiter ging es mit dem Bus nach Sur, einst Omans bedeutendster Ostafrika-Hafen. Wer am Abend noch nicht zu müde war, fuhr mit ins Schildkröten-Reservat nach Ras al Jinz. Tausende Meeresschildkröten wandern jährlich an die Küsten des Sultanats um ihre Eier abzulegen. Heute hatten wir die Chance, dieses Ereignis live mitzuerleben. In kleinen Gruppen begleitet von einem Führer des Reservats liefen wir zum Strand. Und tatsächlich, wir hatten Glück! Zwei große Schildkröten konnten wir hautnah bei der Eierablage beobachten, eine andere schleppte sich mit aller Kraft nach vollendeter Arbeit zurück ins Meer. Ein Erlebnis der besonderen Art!

Meeresschildkröte

Am nächsten Tag widmeten wir uns der Hafenstadt Sur (Stadtrundfahrt). Bis heute hat die Stadt nichts von ihrem Seefahrer-Charme verloren und ist Zentrum des Bootsbaus. Hauptattraktion sind die Dhauwerften an der Lagune. Seit Jahrhunderten werden die Schiffe per Hand gezimmert und nirgendwo sonst sieht man noch so viele Dhaus in der Bucht dümpeln wie in Sur.

Hafenstadt Sur

Bahwan Moschee Sur

Dhau in Anfertigung

Fatah al Khair (historische Dhau)

Am meerwassergespeisten Kalksteinkrater Bimah Sinkhole legten wir einen kurzen Stopp ein. Eine omanische Legende besagt, dass hier einmal ein Meteorit eingeschlagen ist.

Weiterfahrt ins Wadi Tiwi, an der Küstenstraße von Muscat nach Sur in der Sharqiyah-Region gelegen. Einige kleine Ortschaften reihen sich entlang der steinigen Piste wie Perlen an einer Schnur. Zwischen Bananenstauden, Mango- und Feigenbäumen tummeln sich Vögel und Schmetterlinge. Nach einer ca. einstündigen Wanderung durch die Oasenlandschaft machten wir uns auf den Rückweg nach Muscat. Im kleinen Fischerörtchen Qurayyat legten wir noch einen kurzen Fotostopp ein.

Wadi Tiwi

Besuch auf dem Weg ins Wadi

Fischerdorf Qurayyat

Zurück in Muscat blieb uns noch etwas Zeit, um das neue imposante Royal Opera House zu bewundern.

Royal Opera House Muscat

Opera House bei Nacht

In Barka besuchten wir den bunten Fisch- und Gemüsemarkt. Der frische Fang wird von den Fischern an Land gezogen und umgehend an den Höchstbietenden versteigert. Ein Schauspiel der besonderen Art!

Anschließend sind wir in der Festung Bait Na´aman zu Gast. Unser Führer empfing uns herzlich und führte uns mit Charme und Humor durch alle Räumlichkeiten. Sein Anblick erinnert an Sindbad den Seefahrer…

Wir durchqueren die Küstenebene Al-Batinah. Ziel ist die mächtige Festung von Nakhl vor der Kulisse des Jebel-Nakhl-Massivs, inmitten idyllischer Dattelgärten gelegen. Die imposante Festung ragt oberhalb des Ortes auf einem hohen Felsen empor und es scheint, als wäre die Festung direkt aus dem Fels gewachsen. Sie wurde zum Schutz der Oase und der nahe gelegenen Handelsrouten errichtet.

Bei den heißen Quellen von Al-Thowarah inmitten üppiger Vegetation und steiler Berge legten wir unsere Mittagspause ein. Daniela versorgte uns mit Sandwiches und frischer Mango, während unsere Füße im warmen Quellwasser vor sich hin taumelten.

Auf dem Weg zum Flughafen hatte Daniela noch eine Überraschung für uns, besonders für die Damen unter uns. Was wäre der Oman ohne ein Besuch in einer der  berühmtesten und teuersten Parfumfabriken der Welt? So legten wir also noch einen Stopp bei Amouage ein und bestaunten und beschnupperten die vielen verschiedenen Düfte. Fleißig gekauft wurde natürlich auch!

Dann war es an der Zeit aufzubrechen. Mit Oman Air flogen wir gen Süden nach Salalah, wo bereits die nächsten Abenteuer auf uns warteten.

Im Fischerdorf Taqah besichtigten wir die Burg, welche aus Sandstein und Muschelkalk erbaut wurde. Noch bis 1984 residierte hier der Wali (Chef der jeweiligen Provinz).

Küche

Nächstes Ziel waren die Ruinen des antiken Weihrauchhafens von Sumharam (Khor Rohri), der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Über die Weihrauchstraße kamen wir nach Mirbat, wo wir das Mausoleum von Scheich Mubin Ali al-Alawi mit seinen weißen Kuppeln und den angrenzenden Friedhof bestaunten.

Mausoleum

Friedhof von Mirbat

Am Nachmittag blieb etwas Zeit zum Entspannen und um die Annehmlichkeiten des Hotels zu genießen.

Hilton Hotel Salalah

Am nächsten Tag durchquerten wir das Gebiet der Qara-Bergen. Vorbei an etlichen Kamelfamilien und Rinderherden, führte der Weg zum Grab des Propheten Hiob.

Einmal lächeln bitte!

Boswellia – Weihrauchbaum

Grab des Hiob

Im Anschluss ging die Fahrt weiter zum Strand von Mughsail mit grandioser Küstenlandschaft. Bis zu 10 m hohe Wasserfontänen entstehen, wenn die Wellen durch die Höhlen (Blow Holes) gepresst werden. Ein wahres Naturschauspiel!

Im historischen Stadtteil al-Hafah flanierten wir durch den Souk und besorgten die letzten Mitbringsel. Ein letzter frischgepresster Zitronen-Minz-Saft durfte natürlich auch nicht fehlen! Unsere letzte gemeinsame Mittagspause verbrachten wir in einem netten Lokal am Strand von Salalah. Unzählige Möwen kreisten gierig über das Wasser, wo die Fischer ihren frischen Fang an Land zogen.

Fischfang in Salalah

Am Nachmittag zeigte uns Daniela das Weihrauchmuseum im Archäologischen Park (UNESCO-Weltkulturerbe). Hier dreht sich alles um das „weiße Gold“ oder „die Tränen Allahs“, wie das wertvolle Harz auch genannt wird.

Gegen Abend hob unser Flieger nach Muscat ab. Es blieb uns eine Nacht mehr in dieser wundervollen Stadt, bevor wir Abschied nahmen und mit tollen Erinnerungen zurück nach Deutschland flogen.

Aktuelle Hirsch Reisen in den Oman finden Sie hier:

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