Auf in die Ländliche Provence – Reise Nr. 1 nach dem Lockdown 2020.

Tag 1 – Die Anreise

On the road again! Die erste Etappe verlief … normal. Ja, wirklich. Wenig Verkehr, gepflegte Raststätten, viel Platz im Bus, perfektes Wetter.

Vom Rhein an die Rhône, ab Vienne mit Reiseleiterin Regine Löwe, mit ersten Eindrücken von lila blühenden Lavendelfeldern und Blick auf den Mont Ventoux. Mit Mistral und Durance. Mit Eichenwäldchen voller Trüffeln und einem netten Örtchen namens St Paul Trois Châteaux. Mit einem Klosterhotel zwischen Vaucluse und Lubéron. Mit einem gepflegtem 3-Gang-Menu mit örtlichem Wein unter freiem Himmel. Bonjour Provence!

Start am Ludwigsplatz
Hände desinfizieren
Abstand halten
Willkommen fühlen
Hirsch Reisen – Lufthansa: wer merkt den Unterschied?
Französische Autobahn-Raststätte (wirklich!)
Distanziertes Staunen in St. Paul Trois Châteaux
Reiseleiterin mit Visier und Hirsch-Funk – Regine Löwe
Blick aus dem Hotelzimmerfenster auf den Innenhof

Tag 2 – Zisterzienser und Lavendel

Es drängt sich der Eindruck auf, dass jetzt die optimale Reisezeit ist. Alles ist geöffnet, die Menschen sind freundlich und rücksichtsvoll, das Wetter ein Traum, der Tourismus beginnt nur langsam, überall ist es picobello sauber.

Am Morgen das erste Hotelfrühstück – Haken dran. Alles sauber hinter Glas präsentiert, bestellt wird per Fingerzeig. Eine Mitarbeiterin „zapft“ das Getränk, der zweite Mitarbeiter richtet die Speisen an. Mit dem Tablett geht´s in den Innenhof, denn im Sommerurlaub frühstückt man unter freiem Himmel. Es folgt ein wunderbarer Tag in der ländlichen Provence …

Morgenspaziergang mit Blick auf das Hotel
1/5 des Frühstückbuffets – keine Wünsche offen
(nicht im Bild: Kaffee/Tee, Orangensaft, Brot, süße Stückchen, Wurstspezialitäten, Paté, Joghurt, Spiegeleier, 2 Servicekräfte)
Blick auf Gordes
Die Abtei von Sénanque – alleine für uns!
Der legendäre Mont Ventoux
Hübsches Sault
Hier gibt es selbstgemachtes leckeres Eis, wie findige Mitreisende schnell herausfanden. Wer braucht da noch ein Mittagessen?
Lavendelernte früher …
… Lavendeldestille heute
Hirsch-Kunden springen durchs Lavendelfeld
Der Hirsch weist Hirsch Reisen den Weg auf den Mont Ventoux
Endstation der Gipfelerklimmung auf 1400 m Höhe – das letzte Stück der Straße ist leider wegen einer Baustelle gesperrt.
Die gewonnene Zeit nutzen wir für einen Abstecher nach Fontaine de Vaucluse
Tja – das passiert, wenn man das Internet übersetzen lässt.
Die Quellgrotte der Sorgue – wir lernen, dass es ein „Sorguemetre“ gibt und was es damit auf sich hat.
Ein letzter Blick vor der Rückfahrt ins Hotel und dem Sprung in den Hotelpool!

