Elba – Für Wanderer und Sonnensucher

Elba, das Schmuckstück des toskanischen Archipels, die Insel der Etrusker, Römer, Spanier und Napoleons. Versteckte Buchten mit goldgelbem Sandstrand, schroffe Felswände, einsame Bergdörfer zwischen Kastanienwäldern und kultivierte Terrassenlandschaften und immer wieder das blaue Meer – das ist Elba.

Bei unseren Wanderungen, Rundfahrten und Besichtigungen erhalten wir einen guten Einblick über die größte Insel zwischen dem italienischen Festland und Korsika, das wir manchmal in der Ferne erkennen können.

1. Tag – Montag 15. September

Mit nur wenigen freien Plätzen starten wir kurz nach 5 Uhr Richtung Süden. Einige Kilometer vor Basel staut es sich, sodass wir lieber den etwas längeren Weg über Rheinfelden wählen. Hier geht es auch flott über die Grenze. Die erste Rast verbringen wir an der Raststätte Luzern Neuenkirch. Hier verlässt uns auch der Fahrer, der uns bis hierhergefahren hat. Nun übernimmt Michael Dolland. Kurz vor 10 Uhr geht es ohne Stau in den fast 17 km langen Gotthard-Straßentunnel. Nach rund 15 Minuten sind wir dann im Tessin und folgen dem Fluss Ticino. Es geht weiter vorbei an Bellinzona und Lugano und wir überqueren dann den Luganer See. Von seinem Ende sind es dann nur wenige Minuten bis wir bei Chiasso die nächste Grenze überqueren. Für die knapp 500 km bis hier haben wir nur gute 6 Std. (inkl. Pause) benötigt. Nach einer kurzen Mittagspause im Raum Mailand geht es flott weiter durch die weite Ebene. Wir überqueren hier auch nochmals den Ticino und wenig später den Po.

Vor Genua geht es auf der A12 durch zahlreiche Tunnel und Brücken in den Bergen nahe der Küste des Ligurischen Meeres. Wir erreichen so den Küstenort Sestri Levante, wo ein Teil der Gruppe kurz nach 15 Uhr aussteigt um hier die Küstenorte der Cinque Terre mit eigenem Wanderführer kennen zu lernen.

Bis Carrara ist es nicht weit und man kann von weitem die Steinbrüche erkennen, in denen der weltbekannte Marmor gewonnen wird. Rechts und links der Autobahn gibt es zahlreiche Betriebe, in denen er verarbeitet wird.

In der Ferne können wir die Kathedrale von Pisa und etwas verdeckt auch den Schiefen Turm erkennen.

Nach gut 900 km sind wir kurz nach halb sechs am Hafen in Piombino und können gleich das nächste Fährschiff – die Moby Niki über das Autodeck – betreten. Kurz danach folgt der Bus.

Und pünktlich um 18 Uhr heißt es „Leinen los“.

Wir erkennen im Abendlicht in der Ferne die Inselhauptstadt Portoferraio, das geschäftige Zentrum Elbas. Die schöne Altstadt mit Ihren Treppengassen und der Festungsanlage aus dem Mittelalter liegt erhaben auf einer felsigen Landzunge. Wir werden ihr noch einen Besuch abstatten.

Die von Cosimo de‘ Medici erbaute Festung Forte Stella in Portoferraio

Jetzt beginnt nun die letzte Etappe bis zu unserem Hotel in Marciana Marina. Hierbei lernen wir gleich die Straßen auf Elba kennen, die etwas schmäler als bei uns und ziemlich kurvig sind. Für die knapp 20 km bis zum Hotel ist man gut eine halbe Stunde unterwegs.

2. Tag – Dienstag 16. September: Küstenwanderung zurück nach Marciana Marina

Nach dem Frühstück gehen die 23 Wanderer mit unserer Wanderführerin Patrizia zur Haltestelle des öffentlichen Busses an der Hauptstraße. Herr Dolland darf sich heute von der langen Fahrt erholen. Patrizia vertritt in den nächsten drei Tagen die vorgesehene Heike Schnerring. Am Ende unserer Tage hier auf Elba können wir über beide sagen, dass wir bestens über ihre zweite Heimat informiert wurden und sie bei vielen den Eindruck hinterlassen haben, dass sich auch eine weitere Reise nach Elba lohnt. Es gab ja einige Teilnehmer die die Insel Elba bereits kennen.

