Info-Reise nach Moskau vom 24. bis 27. Februar 2012

Gemeinsam mit meiner Kollegin freute ich mich schon sehr auf die Inforeise nach Moskau – zwar schreckten mich die kalten Temperaturen doch sehr ab, doch je näher wir dem Reisedatum kamen, desto „wärmer“ wurde es lt. Wettervorhersage in Moskau – nur noch zwischen -1°C und -5°C, das ist ja auszuhalten. Trotzdem habe ich meine wärmste Kleidung in den Koffer gepackt. Da unser Flug nach Moskau bereits sehr früh am Morgen ging, beschlossen wir, bereits einen Tag früher nach Frankfurt anzureisen und im NH Airport Hotel zu übernachten. Mit unserem Rail & Fly Ticket fuhren wir mit der Bahn nach Frankfurt zum Fernbahnhof und direkt vom Flughafen mit dem NH-Shuttle zum Hotel – ca. 5 – 10 min Fahrt vom Flughafen (je nach Verkehrsaufkommen und Ampelschaltung). Für den nächsten Morgen hatten wir uns ein Lunchpaket (statt Frühstück) vom Hotel bestellt und konnten wiederum den kostenlosen Shuttle zum Flughafen nutzen. Wir hatten bereits 1 Tag vorher online eingecheckt und mussten daher nur noch unsere Koffer am Schalter aufgeben – die Bordkarten hatten wir uns schon im Büro ausgedruckt. Somit hatten wir keinerlei Stress und konnten gemütlich auf unseren Abflug warten. Der Flug verlief problemlos und war sehr angenehm – Lufthansa. Bei Ankunft in Moskau wurden wir sehr freundlich und herzlich von Angela Lebedeva, unserer Reiseleiterin für die nächsten Tage – übrigens auch eine der Reiseleiterinnen unserer Kataloggruppen – und Herrn Braase, Geschäftsführer von BFS Gruppenreisen, die zusammen mit der örtlichen Agentur Intourist die Inforeise veranstalteten, in Empfang genommen. Da wir die ersten Teilnehmer der Gruppe waren und alle anderen erst am späten Nachmittag oder Abend ankommen sollten, wurde für uns ein privater Transfer zu unserem Hotel organisiert. Die Fahrt dauerte ca. 1 ½ Stunden und führte uns vom Flughafen Domodedowo im Südosten in den Nordosten der Stadt in unser Hotel Ismailovo Gamma-Delta.

Hotel Gamma-Delta

Hotel Gamma-Delta

Hotelzimmer Delta

Hotelzimmer Delta

Das gute 3-Sterne-Hotel mit 900 Betten liegt direkt an einer Metrostation. Ohne Umsteigen fährt man in ca. 15 – 20 min ins Zentrum. In unmittelbarer Nähe gibt es viele gute Shopping-Möglichkeiten. Zudem befindet sich direkt hinter dem Hotel eine historische Kreml-Nachbildung. Die einzigartige Nachbildung des mittelalterlichen Kreml mit imposanten Hotelgebäuden kann man hier bei einem Bummel erleben und sich ebenfalls an den tollen Shoppingangeboten wie Souvenirs, russische Handwerkskunst, Imbisse und Restaurants im landestypischen Stil erfreuen. Nach dem Check-In und dem Zimmerbezug erkundeten wir das Hotel auf eigene Faust und nahmen einen kleinen Snack in einer der vielzähligen kleinen Bars des Hotels.

Rezeption Hotel Delta

Rezeption Hotel Delta

Der Hotelkomplex besteht aus dem Hotel Delta, in dem wir nächtigten, und dem Hotel Gamma. Unzählige Restaurants, Bars, Kneipen, Cafés, Souvenir-Shops etc. laden zum verweilen ein. Fitness-Center, Bowling, Billard, Russische und Türkische Bäder, Sauna, Swimmingpool, Spa, Beauty-Salon, Wechselstube und Post-Office gehören weiterhin zu den Annehmlichkeiten der Hotels.

Als abends auch die letzten Teilnehmer der Info-Reise im Hotel eingetroffen waren, gab es eine kleine Vorstellungsrunde und kurze Informationen zum Verlauf der nächsten Tage. Anschließend durften wir das wirklich reichhaltige, russisch-internationale Buffet des Hotels Delta genießen. Es ist in der Tat für jeden etwas dabei – sowohl internationale Speisen, als auch traditionell russische Gerichte, die mir unheimlich gut geschmeckt haben! Den Abend haben wir dann gemeinsam in der Hotelbar ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen trafen wir uns nach dem Frühstück zunächst im kleinen Konferenzraum des Hotels mit dem Geschäftsführer von Intourist, der örtlichen russischen Agentur. Er begrüßte uns und informierte uns zunächst über das komplette Angebot von Intourist. Anschließend erfuhren wir nochmals unser Detail-Programm für die nächsten Tage.