Tag 3 – Der Tag am Meer

Voilà l´été! Ein Sommertag in Cassis, einem kleinen Hafen am Mittelmeer; eine Bootsfahrt in die vielen kleinen Buchten, ein Bad im Meer, ein paar Muscheln mit einem Glas kühlen Weißwein, hinterher ein Café in einer schattigen Bar, …

Malerisch rollen wir am Morgen vorbei an Lavendelfeldern und Lacoste, der Burg von Modeschöpfer Pierre Cardin, durch Bonnieux und den Lubéron, hören unterwegs von den Waldensern, passieren ein enges Tal und Lourmarin, überqueren die Durance, denken auf Höhe von Aix-en-Provence und dem Mont Sainte Victoire an Cézanne, bei Les Milles an Thomas Mann und Lion Feuchtwanger, und erreichen schließlich in Cassis: das Meer! Zeit für einige entspannte Stunden und Sommerurlaubsgefühle …

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Cassis – hübscher Hafen
Perspektive eines abfahrbereiten Bootes
Den Mistral im Rücken, das Meer vor uns
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Was wird uns um die Ecke erwarten?
Die Calanques!
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Früher „absolut sehenswert“, heute „instagrammable“
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Es ist aber auch wirklich schön.
Wer braucht schon norwegische Fjorde?
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Mehrere hundert Meter erheben sich teilweise die Kalksteinwände, mit hartnäckigen Kiefern bewachsen
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Rückfahrt nach knapp anderthalb kurzweiligen Stunden – dank an Reiseleiterin Regine Löwe, dass sie die Durchsagen des Kapitäns kreativ in den Hirsch-Funk übersetzt (ignoriere Zoten, ergänze Niveau).
Und jetzt – Strandoutfit angelegt, posiert, und ab ins 20 Grad warme Meer!
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Anderer Strand, und weil´s so Spaß macht gleich nochmal rein!
Nette und schattige Lokale warten anschließend zur Stärkung.

Auf der Rückfahrt, sanft gewiegt von Fahrer Rocco Pflugbeil, ein Nickerchen im Bus – und spätnachmittags zurück im Klosterhotel. Freue mich schon wieder auf´s Abendessen!

Tag 4 – Zeitreise in die Antike

Was stellt man sich unter einer typischen Studienreise vor? Bei 32 Grad durch antike Ruinen stapfen! Es macht tatsächlich Freude, wenn man den römischen Alltag so anschaulich demonstriert und erzählt bekommt. Wir erleben das in Vaison-la-Romaine …

Auf der Fahrt hören wir von Weinherkunftsbezeichnungen und rebellischen Winzern. Von der Autobahn rollen wir durch die Reben, den großen Mont Ventoux im Blick. In der Folge erleben wir: eine ehemalige romanische Kathedrale, römische Ausgrabungen, ein hübsches Museum, ein großes Theater, eine römische Brücke – und ein touristisches Städtchen fast für uns alleine. Ein ähnliches Bild nach der Mittagspause in Carpentras. Entspanntes Bummeln und: eine ehemalige Kathedrale (ja, es gab hier viele Bischofssitze) mit einer heiligen Trense (ja, ich habe zwei Töchter, ich wusste schon vorher was eine Trense ist), eine nette Altstadt, und zur Belohnung ein Eis! Zum krönenden Abschluss: eine Verkostung der örtlichen Weine in der Kellerei nur 50 m von unserem Hotel entfernt.

„Japanischen Stopp“ nennt es Reiseleiterin Regine Löwe – kurze Fotopause an einer bescheidenen privaten Hofzufahrt
Blick aus dem Bus. Wie jeden Tag werden wir bequem und sicher gefahren von unserem Chauffeur Rocco Pflugbeil – den Mont Ventoux im Blick.
Die ehemalige Kathedrale von Vaison-la-Romaine im morgendlichen Gegenlicht
Klare Verkehrsregelung in der Kirche
Farbtupfer vor dem Altar
Römische Straße mit antiker Toilettenanlage – für die heutige Zeit wären die Abstände zum Sitznachbarn wirklich zu gering!
Warten auf Besucher – gelangweilte Herren und Dame im Museum.
Römisches Theater im griechischen Stil (weil, wie wir lernen, in den Berg gebaut)
Persönlicher Plan für die Mittagspause: Erklimmen der gegenüberliegenden Burg
Der Weg führt über die römische Brücke
Der Beweis: ich war oben
Zu Fuß durch hübsche und duftende Gässchen
Nächste Station: Carpentras. Wir betreten die Stadt durch die Porte d´Orange …
… durchschreiten eine hübsche Passage …
… bestaunen das spätgotische Südportal der ehemaligen Kathedrale …
… und belohnen uns am Ende mit einem leckeren Eis!
Vorbereitung zur Weinprobe mit Regine Löwe und der Mitarbeiterin der örtlichen Kellerei
Wir testen den ersten
und den zweiten
und den dritten
und den vierten
und den fünften
und den sechsten.

