Englands romantischer Süden

Küstenwandern in Cornwall

Cornwall weckt Sehnsüchte. Das Meer ist klar, tiefblau und leuchtet mit dem Himmel um die Wette. Dramatische Klippen, goldgelbe Strände, versteckte Buchten, die Blütenpracht der Parks und Gärten: Bei der perfekten Mischung aus mediterranem Flair und feiner englischer Lebensart geraten sicher auch Sie ins Schwärmen!
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Dass fast jeder ein Bild von der lieblichen Landschaft und der wilden Küste Cornwalls im Kopf hat, ist auch ihr zu verdanken: Rosamunde Pilcher. Die populären Verfilmungen ihrer Liebesromane transportieren die Cornwall-Klischees perfekt: Küsse auf den Klippen, Happy End im blumenumrankten Cottage oder im stattlichen Herrenhaus. Wie gut, dass alle romantischen Erwartungen von der Wirklichkeit noch übertroffen werden!

Wandern auf dem Coast Path

Beim Wandern erschließt sich der ganze Zauber der kornischen Küste: Über turmhohe Klippen, Sandstrand oder weiche Wiesenwege, zwischen grünen Hecken und durch Heidelandschaft schlängelt sich der Coast Path“, stets begleitet von Rauschen des Meeres und dem Kreischen der Seevögel.

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Einer der schönsten Abschnitte führt vom Minack-Freilufttheater nach Land’s End, Englands westlichster Spitze. Hier treffen Ärmelkanal, Atlantik und Irische See zusammen. So einsam wie der Name suggeriert, ist es nicht mehr, seit ein bunter Themenpark hier aufgemacht hat. Doch der Blick auf die meergepeitschten Klippen ist fantastisch. Am Horizont die Scilly-Inseln, dann kommt nur noch Amerika! Auf der Lizard-Halbinsel, dem südlichsten Zipfel des Landes, verläuft der Küstenweg weitab vom Trubel. Am Lizard Point warnt ein Leuchtturm vor den gefährlichen Klippen. Auf dem Meeresboden modern Schiffwracks aus Jahrhunderten vor sich hin.

Mit der französischen Bretagne teilt Cornwall nicht nur den legendären keltischen König Arthus, auch einen Klosterberg des Teufelsbezwingers Michael gibt es hier wie da: Der St. Michael‘s Mount wird wie sein französisches Pendant bei Flut zur Insel.

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Einst war die „Cornish Coast“ berüchtigt für Piraten- und Schmugglernester. Die Menschen lebten von Fischfang und Bergbau. Zinn aus Cornwall wurde schon in der Antike im gesamten römischen Reich gehandelt, einige historische Fördertürme ragen noch aus der Landschaft. In Fischerdörfern stapeln sich Hummerkörbe, bereit für die nächste Ausfahrt. Doch Cornwall ist heute vor allem Urlauberland. Schicke Segler schaukeln in den Häfen; in Newquay, wo die Wellen an die Küste branden, treffen sich die Surfer. Im Künstlerstädtchen St. Ives, auf drei Seiten vom Meer umgeben, reiht sich Galerie an Galerie. Touristen sitzen auf der Kaimauer und essen Fish and Chips aus der Tüte.

Vom „grünen Daumen“ und zerstörerischer Liebe

So windig es bisweilen ist ‒ richtig kalt wird es selten. Frost gibt es nur an elf Tagen im Jahr. Im milden Golfstrom-Klima gedeihen Palmen, Zypressen, Rhododendren, Magnolien. Ideal für die englische Gartenleidenschaft! Zu den zauberhaftesten Kreationen gehört der aus seinem Dornröschenschlaf erweckte Trebah Garden, der sich durch eine Schlucht bis zum Strand zieht, ein Urwald aus Riesenfarnen, Bananenstauden, Bambus und subtropischen Pflanzen in allen Regenbogenfarben.

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Und auch diese Schriftstellerin hat Cornwall ein Denkmal gesetzt: Daphne du Maurier. Sie bewohnte das Herrenhaus Menabilly, hoch über der Küste bei Fowey. Als „Manderley“ in ihrem Gruselklassiker „Rebecca“ von 1938 hütet es ein dunkles Geheimnis. Nach diesem verwunschenen Ort hilft ein köstlicher „Cream Tea“, die Gedanken zu versüßen!

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„Man fühlt sich in einen Roman versetzt“

csm_Michael_Boettcher_1a561c4fd3Michael Böttcher M.A. bereist den Süden Englands seit über 20 Jahren und hat die Hirsch Reise  „Romantisches Südengland“ konzipiert.

Was macht gerade Südengland so reizvoll?

Ich bin immer wieder begeistert von der Schönheit der Landschaft! Obwohl England eines der ersten Industrieländer Europas war, hat sich entlang der Südküste der malerische Charme der alten Städte, der kleinen Dörfer und der lieblichen Landschaft sehr gut erhalten. Man fährt auf kleinen kurvigen Landstraßen wie durch einen Garten, durch die Region, die „am englischsten“ geblieben ist. Man darf es nur nicht eilig haben.

Der Akzent dieser Reise liegt auf den Herrenhäusern und Gärten. Auf was dürfen sich Ihre Gäste besonders freuen?

Wir reisen gleichsam durch vier Jahrhunderte Geschichte des herrschaftlichen Wohnens. Montecute House repräsentiert die Renaissance, den Beginn adeliger Wohnkultur. Petworth und Dyrham Park sind Zeugen des barocken Zeremoniells, Uppark zeigt die elegante Phase des 18. Jahrhunderts. Lanhydrock verkörpert die Zeit, als das Empire ein Viertel der Welt beherrschte, Batemans und Sissinghurst stehen für den individuellen Stil eines Dichters und einer Schriftstellerin. Stourhead ist der bedeutendste englische Landschaftsgarten und Sissinghurst der wichtigste moderne Countrygarden in England. Es ist wahrhaftig eine Reise durch das kulturelle Herz des Landes.

Verraten Sie uns Ihre persönlichen Lieblingsorte ?

Alle auf dieser Reise! Doch wenn man den Liebling aller Lieblinge genannt haben möchte, so sage ich Lanhydrock House and Garden. Dort stelle ich mir immer vor, ich sei zu einem Weekend auf dem Lande eingeladen. Wie schön und stilvoll das alles ist! Man fühlt sich in einen englischen Roman des 19. Jahrhunderts versetzt.