Dann ging es los. Auf dem Programm standen zunächst die Hotelbesichtigungen des Delta, des Gamma und des benachbarten Best Western Vega Hotels. Alle drei Hotels sind vom Standard und von der Qualität her sehr ähnlich.

Hotel Kosmos

Hotel Kosmos

Weiter fuhren wir anschließend zum Hotel Cosmos – das Vertragshotel für unsere Kataloggruppen. Das Gebäude ist riesig und architektonisch auffällig, weil halbrund.

Rezeption Hotel Kosmos

Rezeption Hotel Kosmos

Das Hotel befindet sich ca. 10 km vom Kreml entfernt. Mit der Metro erreicht man das Zentrum in ca. 20 min – mit 1 x Umsteigen. Generell ist das Hotel vergleichbar mit den Ismailovo Hotels, wirkt aber in meinen Augen mit der großzügigen Hotelhalle mit Rezeption und Restaurants etc. etwas freundlicher und einladender.

Auch das Hotel Cosmos verfügt über Wechselstube, Garderobe, Aufzüge, Cafeteria, Friseur, Bar, Pub, Nachtclub und Auditorium.  Zudem gibt es ein Hallenbad, Sauna und ein Fitnessstudio.

Lobby Hotel Kosmos

Lobby Hotel Kosmos

Die Zimmer verfügen – wie auch die Ismailovo Hotels – über Bad oder Dusche/WC, Satelliten-/Kabel TV, Radio, Direktwahltelefon, Mini Kühlschrank, Zentralklimaanlage und Internetzugang. Föhne sind auf Anfrage verfügbar  bzw. in den renovierten Zimmern mittlerweile auch Standard.

Nach der Hotelführung ging es weiter mit einer kleinen orientierenden Stadtrundfahrt zum Restaurant „Alischan“ für unser Mittagessen – typisch russisch mit Salat, Borschtsch, traditionell im Steintopf serviertem Eintopf, einem kleinen Kuchen-Dessert und Kaffee.

Borschtsch

Borschtsch

Frisch gestärkt konnte es nun losgehen mit der ausführlichen Stadtrundfahrt. Unter anderem machten wir natürlich Halt am Roten Platz und genossen die dortige Atmosphäre – obwohl es durch die Temperaturen nicht so überfüllt war, herrschte ein Gewusel und buntes Treiben. Der Rote Platz gilt als Symbol Russlands und zählt mit seinem architektonischem Ensemble zu einem der schönsten Plätze Europas, besonders schön hebt sich die Basilius-Kathedrale hervor – sie zählt zu den schönsten und berühmtesten Denkmälern altrussischer Baukunst, gewissermaßen visuelles Wahrzeichen Moskaus und Russlands. Fast orientalisch sieht sie aus mit ihren bunten Zwiebeltürmen:

Roter Platz - Basilius-Kathedrale

Roter Platz – Basilius-Kathedrale

Der Rote Platz

Der Rote Platz

Roter Platz - Historisches Museum

Roter Platz – Historisches Museum

Roter Platz - Kasaner Kathedrale

Roter Platz – Kasaner Kathedrale

Roter Platz - Kaufhaus GUM

Roter Platz – Kaufhaus GUM

Auf dem Roten Platz befinden sich auch das Lenin-Mausoleum zu Füßen der gewaltigen Kreml-Mauer und das wunderschöne Kaufhaus GUM mit seinem Glasgewölbe, in das Edelboutiquen Einzug gehalten haben, das Staatliche Historische Museum und das Minin- und Posharski-Denkmal.

Weiter ging es zum Neujungfrauenkloster – neben dem Sergijew Possad wohl das bekannteste russische Kloster.