Genug Kultur für heute. Hotelinnenhof, Olivenbaum, plätschernder Brunnen – Abendessen!

Tag 5 – Farben und Schwindel

„Corona sei Dank“ ist mittlerweile ein geflügeltes Wort, was unseren Reiseverlauf betrifft. Wenig Verkehr, Lavendelfelder ohne Asiaten, pittoreske Städtchen ohne Touristen, die Serpentinen der Verdon-Schlucht ohne Gegenverkehr – Vorsaison zur besten Reisezeit.

Wir reisen auf der Via Domitia über Apt und Céreste nach Manosque. Platanenalleen, geschwungene Bergrücken, hübsche Städtchen, Lavendelfelder, mit Mohnblumen gesprenkelte Kornfelder, Alpenblick. Ein Traum. Hinter Manosque erklimmen wir die Hochebene von Valensole – ein Meer in lila. Fotostopp! Jemand muss die Asiaten ersetzen.

Selten war ein Reisetitel so zutreffend
Glückliche Mitreisende
Blick aus dem Fenster – Landschaft wie Fototapete

Nächstes Ziel ist Moustiers-Ste-Marie. Malerisch klebt es am Berg, unter Felswänden und einem goldenen Stern. Regine Löwe erzählt die dazugehörige von Frédéric Mistral überlieferte Legende. Es gibt einen kleinen Markt mit Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Lavendelhonig. In einigen Galerien werden Fayencen gezeigt. Schön kühl ist es in der romanischen Kirche mit nettem Glockenturm.

Markttag in Moustiers-Ste-Marie
Kräuter der Provence
Dorfansicht mit Glockenturm
Sarkophag? Altar!
Kapelle hoch über der Stadt
Der Blick auf die Stadt ist schön …
… aber nicht schwindelfrei und mit Flip-Flops im Fels zu spazieren nicht wahnsinnig intelligent.

Dann zeigt unser Fahrer Rocco Pflugbeil, was er kann, in den Serpentinen der Verdon-Schlucht. In der Gruppe ist man geteilter Meinung, ob die zur Schlucht gelegenen Plätze als Vorteil zu sehen sind. Es ist spektakulär, und man fragt sich, wie diese Strecke in der „normalen“ Hochsaison mit Gegenverkehr zu bewältigen ist.

Der Ausgang der Schlucht
In luftiger Höhe, entlang gewaltiger Felswände, windet sich die Straße.
Bis zur „Mescla“, dem Zusammenfluss von Verdon und Artuby. Hier gibt´s zur Belohnung einen Kaffee (oder, je nach Vorliebe, einen Aperol Spritz)
Unser Fahrer legt Wert auf einen sauberen Bus – lokale Reinigungszeremonie vor dem Buseinstieg

Nach so vielen Höhepunkten treten wir erschöpft die Rückreise an. Über Deutschland (wir durchqueren einen Ort namens „Allemagne-en-Provence“!) und den erstaunlich leeren Thermalort Gréoux-les-Bains erreichen wir unser Klosterhotel im Licht. Es bleibt noch Zeit für einen Sprung in den Pool vor dem Abendessen.

A propos: Außer dass ich mich täglich darauf freue, habe ich das Abendessen noch nicht erwähnt. Wir sitzen allabendlich und großzügig platziert im Innenhof unter freiem Himmel. Es gibt ein festes 3-Gang-Menu mit provencalischen Spezialitäten. Die Bedienungen tragen Mundschutz, ansonsten ist es eigentlich wie immer. Zur Sicherheit und gründlichen Desinfektion sind Rotwein und Rosé der örtlichen Kellerei inklusive. Wasser natürlich auch.