Mit dem Linienbus geht es in einer gut halbstündigen Fahrt über die Bergdörfer Poggio und Marciana zur Ortschaft Zanca. Hier beginnt unsere heutige Wanderung. Nach wenigen Metern kommen wir an einem kleinen Lebensmittelladen vorbei, in dem wir noch etwas Verpflegung besorgen können.

Zuerst geht es auf kleinen Sträßchen oder Treppen durch den Ort Sant‘ Andrea zum Strand. Hier unten gibt es einen kleinen abgesperrten Bereich, in dem ein Nest mit Schildkröteneiern liegt, aus dem in den Nacht­stunden kleine Schildkröten schlüpfen und sich auf den kurzen Weg zum Wasser machen. Wir können aktuell nur ein Loch im Sand erkennen. Ein Helfer vom Verein zum Schutz der Schildkröten zeigt uns auf seinem Smartphone das Schlüpfen der kleinen Schildkröten vom frühen Morgen.

An der Strandbar legen wir dann eine kleine Pause ein, bevor der beschwerlichere Teil der Wanderung, bei der es mehrfach hoch und runter geht, beginnt. Teilweise geht es über viele unterschiedlich hohe Stufen und man muss stets gut auf den Weg achten. Durch die unerwartet höheren Temperaturen sind wir ordentlich ins Schwitzen gekommen. Das Thermometer kletterte mehrfach auf 27 Grad. Alle haben aber die Wanderung gut gemeistert.

Am Strand von Cotoncella kommen wir nochmals zum Wasser. Der gleichnamige Bach mündet hier ins Meer.    

Blick zurück zur Bucht von Saint‘ Andrea. Man hätte hier her auch über den sog. Strandweg kommen können, doch der Name täuscht. Er verläuft über die Felsen und über kleine Brückchen. Wie man sieht, gibt es hier keinen Strand über den man laufen könnte.

Hier am Strand zeigen sich merkwürdige Auswaschungen am Gestein.

Nach 75 Minuten werfen wir nochmals einen letzten Blick zurück auf die Bucht von Saint‘ Andrea.

Auf unserem Weg kommen wir immer wieder an kleineren Ansiedelungen oder einzelnen Häusern vorbei. Teilweise gibt es nur einen Fußweg der zu den Häusern führt. Mit dem Auto vorfahren ist da nicht möglich. Wir hatten auch Wege, an deren Seite mehrere Wasserleitungen entlang führten, um die Wasserversorgung in den abgelegenen Häusern sicherzustellen.

Wir kommen mehrfach an mannshohen „Schilfwäldern“ vorbei.

In der Bucht von La Cala machen wir unsere Mittagsrast.

Als wir den folgenden Blick haben, sind wir bereits wieder am Ziel, es ist der Hafen von Marciana Marina.

Hier haben wir die Chance ein Kasta­nien­bier zu kosten. In der Bar, in der wir einkehren, gibt es aber nicht das lokale, sondern das aus Korsika. Es wird nach traditioneller Methode aus einer Mischung aus Malz und korsischem Kastanienmehl gebraut.

Für das auf Elba gebraute, müssen wir noch einen Tag warten.

3. Tag – Mittwoch 17. September: Berg- und Strandausflug

Mit unserem Bus starten wir heute die Erkundung des westlichen Teils der Insel. Man sagt zu diesem Teil auch den Kopf des Fisches, wenn man Elba als Fisch ansieht. Die untere Schwanzflosse werden wir in den nächsten Tagen besuchen.

Bevor es losgeht, zeigen die folgenden beiden Bilder unsere ersten Ziele vom Hotelparkplatz aus.

Hier sehen wir Poggio und unten Marciana mit den 1019 m hohen Monte Campanne mit seinen beiden Antennen. Von fast allen unseren Touren konnte man diese höchste Erhebung Elbas sehen.

Auf einem Bergsträßchen geht es zuerst durch Kastanienwälder hoch zum Bergdorf Poggio. Seit dem 14. Jahrhundert werden auf Elba Kastanien angebaut und verzehrt, die sowohl frisch gegessen, getrocknet als auch zu Mehl verarbeitet werden. Brot, Tagliatelle oder Polenta werden aus Kastanienmehl hergestellt. Man kann hier und im nächsten mittelalterlichen Dorf auch Kastanienhonig bekommen. Von der Craftbier-Brauerei Birra Dell‘ Elba gibt es auch ein Kastanienbier.