Neujungfrauenkloster

Neujungfrauenkloster

Neujuingfrauenkloster - Grab Raissa Gorbatschowa

Neujuingfrauenkloster – Grab Raissa Gorbatschowa

Neujungfrauenkloster - Gedenkstein für Boris Jelzin

Neujungfrauenkloster – Gedenkstein für Boris Jelzin

Neujungfrauenkloster - Grab Tupolev

Neujungfrauenkloster – Grab Tupolev

Das Kloster selbst haben wir nur von außen besichtigt, dafür haben wir aber einen Rundgang über den angegliederten Friedhof – den Prominentenfriedhof – unternommen. Hier sind zahlreiche Angehörige der Zarenfamilie und weiterer angesehener Familien beigesetzt, beispielsweise die Tochter Iwans des Schrecklichen Jelena, die Töchter Sofija, Jekaterina und Jewdokija des Zaren Alexei Michailowitsch sowie Angehörige der Adelsfamilien Worotynski, Golizyn, Kubenski, Barjatinski, Daschkow. Auch der Begründer der Rüstkammer im Kreml der Bojar B. M. Chitrowo, hat dort seine letzte Ruhestätte gefunden. Im 19. Jahrhundert wurden auf dem Klosterfriedhof auch nichtadlige angesehene Persönlichkeiten beerdigt. 1898 entstand an der Südmauer des Klosters ein neuer Ehrenfriedhof, der Nowodewitschi-Friedhof, der bis 1904 mit einer Mauer umgeben und 1949 erweitert wurde. Eine Reihe namhafter Persönlichkeiten sind dort beigesetzt, u.a. die Schriftsteller Nikolai Gogol und Anton Tschechow, Stalins Ehefrau Nadeshda Allilujewa, die Frau des ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow Raissa Gorbatschowa, sowie Boris Jelzin, der erste Staatspräsident Russlands.

Bolshoi-Theater

Bolshoi-Theater

Bolshoi-Theater - Aufführung DIE TOTEN SEELEN

Bolshoi-Theater – Aufführung DIE TOTEN SEELEN

Nach der Besichtigung ging es für einen Teil der Gruppe zurück zum Hotel (die anderen Teilnehmer blieben in der Stadt und setzten Ihre Besichtigung auf eigene Faust fort) – auch für mich – da wir von Intourist überraschend Eintrittskarten für eine Vorstellung des Bolshoi-Theaters geschenkt bekamen. Wir machten uns ein frisch und fuhren wenig später wieder ins Zentrum zum Theater. Das Bolshoi-Theater ist absolut beeindruckend und überwältigend – die Vorstellung war ausverkauft. Man sieht dort alle Altersklassen, Jeans-Träger, aber auch Damen im Cocktail-Kleid. Wir sahen das Stück „Die toten Seelen“ nach einem Roman von Nikolai Gogol – leider auf Russisch, so dass ich nicht wirklich viel verstanden habe, aber es war trotzdem ein Erlebnis, einmal eine Vorstellung im Bolshoi-Theater gesehen zu haben – und das auch noch in der 7. Reihe im Parkett!

Während also ein kleiner Teil die Veranstaltung im Bolshoi-Theater genoss, genoss der Rest der Gruppe nach einem Bummel durch das bekannte Kaufhaus GUM ein leckeres Abendessen im Restaurant „Boris Godunov“, direkt gegenüber des Bolshoi-Theaters gelegen.

Nach der Vorstellung wurden wir mit einem Kleinbus abgeholt und zurück ins Hotel gebracht, wo wir ein spätes Abendessen erhielten – das Restaurant hatte für uns Bolshoi-Teilnehmer extra länger geöffnet.

Am nächsten Tag starteten wir vom Hotel aus mit unserem Metrobummel. Die Moskauer Metro ist die prachtvollste Untergrundbahn der Welt. Wir unternahmen einen Bummel zu den schönsten Stationen: unterirdische Paläste, die mit viel Marmor, herrlichen Wand- und Kuppelmosaiken, Goldleuchten und Statuen ausgestattet sind:

Metro-Bummel

Metro-Bummel

Metrostation am Hotel Gamma-Delta

Metrostation am Hotel Gamma-Delta

Metrostation Arbatskaja

Metrostation Arbatskaja

Metrostation Komsomolskaya

Metrostation Komsomolskaya

Kreml - Senatspalast

Kreml – Senatspalast

Kreml - Zarenglocke

Kreml – Zarenglocke

Kreml - Zarenkanone

Kreml – Zarenkanone

Kreml - Erzengel-Michael-Kathedrale

Kreml – Erzengel-Michael-Kathedrale

Kreml - Mariä-Entschlafens-Kathedrale

Kreml – Mariä-Entschlafens-Kathedrale

Kreml - Mariä-Verkündigungs-Kathedrale

Kreml – Mariä-Verkündigungs-Kathedrale

Der Bummel dauerte ca. 1 Stunde, dann stiegen wir am Kreml aus, wo wir eine ausführliche Führung mit Kongress-Palast und dem Kathedralenplatz, um den sich die vier Kathedralen gruppieren, die mit ihren goldenen Kuppeln um die Wetter strahlen. Zwei der Kathedralen haben wir auch von innen besichtigt (Verkündungs-Kathedrale und Erzengel-Kathedrale).

Blick über Moskau

Blick über Moskau

Blick über Moskau 2

Blick über Moskau 2

Nachdem wir uns im Restaurant „Delowaja Gostiniza“ wieder mit einem leckeren russischen Menu gestärkt haben, ging es weiter zur Christ(us)-Erlöser-Kathedrale mit Aussichtsplattform und großartigem Blick über Moskau:

Leningradskij Bahnhof

Leningradskij Bahnhof

Weiter ging die Fahrt zum Leningradskij Bahnhof.

