Interview mit Mathias Hirsch zur langsamen Rückkehr zum „normalen“ Reisen.

Herr Hirsch, die ersten Reisen waren nun schon unterwegs – wie war die Resonanz?

Hirsch: Für die Gäste, die gereist sind, war es einmalig. Eigentlich so, wie man es sich als Kunde wünscht: herrliches Wetter, kleine Gruppen, wenig Menschen unterwegs. Unsere erste Gruppe nach dem Lockdown hatte die Schönheiten der Provence praktisch exklusiv für sich!

Stichwort kleine Gruppen: lohnt sich das denn für Sie?

Hirsch: Im Moment ist vor allem wichtig, überhaupt wieder unterwegs zu sein. Wir mussten in den letzten vier Monaten so vielen Gästen den gebuchten Urlaub absagen – das war kein schönes Gefühl. Und natürlich müssen wir erst wieder Vertrauen aufbauen und den Gästen beweisen, dass sie sich auf einer Hirsch-Reise sicher fühlen können.

Möchte denn schon jeder reisen?

Hirsch: Es gibt noch Gäste, die sich Sorgen machen. Dass es zu viele Einschränkungen gibt, dass sie ständig die Mund-Nasen-Bedeckung tragen müssen, dass sie durch eine plötzliche Änderung der Situation irgendwo festsitzen. Wir hoffen, dass unsere Rückkehrer durch ihre Berichte den Menschen diese Ängste nehmen. Leider bestimmen die negativen Ausnahmen, wie z.B. die Partys auf Mallorca, das Bild. Mit der Realität, wie sie unsere Gäste auf Reisen erleben, hat dies aber nichts zu tun.

Ist denn tatsächlich jede Reise uneingeschränkt durchführbar?

Hirsch: Das prüfen wir im Detail bei jeder Reise. Wobei es teilweise schwer fällt, mit den Änderungen der behördlichen Vorgaben Schritt zu halten. Unser großer Vorteil ist, dass wir bei fast jeder Reise mit Reiseleiter und Fahrer gleich zwei Mitarbeiter bei den Gästen haben, die sich kümmern und flexibel genug sind, Programme gegebenenfalls auch kurzfristig zum Vorteil der Gäste anzupassen.

Wie läuft denn nun eine Busreise in der „neuen Normalität“ ab?

Hirsch: Wir haben ein Hygiene-Konzept, das über die gesetzlichen Vorgaben hinaus geht und das wir sehr ernst nehmen – einen vollen Bus werden Sie bei uns bewusst bis auf Weiteres nicht erleben. Alleinreisende können sich darauf verlassen, dass wir den Platz neben ihnen frei halten. Das Businnere wird auch während der Reise regelmäßig desinfiziert, die Toilette inklusive Handwaschbecken ist jederzeit zugänglich. Bei längeren Fahrten legen wir ungefähr alle drei Stunden eine Pause ein, in der die Gäste an die frische Luft können. Wir haben sehr gute Klimaanlagen, die einen kompletten Luftaustausch in bis zu zwei Minuten ermöglichen. Abgesehen davon haben wir unsere Gäste bei den bisherigen Reisen als rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst erlebt – man achtet innerhalb der Gruppe aufeinander, die Alltagsregeln von zuhause werden ganz selbstverständlich auch auf Reisen beachtet. Es herrscht ein sehr angenehmer und solidarischer Umgang miteinander.