Island – ein Naturwunder

Entstanden aus Feuer und Eis – ein rätselhaftes, sagenhaftes Land, das Hirsch-Reiseleiterin Gitta Krichbaum, gebürtig aus Frankfurt, seit ihrer Auswanderung 1987 schätzt und liebt. Warum das so ist, lesen Sie hier in unserem Interview mit ihr!

Frau Krichbaum, die nächste Hirsch-Reise nach Island startet am 10. März – also noch im Winter. Warum sollte jemand zu dieser Jahreszeit nach Island reisen?

Island ist im Winter ein Abenteuer der besonderen Art. Tanzende Nordlichter, faszinierende Sonnenaufgänge, all das kann dem Besucher begegnen. Die Natur präsentiert ihre Vielfalt mit überfrorenen Wasserfällen und den immer brodelnden, heissen Quellen. Gerade im Winter wird die Bedeutung des natürlichen, warmen Wassers deutlich. Entspannende Bademöglichkeiten unter freiem Himmel werden zum eindrücklichen Erlebnis! Auch die Geschichte der Menschen in diesem herausfordernden Land kommt nicht zu kurz und wird Ihnen durch ausgewählte Besichtigungen näher gebracht. Ich würde mich freuen, dieses Erlebnisse mit den Hirsch-Gästen zu teilen und ihnen meine Wahlheimat auch im Winter vorstellen zu dürfen.

Wie sind denn die Hotels in Island?

Island bietet verschiedenste Arten der Unterbringung. Die Hirsch-Gäste sind in Mittelklasse Hotels untergebracht, auch in Hotels der gehobenen Mittelklasse, die aber in ländlichen Gegenden nicht überall zur Verfügung stehen. Im Allgemeinen sind die Zimmer schlicht und zweckmäßig eingerichtet, mit Dusche und WC, eher selten mit Badewanne. In den meisten Fällen befindet sich im Hotel ein Restaurant, das Frühstück und Abendessen anbietet. Wenn das Hotel mit natürlichem, warmen Wasser beheizt wird, gibt es dort normalerweise auch die Möglichkeit, sich in ein warmes Badebecken im Freien zu setzen.

Gibt es auch besondere kulinarische Spezialitäten?

Es ist auf jeder Reise spannend, lokale Lebensmittel kennenzulernen. Hierzu gehört in Island der ausgezeichnete Fisch sowie auch das isländische Lammfleisch. Da die Lämmer den größten Teil ihres Lebens auf Hochlandweiden verbringen, ist das Fleisch angenehm mild. Trotz dieser Vorlieben der Isländer kommen auch Vegetarier auf ihre Kosten, und selbst die vegane Küche hat in Island Einzug gehalten. Kartoffeln sind hier ein Grundnahrungsmittel, auch wenn in den letzten Jahren viele neue Beilagen, wie z.B. Gerstengraupen, zu bestimmten Mahlzeiten gereicht werden. Nicht vergessen sollte man das gute, isländisches Quellwasser, frei ab jedem Wasserhahn, das kostenlos zu den Mahlzeiten gereicht wird.

Und welche Temperaturen sind zu erwarten?

Egal ob Winter oder Sommer, das Wetter in Island ist wechselhaft. Man sollte sich deshalb in Schichten kleiden, um während des Tages variabel zu sein. Die Durchschnittstemperaturen im Januar liegen bei -1,5°C, auch wenn es tageweise kälter sein kann und die Temperaturen kurzfristig auch bis -15°C erreichen können. Im Juli liegt die Durchschnittstemperatur bei plus 12°C, aber kurzfristig können auch Temperaturen um 20°C erreicht werden, oder die Temperaturen auf knapp über 0°C fallen. Das Wort kurzfristig ist wichtig, das Wetter ändert sich täglich! Es gibt hier in Island ein Sprichwort das besagt, „wenn Dir das Wetter nicht gefällt, dann warte einfach fünf Minuten …“

Was sollten die Hirsch-Gäste unbedingt im Gepäck haben?

Badesachen gehören ins Reisegepäck, genauso wie Schal, Mütze und Handschuhe. Das gilt sowohl im Winter wie auch im Sommer. Seien Sie auf jede Art von Wetter vorbereitet! Auch Regensachen sollte man dabei haben, sowie Sonnenschutz für hochalpine Sonneneinstrahlung. Die Sonne ist intensiv, wenn sie scheint. Gute Schuhe sind außerdem wichtig, da manche Wege naturbelassen sind und von daher uneben sein können.

Welches Souvenir sollten die Gäste sich mit nach Hause nehmen?

Es ist nicht schwer, ein Souvenir zu finden, Island bietet etwas für jeden Geschmack! Beliebt sind Wollsachen, aber auch mit isländischen Motiven verzierte Tassen oder T-Shirts werden gerne gekauft. Geräucherter Lachs oder isländische Schokolade sind ebenfalls beliebt, um Island kulinarisch auch zuhause noch ein wenig zu genießen.

Was ist ihr persönliches Highlight der Reise?

Meine liebste Gegend, egal ob im Winter oder im Sommer, ist die Gegend um den See Mývatn im Norden der Insel. Die vulkanischen Zeugnisse verschiedenster Ausbrüche sowie die fruchtbare Natur begeistern mich bei jedem Besuch. In den Lavaformationen Dimmuborgir habe ich schon so manchen versteinerten Troll entdeckt, und die Gäste begeben sich ebenfalls gerne auf die Suche.

Letzte Frage: haben Sie Literaturtipps für diejenigen, die schon mal in Gedanken nach Island reisen möchten?

Buchempfehlungen, die ich normalerweise auch auf der Rundreise erwähne, sind „Advent im Hochgebirge“ von Gunnar Gunnarsson, „Das Seelenhaus“ von Hannah Kent, „Sein eigener Herr“ von  Halldor Laxness und „Islands Adel“ von Thórbergur Thórdarson. Dazu kommen noch Bücher, die ich nicht explizit erwähne, die in Deutschland aber allgemein beliebt sind wie zahlreiche Island Krimis, z.B. von Ragnar Jónasson, Yrsa Sigurðardóttir und Arnaldur Indriðason. Außerdem vielleicht „Die Eismalerin“ und andere Bücher von Kristín Marja Baldursdóttir.

Liebe Frau Krichbaum, vielen Dank!