Der Ursprung des kleinen Ortes geht bis ins 8. Jahrhundert zurück.

Einer der zahlreichen Esskastanienbäume

Blick auf das rund 250 m unter uns liegende Marciana Marina.

Wir unternehmen einen Spaziergang durch den autofreien Ort. Außer dem „Hauptplatz“, auf dem es auch einen öffentlichen Brunnen gibt, bestehen alle anderen Wege nur aus Treppen.

Piazza Umberto I., der frühere Marktplatz und Kirche San Niccolo.

Auf dem höchsten Punkt der terrassenförmigen Anordnung der Häuser auf einem Bergrücken wurde die Kirche San Niccolo im 13. Jh. n. Chr. errichtet, der dazugehörende Kirchturm wurde im 18. Jh. hinzugefügt. Die Kirche ist eine der drei befestigten Kirchen der Insel Elba und war der sicherste und am besten zu verteidigende Platz des Dorfes, wohin sich die Bewohner bei Gefahr zurückzogen – vergleichbar mit einer Kirchenburg.

Wir werfen von hier bereits einmal einen Blick auf unser nächstes Ziel, der Hauptort Marciana. Bis dort sind es nur ca. 10 Minuten.

Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Talstation der Seilbahn auf den Monte Capanne vorbei. Er ist mit 1019 m die höchste Erhebung der Insel. Mit einem Korblift kann man in 15 min. auf den Gipfel fahren. Wir kommen auch an der Abfüllanlage der Fonte Napoleone vorbei. Diese Quelle ist nur eine der Zeugen der Union zwischen der Insel und dem großen französischen General der sich gewöhnlich in Poggio aufhielt, um dieses frische und klare Wasser zu trinken, welches heilende und wohltuende Eigenschaften hat. Heute wird hier das Wasser in Flaschen abgefüllt und man soll es in verschiedenen Restaurants oder Pizzerien auf der ganzen Insel bekommen. Wir haben es allerdings nirgends gesehen. Man kann heute aber immer noch selbst Wasser an einem Brunnen abfüllen.

Auch hier in Marciana sind die meisten Wege nur über Treppen zu bewältigen.

Das Innere der Kircha Santa Caterina

Nach unserem Rundgang durch Marciana lassen sich einige Teilnehmer das lokale Kastanienbier, das Honig und Mehl der Kastanie enthält, schmecken. Das Bier gibt es hier sogar vom Fass.

Nach kurzer Pause geht es dann weiter. Wir kommen auch wieder an Zanca vorbei, wo gestern unsere Wanderung begonnen hat.

Im kleinen Ort Chiessi gibt es den nächsten Halt.

Die Feigenkakteen hier tragen teilweise zahlreiche Früchte.

Kirche von Chiessi

Wenige Minuten später machen wir in Seccheto unsere Mittagspause. Eine Pizzeria oder eine Strandbar stehen zur Verfügung. Am Strand gibt es sogar Bier von der Brauerei Riegele aus Augsburg.

Eine der zahlreichen Schirmkiefern, auch Pinien genannt.

Gut gestärkt geht es nun in den bekannten Badeort Marina di Campo. Wer will kann hier baden, es gibt einen breiten, fast ein Kilometer langen Sandstrand. Es ist der längste auf Elba.

Hier ist das Angebot von Tomaten und anderem Gemüse in einem kleinen Supermarkt.

Vorbei am Inselflughafen – unregelmäßig kann man von hier mit einer kleinen Propellermaschine nach Mannheim und Friedrichshafen fliegen – geht es nun wieder an die Nordküste zurück. Auf diesem Weg kommen wir auch an zwei Weingütern vorbei. Heute wird der Wein noch auf etwa 400 Hektar angebaut. Anfang des 20. Jh. waren es noch 3.000 Hektar. Schon die alten Etrusker haben vor 3.000 Jahren auf Elba Reben angepflanzt. Funde von Amphoren in Schiffswracks zeugen vom damaligen Anbau.

Bei Procchio treffen wir dann wieder auf die Küstenstraße. Hier machen wir an einem kleinen Parkplatz einen Fotostopp um einen Blick auf die Insel Paolina zu werfen.

Einigen Gerüchten zufolge kommt dieser Namen von Napoleons Schwester Pauline die es liebte, an diesem abgelegenen Ort nackt zu baden und sich zu sonnen. Nach gut 50 km Wegstrecke sind wir rechtzeitig zurück, um das Schwimmbad des Hotels noch zu besuchen. Auf diesen Straßen erschien es wesentlich weiter zu sein. Für uns alle war es Erholung, der Einzige der heute arbeiten musste, war unser Fahrer Herr Dolland.

