Die Schweizer Seite des Lago Maggiore

Mediterranes Flair erleben? Das geht auch im südlichsten Zipfel der Schweiz. Denn der Lago Maggiore, zweitgrößter See Italiens, liegt zu fast 20% auf Schweizer Staatsgebiet im Kanton Tessin und beeinflusst das Klima hier maßgeblich, sodass von Palmen bis zu alpinen Pflanzenarten alles gut gedeiht.

Hotel Belvedere

Nach unserer Ankunft im Hotel Belvedere am frühen Nachmittag haben wir erstmal etwas Zeit für uns, um beispielsweise noch eine Runde schwimmen zu gehen, auf der Liegewiese oder auf dem zimmereigenen Balkon mit Blick auf den See einfach ein bisschen zu entspannen. Ich möchte mir aber erstmal einen Überblick verschaffen und laufe zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, die etwas oberhalb von Locarno und unserem Hotel liegt. Von hier oben hat man einen tollen Ausblick und wer keine Lust hat zu laufen, benutzt einfach die Standseilbahn nebenan. Vor dem Abendessen gibt es noch einen kleinen Aperitif und da der Hoteldirektor abwesend ist, werden wir stellvertretend vom Eventmanager des Hauses persönlich empfangen.

oberhalb der Liegewiese thront die Wallfahrtskirche

2. Tag

Am nächsten Morgen haben wir etwas Zeit erstmal den Ort zu erkunden oder einen heißen Espresso in einem der vielen Cafés an der Piazza Grande zu genießen, bevor es ins Maggiatal geht.

mit etwas Glück kann man in Locarno einen dieser Oldtimer entdecken

Piazza Grande

Das Valle Maggia glänzt nicht durch eine Fülle an Sehenswürdigkeiten, sondern verzaubert durch seine landschaftliche Vielfalt. Umgeben von bis zu 3000m hohen Gipfeln folgen wir dem Verlauf des Flusses Maggia, der sich durch das gesamte Talbett schlängelt. Vorbei an Wasserfällen und abzweigenden Seitentälern sehen wir entlang der Strecke einige kleine Dörfer mit traditionellen Rustici, kleine Häuser in typischer Granitbauweise. Der Ort Bignasco markiert das Ende des Haupttales, das sich hier in die Täler Val Bavona und Val Lavizzara teilt, und liegt zudem an dem Punkt, wo durch das Aufeinandertreffen verschiedener Zuflüsse der Hauptstrom der Maggia entsteht. Sehenswert sind hier eine mittelalterliche Bogenbrücke und die Kirche San Michele.


Auf dem Rückweg sehen wir immer wieder Wanderer. Das Maggiatal ist sehr beliebt – egal ob Spaziergang oder herausfordernde Wanderung, es gibt für jeden Wandertyp den passenden Weg. An den Talhängen wurden zahlreiche Terrassenäcker angelegt, auf denen teilweise Wein angebaut wird, und bei deren Anblick man eine Vorstellung davon bekommt, wie mühsam die Landwirtschaft im Tal war und ist. Bei einem letzten Fotostopp bestaunen wir die Kraft des Wassers, das sich hier über mehrere Jahrtausende seinen Weg durch das harte Gneis Gestein geformt hat. Offenbar sind durch die Erosion im Flussbett Höhlen entstanden, die sogar für Taucher interessant sind.

die Taucher sind leider nur sehr schwer mit der Kamera einzufangen..

3.Tag

Wenn man den Lago Maggiore besucht, sind die Borromäischen Inseln ein Muss. Deshalb heißt es heute früh aufstehen, denn wir fahren nach Italien und möchten dem Verkehr auf der engen Uferstraße entgehen. Trotzdem müssen wir während der Fahrt mal seitlich herausstehenden Felsvorsprüngen ausweichen, mal kommen uns an Engstellen Autos oder gar Busse entgegen und wir sind froh unseren Fahrer Herr Behrends dabei zu haben, dessen langjährige Erfahrung sich auf dieser Strecke auszahlt. In Italien angekommen, startet unsere Bootsfahrt um die kleine Inselgruppe. Vorbei an der Isola Madre (Mutterinsel) und Isola dei Pescatori (Fischerinsel) fahren wir zur Isola Bella. Die Isola Madre beherbergt heute noch ein altes Herrenhaus umgeben von einem gepflegten Englischen Garten und die Fischerinsel ist vor allem für ihre guten Fischrestaurants bekannt und zudem die einzige dauerhaft bewohnte Insel. Auf der Isola Bella gibt es einige kleine Geschäfte zum Bummeln und Cafés, die zum Entspannen einladen.

Isola Madre

Isola deine Pescatori

Isola Bella

Wenn wir schonmal da sind, möchten natürlich auch alle den Palazzo Borromeo und die Gärten besichtigen, die im 17.Jahundert von der gleichnamigen Familie erbaut wurden. Touristenmagnet sind hier die Gärten, weshalb der Sommerpalast von vielen Besuchern häufig einfach übergangen wird. Was ich persönlich sehr schade finde, denn dieser hat ebenfalls einige schöne Ecken zu bieten, wie z.B. die schön gestalteten Muschelgrotten im Untergeschoss und Figuren aus Carrara-Marmor.

