Nur Busfahrer?
Sie stehen für Qualität und Sicherheit, sind Ansprechpartner und Problemlöser während vieler unserer Reisen – die Hirsch-Reisebusfahrer. Geschäftsführer Andreas Hirsch erläutert ihre wichtige Rolle hier im Interview.
Herr Hirsch, welche Rolle spielen die Reisebusfahrer für Hirsch Reisen?
Andreas Hirsch: Jede Reise setzt sich aus vielen Bestandteilen zusammen. Die Busfahrer sind ein sehr wichtiges Teil in diesem Puzzle.
Was muss ein Busfahrer denn können?
Andreas Hirsch: Ich beziehe mich jetzt auf die Reisebusfahrer, die mehrere Tage mit den Gästen unterwegs sind. Dass sie sehr gut und sicher fahren ist selbstverständlich. Im Grunde wäre aber die Bezeichnung „Tour Manager“ treffender. Sie organisieren und kommunizieren, sie lösen Probleme und Konflikte, sie sind Reiseplaner und -begleiter und erster Ansprechpartner, treffen Absprachen mit der Reiseleitung. Sie sind das Aushängeschild der Firma und vertreten die Interessen gegenüber den unterschiedlichen Leistungsträgern vor Ort. Sie halten den Bus sauber, sind Techniker und unterstützen uns bei Social Media-Aktivitäten. Sie kümmern sich um das Gepäck der Gäste. Nicht zuletzt sorgen sie für ihr leibliches Wohl, achten auf ausreichend Pausen und veranstalten auch mal ein Picknick, wenn kein Lokal in der Nähe ist.
Klingt anstrengend.
Andreas Hirsch: Es ist sicher kein Urlaub, auch wenn wir sie manchmal um die schönen Reisen und Orte beneiden. Man muss das Reisen und die Menschen lieben und auch mal eine dicke Haut haben. Bei jeder Reise müssen die Fahrer sich auf neue Leute, andere Kunden, andere Reiseleitungen einstellen. Man muss in sich ruhen, im Straßenverkehr und im Umgang mit den Menschen. Gelassenheit ist wichtig.
Aus Ihren Worten spricht große Wertschätzung. Was tun Sie bei Hirsch Reisen für die Fahrer?
Andreas Hirsch: Wir stellen ihnen das beste und modernste „Arbeitsgerät“ zur Verfügung, indem wir unseren Fuhrpark regelmäßig komplett erneuern – mit allen Schikanen und Assistenzsystemen zur Unterstützung. Wir bieten regelmäßige Fahrsicherheitstrainings an. Wir achten sehr auf die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten, organisieren Vor- und Ablösefahrer und sind 24 Stunden am Tag für sie erreichbar. Wir bezahlen fair und mit vielen Zusatzleistungen. Wir buchen immer Zimmer im gleichen Hotel wie die Gäste, in derselben Zimmerkategorie. Und natürlich bemühen wir uns nicht nur für die Gäste um bestmögliche Organisation der Reisen – frühzeitige Einsatzplanung und übersichtliche und klar strukturierte Reiseunterlagen eingeschlossen. Auch versuchen wir Sonderwünsche, wie eine bestimmte Reise oder die Mitnahme der Partnerin, nach Möglichkeit zu erfüllen. Während der Reisen geben wir ihnen größtmögliche Freiheit und Verantwortung, was z. B. die konkreten Fahrtrouten betrifft. Auch bei Zusatzverdiensten wie Getränke- oder Essensverkauf halten wir uns raus, solange es im Sinne der Kundinnen und Kunden ist. Das gilt natürlich auch für das Trinkgeld.
Es scheint zu funktionieren. Die Fahrer bleiben fast immer bis zur Rente und darüber hinaus bei Hirsch Reisen.
Andreas Hirsch: Ja, wir schätzen uns glücklich und hoffen, dass die Wertschätzung auf Gegenseitigkeit beruht. Das Betriebsklima empfinde ich jedenfalls als sehr gut und kollegial.
Viel Zeit zum Austausch bleibt aber nicht, oder?
Andreas Hirsch: Leider nein, während der Saison sind die Fahrer viel unterwegs. Da ist es nicht leicht, eine gute Kommunikation aufrecht zu erhalten. Wir im Büro versuchen immer an die Fahrer zu denken, damit ihnen keine Information entgeht. Auf der anderen Seite haben sie anderes zu tun, als ständig Nachrichten zu checken. Das ist übrigens auch der Grund, warum wir trotz regelmäßiger Nachfrage von Kundenseite die Handynummern der Fahrer nicht vorab bekannt geben. Zumindest einen gemeinsamen Betriebsausflug bekommen wir in der Regel hin. Da durchstöbern wir zuvor akribisch den Kalender, damit auch ja jeder im Lande ist.
Die Kundinnen und Kunden erfahren in der Regel erst am Tag vor der Reise, wer fährt. Warum publizieren Sie das nicht vorher?
Andreas Hirsch: Wie auch bei unseren Programmen möchten wir nichts versprechen, was wir nicht halten können. Zwar teilen wir die Fahrer relativ langfristig ein. Aber es kann eben immer etwas dazwischenkommen. Durch die komplexen Vorschriften für Schicht-, Lenk- und Ruhezeiten hat jede Änderung große Auswirkungen. Wenn ein Fahrer kurzfristig ausfällt oder umdisponiert wird, kann das Einfluss auf die Einteilung von Reisen haben, die erst zwei Monate später stattfinden. Und die Kunden verstehen dann nicht, dass nicht der versprochene Fahrer fährt.
Dabei hätten einige Fahrer sicher einen Fanclub?
Andreas Hirsch: Ja, jeder eigentlich. Aber so unterschiedlich sie charakterlich sind, so ähnlich sind sie sich in der Qualität. Insofern können die Gäste sicher sein, dass sie in besten Händen sind – auch wenn ihr persönlicher Favorit gerade nicht fährt.
Herzlichen Dank für diesen Einblick