4. Tag – Donnerstag 18. September:  Rundwanderung bei Capoliveri

Für die Wanderer steht heute die Fahrt über Procchio, am Flughafen von Marina di Campo vorbei zur Südküste. Wir fahren dann aber über das Hinterland nach Lacona Richtung Porto Azzuro weiter. Kurz vor dem Ort geht es Richtung Capoliveri nach Südosten weiter. Capoliveri ist ein ehemaliger Bergbauort, ein paar Ausstellungsstücke in dem kleinen Ort zeugen davon. Hier in traumhafter Lage siedelten schon die Etrusker. Wir verlassen den Bus an der Hauptkreuzung und beginnen mit der Umrundung des Monte Calamita. Jahrhundertelang wurde in dieser Gegend Eisenerz abgebaut und verschifft. Heute zieht es Mineraliensammler an, die in den alten Abraumhalden und am Strand fündig werden. Stetig ansteigend geht es nun von 170 m bis auf 400 m hinauf. Wir sind froh, dass die Wegstrecke zumeist im Schatten verläuft. Auch heute haben wir wieder Temperaturen von über 25 Grad.

Wir sehen hier Porto Azzuro das wir auch noch besuchen werden. Am rechten Bildrand sieht man oben das Gefängnis. Darunter sieht man eine große Appartement-Anlage.

Im nächsten Bild, das von einem anderen Standort aufgenommen wurde, sieht man auch den Zugang zum Meer. Im letzten Bild hätte man meinen können, es gäbe keinen Zugang zum Meer.

Die Festung Focardo wurde während der spanischen Herrschaft über die Insel im Jahre 1678 erbaut. Ziel war es, die Küstenverteidigung zu verstärken. Die Festung ist bis heute im Besitz der italienischen Marine.

Wenn wir einen Blick nach Norden werfen, so können wir in der Ferne Porteferraio erkennen, wo wir am Montag mit der Fähre angekommen sind.

Die Steineiche ist ein typischer Baum des Mittelmeerraums. Sie hat harte, lederartige Blätter. Diese sind auf der Oberseite glänzend und auf der Unterseite leicht behaart, was zur Speicherung der Feuchtigkeit dient.

Korkeiche deren Rinde alle zehn Jahre abgeschält wird

Einst waren Eichen auf der ganzen Insel vertreten, doch der Eichenwald wurde durch Abholzung in frühgeschichtlicher Zeit stark reduziert und musste Weideland und der Agrarkultur weichen oder als Baumaterial für Boote und für etruskische Eisenerz-Öfen herhalten.

Leider ist Elba auch nicht vom Waldsterben verschont. Monokulturen, die steigenden Temperaturen und der Borkenkäfer führen auch hier zum Absterben der Bäume.

Nach der Mittagspause im Schatten geht es auf den Rückweg der zum großen Teil in der Sonne verläuft.

Von hier oben kann man rechts drei Halbinseln erkennen. Auf der vordersten werden wir am Samstag unsere „Ersatzwanderung“ machen. Die vorgesehene Wegstrecke an der Nordküste ist nach schweren Regenfällen Anfang letzter Woche noch nicht wieder begehbar.

Unter uns sehen wir nun die Bucht von Morcone und die gleichnamige Landzunge.

Der Blick nach Norden zeigt, wie gerade eine Fähre der Moby Line in den Hafen von Portoferraio einläuft.

Hier sehen wir die Teilnehmer an der Wanderung an diesem Tag.

Wenig später sind wir wieder in Capoliveri. Wir schlendern durch die Fußgängerzone zum Hauptplatz. In einer Bar können wir uns im Schatten von großen Sonnenschirmen stärken.

Auch heute noch versprüht der Ort einen mittelalterlichen Charme mit seinen Torbögen und engen Gassen, in denen sich kleine Handwerksläden und gemütliche Lokale verstecken.

Obwohl wir nur 7 km zurückgelegt haben, sind wir über drei Stunden unterwegs. Diese lange Zeit ist den sehr ausführlichen Erläuterungen von Wanderführerin Patrizia geschuldet, die uns so wertvolle Einblicke in ihre zweite Heimat vermittelt hat.