Frühstück und Abendessen nehmen wir im schönen Innenhof ein.
Innerlich anwendbare Desinfektionsmittel (Gruß an Herrn Trump) der örtlichen Kellerei sind inklusive.
Freundliche Damen servieren schnell und professionell.
Petites Entrées provencales
Grillades au barbecue, Duo de légumes
Cheesecake au spéculos

Bon appétit!

Tag 6 – Markttag in der Provence

Unser letzter Tag in der Provence, wir lassen die Reise gemütlich ausklingen – frühstücken später, brechen später auf und wählen Ziele in der Nähe.

Am Vormittag geht es nach Roussillon mit seinen farbenprächtigen Ockersteinbrüchen, über Mittag nach Apt mit dem großen Wochenmarkt, der sich über viele Plätze und Gassen erstreckt, am frühen Nachmittag zum Schloss von Lourmarin. Und früh zurück ins Hotel, für Siesta, Pool oder Park. Und, wie jeden Tag, ein schönes Abendessen.

Mein persönliches Standardfrühstück, selbst zusammengestellt an der Theke: Tee, Orangensaft, Wurstauswahl, Käseauswahl, Spiegelei, Obstsalat, Croissant
Roussillon – aber vor dem Besuch des Städtchens geht es noch in die Steinbrüche
Auch hier: ordentliche Abstandsregeln
Rot, orange, gelb – die Natur als Künstler
Selbe Farben, anderer Blick
Stairway to heaven
Die Altstadt, wenig überraschend, in denselben Farben
Aber jetzt: Shoppen in Apt!
Gut, der Mindestabstand wird hier etwas flexibel ausgelegt, aber dafür wird Mund-Nasen-Schutz getragen.
Die heilige Anna wacht über uns
und sicher auch über die leckere Salami.
Unzählige Stände, Live-Musik, Cafés – 2 1/2 Stunden Freizeit können hier ohne Langeweile (und höchstens zum Schaden des Geldbeutels) verbracht werden.
Auf dem Weg zum Schloss von Lourmarin statten wir dem örtlichen Friedhof einen Besuch ab
weil hier jemand ruht, der sich mit krankheitsbedingten Lockdowns auskennt.
Das Schloss von Lourmarin ist absolut sehenswert, hat eine interessante Vergangenheit – und bietet Schutz vor der brennenden Sonne.
Wir bestaunen die Einrichtung
genießen die Ausblicke
und nehmen anschließend einen kleinen Aperitif im Schlosspark. Ein schöner Abschluss!

Tag 7 – Heimreise

So schnell geht eine Woche vorbei. Um halb acht morgens verabschieden wir uns von Reiseleiterin Regine Löwe und machen uns auf die Heimreise. Sie verläuft, wie alles an dieser ersten Reise nach Corona, angenehm und unkompliziert.

Es war eine schöne Woche, mit intensiven Eindrücken und in sehr harmonischer Gesellschaft. Es macht Spaß und ist ein echter Mehrwert, mit so netten Menschen mit so vielseitigem Hintergrund zu reisen. Einiges war ungewohnt (gelegentlich Mundschutz tragen, häufigeres Händewaschen und -desinfizieren), aber die touristischen Höhepunkte der ländlichen Provence in der Zeit der Lavendelblüte fast alleine für uns zu haben, war ein einmaliges Erlebnis! Und der Bus wurde, so mein Eindruck, während der gesamten Reise als „sicherer Hort“ empfunden. Auf der Rückfahrt blieb Zeit, die Eindrücke vor dem inneren Auge Revue passieren zu lassen.

Ein großer Dank gilt Reiseleiterin Regine Löwe, Fahrer Rocco Pflugbeil und natürlich ganz besonders allen Mitreisenden!