Inselmodell im Palazzo Borromeo

Muschelgrotten

Plastik aus Carrara-Marmor

Die gepflegten Gartenanlagen ziehen viele Besucher an. Pyramiden- und terrassenförmig angelegt, beherbergen sie zahlreiche, z.T. exotische Pflanzen, mythologische Heldenstatuen und seltene weiße Pfaue.

während unseres Besuches können wir sogar einige Jungtiere bestaunen

Im Anschluss fahren wir nach Stresa, ein Kurort in dem Parks und Grand Hotel-Paläste das Bild am Seeufer prägen und dessen kleine verwinkelte Altstadtgassen zum Verweilen einladen.

Nach der Mittagspause fahren wir zurück Richtung Schweiz, legen aber noch einen Stop in Verbania ein und besuchen die Botanischen Gärten der Villa Taranto. Die Entstehung der Anlage ist der botanischen Leidenschaft des britischen Captain Neil McEacharn zu verdanken, der diese Gärten 1931 geschaffen hat. Heute beherbergt der Park etwa 20000 Arten von exotischen Blumen bis hin zu alpinen Pflanzen, die von Mitarbeitern der Park-Stiftung gepflegt werden.

Mitarbeiter bei der Arbeit

Kaum zu glauben, dass es alleine über 300 verschiedene Dahliensorten gibt

Das Herrenhaus dient heute als Sitz der Provinzpräfektur Verbano und ist daher nicht zugänglich

4.Tag

Damit wir nicht zu früh im Verzascatal eintreffen und sich der Morgennebel erstmal verziehen kann, dürfen wir heute „ausschlafen“. Erster Halt des Ausfluges ist der Verzasca-Damm, der den gleichnamigen Fluss direkt am Taleingang aufstaut und durch die dortige Stromgewinnung zur Versorgung Locarnos beiträgt. Wir spazieren über die Krone der 220m hohen Dammmauer, in deren Mitte sich eine Vorrichtung befindet, von der sich besonders Mutige beim Bungeejumping in die Tiefe stürzen können.

Im Ort Brione legen wir einen kurzen Stop ein und schauen uns die kleine Kirche Santa Maria Assunta an, die im Inneren einige schöne Fresken mit Darstellungen aus dem Leben Christi birgt.

Zur Mittagspause kommen wir nach Sonogno und unternehmen nach dem Essen noch einen kleinen Rundgang durch den Ort. Da Granit hier eines der am häufigsten vorkommenden Gesteine ist, bestehen auch fast alle Gebäude aus diesem Material. Selbst die großen Öfen auf der Straße, in denen vor unseren Augen frisches Brot gebacken wird.

hier können wir uns die traditionellen Rustici aus der Nähe anschauen – kaum zu glauben, dass die Dächer das schwere Granit tragen können

 

Die landschaftlichen Gegebenheiten im Verzascatal sind dem Maggiatal recht ähnlich. Wir sind uns aber alle einig, dass die wilde Schönheit des Valle Verzasca im Vergleich doch etwas spektakulärer ist und uns noch mehr in seinen Bann gezogen hat. Hier gibt es ebenfalls beeindruckende Beispiele wie die Naturgewalten die Landschaft geformt haben.

das klare, azurblaue Bergwasser hat den Gneis über Jahrtausende glattpoliert wie Marmor

Zurück im Hotel bleibt bis zum Abendessen genug Zeit mir Locarno noch etwas genauer anzusehen. Nach einem kleinen, 10-minütigen Spaziergang bin ich im Ortskern, komme an den Kirchen San Antonio und San Francesco vorbei und schlendere zum Abschluss auf der Uferpromenade am See entlang.

Kirche San Antonio

Kirche San Francesco

Uferpromenade

5.Tag

Auch auf der Heimfahrt stehen uns noch ein paar Leckerbissen bevor. Wegen des schönen Wetters fahren wir nicht durch den kilometerlangen Gotthardtunnel, sondern über die reizvolle Passstrasse und dürfen bei einem kleinen Fotostop noch einmal die wunderbare Aussicht genießen.

den Gotthard immer vor der Nase

Nach dem Gotthard kommen wir an den Vierwaldstätter See und dann zu einer der wohl schönsten Städte der Schweiz. Hier in Luzern legen wir eine ausgiebige Mittagspause ein, so dass ausreichend Zeit bleibt, uns die Stadt noch etwas genauer anzuschauen. Ich unternehme einen kleinen Rundgang durch die Altstadtgassen und komme zuerst zur ehemaligen Stadtmauer, auf der man schön entlang schlendern kann und von deren Türmen man einen tollen Ausblick über die Stadt und den See hat. Danach spaziere ich noch über Spreuerbrücke, zur Jesuitenkirche und über die Kapellbrücke, dem Wahrzeichen der Stadt.

altes Rathaus

Spreuerbrücke

Kapellbrücke und Jesuitenkirche


Altstadt mit schön verzierten Häusern

Zum Abschluss gönne ich mir noch einen Kaffee am Seeufer und beobachte die auf dem See umherfahrenden Tretboote und Schaufelraddampfer, bevor es endgültig nach Hause geht.

Hirsch Reisen bietet verschiedene Reisen um den Lago Maggiore an, reine Aufenthaltsreisen im hervorragenden Hotel Belvedere oder zwei Landschaftsreisen mit Standorten in Italien oder der Schweiz. Wer also den Charme des Lago auch gerne einmal kennenlernen möchte, hat eine große Auswahl.
Alle Reiseausschreibungen finden Sie auf unserer Homepage unter folgenden Links:

Tessin und Oberitalien