Über Portoferraio geht es am Nachmittag zurück nach Marciana Marina ins Hotel. Wir sehen somit eine andere Gegend wie auf der Fahrt am Morgen.

5. Tag – Freitag 19. September:  Die Inselhauptstadt und Porto Azzurro

Mit Heike Schnerring stehen heute verschiedene Besichtigungen auf dem Programm. Als erstes geht es nach Portoferraio. Glücklicherweise bekommen wir am Hafen noch einen Busplatz. Hier beginnt unsere Stadtführung.

Hier sind wir an der Bastion Porto a Terra, die sich über mehrere Ebenen verteilt.

Forte Stella von der Landseite aus gesehen

Fort Falcone

Kirche San Christino
Jachthafen von Portoferraio

Nun geht es weiter Richtung Südost, in das von den Spaniern befestigte hübsche Städtchen Porto Azzurro, das sich malerisch an einer langen Bucht im Osten Elbas erstreckt. Heute sieht man nur noch ganz wenige Fischerboote; Freizeitboote und auch einige elegante Yachten schaukeln stattdessen im Wasser.

In einem der zahlreichen Restaurants wollen wir heute einmal ein typisches Essen einnehmen. Wir wählen Nudeln Paccheri (Schwarze Paccheri, Oktupus mit Mandeln und Rucola Pesto) und Pizza Burrata (Parma­schinken, Rucola, Kirschtomaten und Burrata).

Zum Abschluss machen wir noch einen Besuch in einer Mineralienausstellung, die zeigt was hier auf Elba gefunden wurde. Hier kommen mehr als 150 Mineralienarten vor – eine geologische Sensation.

Da wir heute Vormittag die Residence von Napoleon (die Villa di San Martino) in Portoferraio nicht besuchen können, da sie derzeit renoviert wird, fahren wir jetzt noch bei der Sommerresidenz Villa di San Martino am Stadtrand von Portoferraio vorbei. Hier hat der Kaiser ein bestehendes rustikales Haus einfach erwei­tert. Die eigentliche Villa ist klein und bescheiden. In den 1850er Jahren wurde unterhalb der einfachen Villa ein wesentlich größeres Gebäude im klassizistischen Stil errichtet, die Demidoff-Galerie. Das Ensemble der Gebäude dient seitdem als Napoleon-Museum.

Wir blicken hier von der Terrasse der Galerie auf Portoferraio – einen vergleichbaren Blick hatte auch der Kaiser damals.

Die Sommerresidenz von der Rückseite mit dem Eingang und die Vorderseite unten.

Ägyptischer Saal

Beim Abendessen können wir zwar keine Nordlichter aufnehmen, doch es zeigt sich ein prächtiges Abendrot.

Wir können also damit, gemäß einer alten Bauernregel damit rechnen, dass es auch morgen schönes Wetter haben wird.

6. Tag – Samstag 20. September:  Rundwanderung am Capo Stella

Für unsere letzte Wanderung hat Heike eine Rundwanderung auf der Landzunge des Capo Stella ausgesucht.

Start ist am Campingplatz von Lacona.

Nach kurzer Zeit können wir von der Halbinsel einen Blick nach Osten

und nach Westen werfen.

Blick auf die benachbarte Halbinsel mit dem Monte Fonza.

Wir haben nun die Südspitze der Halbinsel erreicht und sehen unter uns das Felseninselchen Corbella.

Wir müssen nun ca. 50 Höhenmeter auf einem schmalen Weg ansteigen um auf den „Gipfel“ des 154 m hohen Capo Stella zu kommen. Dann geht es auf der östlichen Seite zurück und wir können in der Ferne den uns bereits bekannten Ort Capoliveri und den Monte Calamita erkennen.

Wir sind froh, dass Teile der Wanderung im Schatten verliefen, die Sonne heizt doch ganz ordentlich. Nach knapp 3 Stunden und 7 km sind wir wieder am Campingplatz zurück.

Hier auf der Halbinsel gibt es zahlreiche, nur mit dem Boot erreichbare kleine Strände wo man in Ruhe den Tag verbringen kann.

Im Gegensatz dazu hat jeder ohne Boot die Wahl zwischen dem Strand von Lacona, der mit seinen 1,2 km nach Marina di Campo der zweitlängste Strand der Insel ist, auf der Westseite liegt oder dem kleineren Strand von Margidore (750 m lang) auf der Ostseite. Der eine ist ein Sandstrand, der andere hat Kies als Unterlage.