Sapsan

Sapsan

Von hier aus fahren Züge nach St. Petersburg, Murmans, nach Nord-Western Russlands, nach Estland und Finnland. Wir bekamen eine kleine Führung durch den neuen Zug Sapsan, der Moskau mit St. Petersburg verbindet.

Der Zug ist vergleichbar mit unserem ICE – in der 1. Klasse ist ein Essen (vergleichbar mit dem Essen im Flugzeug) inklusive. Diesen Zug haben wir auch für unsere Kataloggruppen für die Fahrt von Moskau nach St. Petersburg reserviert. Die Fahrt dauert ca. 4 Stunden.

In einem wunderschönen Kaufhaus, in dem es alles gibt, was das Herz begehrt, konnten wir anschließend ein wenig shoppen. Das Gebäude ist von innen extrem schön.

Kaufhaus

Kaufhaus

Nun stand eine weitere Hotelbesichtigung auf dem Programm: das 4-Sterne-Marriott Tverskaya Hotel – ein sehr schönes, zentral gelegenes Hotel, nahe des Bolshoi-Theaters, vom Preis her aber doppelt so teuer wie unser Vertragshotel Cosmos oder die Ismailovo Hotels.

Abschiedsabend in der Blockhütte Troje iz Larza

Abschiedsabend in der Blockhütte Troje iz Larza

Zurück im Hotel hatten wir noch ein wenig Zeit zum Frischmachen, bevor es zu unserem Abschlussabendessen ging. Direkt gegenüber dem Hotel Ismailovo, ca. 3 Gehminuten entfernt, befindet sich eine rustikale Blockhütte – das „Troje iz Larza“, in der wir typisch russische Küche mit traditioneller russischer Musik erlebten.

Den Abend ließen wir nochmals in der Hotelbar ausklingen und verabschiedeten uns von einem Teil der Gruppe, die bereits am nächsten Morgen zurück nach Hamburg flogen.

Bolshoi-Theater außen

Bolshoi-Theater außen

Bolshoi-Theater innen

Bolshoi-Theater innen

Für den anderen Teil der Gruppe gab es am Montagmorgen nochmals Programm: wir erhielten eine interessante und eingehende Führung hinter die Kulissen des Bolshoi-Theaters – für mich sehr spannend, auch einmal hinter die Kulissen zu schauen und Hintergrund-Informationen zu erhalten, nachdem ich am Samstagabend dort die Vorstellung erleben durfte.

Weiter ging es zur „Arbat“ – die erste Fußgängerstraße Moskaus. In einer der schönsten Arbat-Villen lebte Puschkin mit seiner Frau. Hier finden sich unzählige Souvenir-Geschäfte, Stände mit Büchern, Volkskunstgewerbe, großen und kleinen Bildern junger begabter Maler. Nach einem kurzen Bummel ging es schon wieder zurück zum Bus und weiter zum Flughafen. Dort angekommen verabschiedeten wir uns von unserer großartigen Reiseleiterin, Angela, die uns Land und Leute in der kurzen Zeit auf wunderbare Weise und mit viel Humor und Geduld näher gebracht hat, als auch von den anderen Reiseteilnehmern. Unser Flug ging erst am späten Abend, daher hatten wir eine lange Zeit zu überbrücken, was aber im Flughafen Domodedovo nicht sehr schwer fällt mit den vielen Restaurants, Cafés, Souvenir- und Duty-Free-Geschäften. Trotzdem war die Wartezeit doch recht lang. Hinzu kam dann noch die 1-stündige Verspätung unserer Maschine aufgrund des Fluglotsen-Streiks in Frankfurt. Letzten Endes hat dennoch alles gut geklappt und da wir nur 15 Personen auf dem Rückflug waren, hatte jeder seine Reihe im Flugzeug und konnte sich entspannen und ausruhen. Mit nur ½ Stunde Verspätung kamen wir in Frankfurt an, verpassten leider trotzdem unseren Zug um ca. 2 Minuten und mussten nochmal eine Stunde warten. Gegen halb eins in der Nacht kamen dann am Ende zwei „Moskauer“ schließlich wohlbehalten wieder in Karlsruhe an. Die Eindrücke und Erlebnisse habe ich dann in der kurzen Nacht gut verarbeitet. Ich freue mich sehr, dass ich auf der Reise dabei sein durfte und kann eine Reise nach Moskau jedem nur empfehlen: eine ganz andere Welt mit vielen beeindruckenden Gebäuden und Plätzen, interessanter und spannender Geschichte und unvergesslichen Erlebnissen!

Kristin Oemigk