Damit ist aber der Aufenthalt auf Elba leider fast schon vorbei, es steht nur noch Kofferpacken und das letzte Abendessen auf dem Programm.

Wenn man nun noch an die unchristliche Abfahrtszeit von 4 Uhr morgen früh denkt, bekommt man das kalte Grausen. In der Nebensaison verkehrt keine Fähre mehr um 6 Uhr und in Anbetracht der langen Rückfahrt müssen wir daher die 5 Uhr Fähre bekommen.

7. Tag – Sonntag 21. September:  Rückfahrt

Sonntag

Bereits um 3:45 Uhr steht Kofferverladen auf dem Programm. Herr Dolland muss heute Morgen gut einschichten denn in Sestri Levante, wenn die Wanderer aus der Cinque Terre noch zusteigen, sind alle 40 Plätze belegt. Zusätzlich gab es auch einige Reisende die zwei Wochen hier „zur Erholung“ waren.

Um 3:58 Uhr starten wir dann auf unsere lange Heimreise. Zwanzig Minuten vor Abfahrt der Fähre sind wir in Portoferraio. Bei der Abfahrt um 5:00 Uhr ist noch nicht viel los. Nur der Schweizer Reisebus der bereits am Montag mit uns auf der Fähre war, will auch wieder zurück.

Pünktlich um 5 Uhr legt die MS Marmorica dann ab. Im Vergleich zur Moby Niki ist sie wesentlich kleiner, sie kann nur 100 statt 400 PKWs aufnehmen.

Auf dem Festland ist um diese frühe Zeit auch noch nichts los, es ist ja Sonntag.

Um 8:35 Uhr verlassen wir die Autobahn bei Sestri Levante und laden dort weitere zwölf Wanderer ein.

Es geht weiterhin flott voran. Die Kaffeepause – für viele ist es heute der erste Kaffee, wenn man den nicht bereits auf der Fähre genossen hat – findet an einer kleinen Rastanlage auf der italienischen A7 statt. Jeder hatte vom Hotel ein Lunchpaket bekommen, sodass wir hier das Frühstück nachholen können. Wir kommen gut voran, erst im Großraum Mailand wird der Verkehr dann zäher, es sind viele Ausflügler unterwegs.

An der Raststätte Belinzona machen wir Mittagspause. Auf dem Parkplatz sind zwei Einweiser aktiv, die sicher­stellen, dass die Busparkplätze auch nur von Bussen belegt werden. Obwohl hier sehr viel los ist, hat man sein Essen ziemlich schnell. Die Einteilung in einzelne Verpflegungsinseln bei Marche macht sich hier positiv bemerkbar.

Je näher wir aber den Gotthardtunnel kommen, desto zähflüssiger wird es. Während bei Google nur ca. 30 min. Verzögerung angezeigt werden, kann man auf den dynamischen Anzeigen an der Straße 100 min. lesen. Am Ende sind es 80 Minuten geworden. Teilweise ist für die Verzögerung auch ein Unfall verantwortlich, in den vier PKWs und ein Bus verwickelt sind. Dadurch sind zwei Spuren belegt und die Fahrzeuge müssen über die Spur, die dem Verkehr über den Pass reserviert ist und durch eine künstliche Bodenschwelle abgetrennt ist.

Nach dem Tunnel, der Strecke zum Vierwaldstättersee und im Seelisbergtunnel geht es wieder flott voran.

Im Grossraum von Luzern kommt es dann zu weiteren Staus. An der Rastanlage Luzern Neuenkirch Ost machen wir nochmals eine Pause. Hier steigt jetzt der Ablösefahrer zu, der uns nach Hause bringen wird. Für Herrn Dolland ist damit der lange Arbeitstag beendet.

Kurz vor der Grenze in Rheinfelden beginnt der Regen, der dann bis Karlsruhe nicht mehr aufhört.

Trotz allen Staus sind wir kurz nach 20 Uhr wieder in Karlsruhe zurück – rund 90 Minuten vor der Zeit.

Unser Dank gilt den beiden Damen Patrizia und Heike für ihre tollen Wanderungen, sehr informativen Führungen in den Städten und Dörfern sowie der Vermittlung der Kultur. Ein herzliches Dankeschön auch an Herrn Dolland für sein sicheres Fahren auf den oft kleinen und kurvenreichen Straßen auf den insgesamt rund 2.100 km.

Elba ist ein Reise wert – auch mehrmals.

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